Leise schloss ich die Tür hinter mir. Jimin stand mir gegenüber an der Wand gelehnt. Eine steife Sorgenfalte hatte sich auf seiner Stirn gebildet.
„Und?"
Ich rieb mir übers Gesicht.
„Ich hoffe, ich konnte helfen."
Seine Miene wurde sanfter, als er meine Erschöpfung bemerkte.
„Wir hätten dich da nicht mit reinziehen sollen."
Ich schüttelte energisch den Kopf.
„Ich bin froh drum, sonst..." Ich stockte und wandte den Blick ab. „Sonst hätte ich dich nie kennengelernt."
Ich spürte, wie die Röte mir heiß in die Wangen stieg. Als ich wieder aufblickte, hatte Jimin sein spezielles Grinsen aufgesetzt.
„Tja, so einen heißen Typen, wie mich sollte man auch nicht verpassen."
„Blödmann.", sagte ich und boxte ihn gegen die feste Brust. Er lachte spöttisch und stieß sich von der Wand ab.
„Komm, Kleines. Die anderen warten in der Kantine."
Ohne mich noch eines Blickes zu würdigen schritt er den Flur entlang. Verwirrung und Frustration rumorte in meinem Magen. Jimin raubte mir noch den letzten Nerv.
Kopfschüttelnd folgte ich ihm.Das Essen in der Krankenhauskantine verlief schweigsam. Hosoek versuchte immer wieder ein Gespräch aufzubauen und uns mit seiner anscheinend trübloser guter Laune anzustecken, aber Jimin oder der erstaunlich schlecht gelaunter Jin erstickten es immer wieder im Keim. Es war zermürbend. Schließlich legte ich klappernd mein Besteck ab und versuchte mein Versprechen, das ich Namjoon gegeben habe, zu erfüllen.
„Was haltet ihr davon, wenn ich euch ein bisschen Köln zeige?"
Stille.
„Super Idee!" Hosoek sprang voller Begeisterung auf und klatschte in die Hände. „Also ich bin dabei."
Die Motivation, die bei Hosoek übersprudeln zu schien, hielt sich bei denen anderen eher zurück. Nach ein bisschen Überredungskünsten von Hosoek willigten die andern schließlich doch ein und folgten mir aus dem Krankenhaus. Ich beschloss mit ihnen an den Rhein zu fahren, irgendwo Snacks für ein Picknick zu kaufen und schließlich gemütlich im Schatten eines Baumes zu sitzen und auf den Rhein zu schauen. Wir nahmen die Bahn, weil sieben Leute nicht in Yoongis Wagen gepasst hätten und die Stimmung taute langsam wieder auf. Als wir einen Supermarkt betraten und ich mich angeregt mit Tae unterhielt, nahm Jimin mich bei Seite.
„Was soll das werden?"
Ich tat auf unwissend und legte den Kopf schief.
„Was soll was werden?"
Er machte eine umfassende Armbewegung.
„Das hier."
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst."
Ich wollte mich wieder abwenden und zu dem wartenden Tae gehen, als er mich an den Schultern packte und mich zwang ihn anzusehen.
„Spiel keine Spielchen mit mir, Kleines!"
Er musterte mich eindringlich.
„Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig!" Ich senkte meine Stimme zornig. „Und schon gar nicht, wenn du mich ‚Kleines' nennst!"
Dann schmiss ich mein Haar zurück und rauschte wütend zu Tae.
Jimin war unmöglich. Herablassend, misstrauisch, besitzergreifend, arrogant und jähzornig.
Was hatte ich also noch mit ihm zu tun? Wieso duldete ich seine Anwesenheit überhaupt noch? Was hielt mich bei diesem Jungen?Der Nachmittag war schön. Ich verstand mich hervorragend mit Tae, lachte über jeden seiner Witze und genoss Jimins angespannte Miene, die seine Wut zu verbergen versuchte. Ich genoss die Macht, die ich über ihn hatte.
Der Ausflug schien den anderen sehr gut zu tun. Sie redeten unbeschwert, machten Späße und Hosoek schaffte es, Jungkook, Yoongi und Jin zu einem Ballspiel zu überreden. Ich beobachtete mit wachsender Freude, wie leicht es war, Namjoons Bitte nachzugehen. Erst als es dunkel wurde, beschlossen die Jungs nach Hause zu fahren. Jimin bestand darauf, mich mit Yoongis Wagen nach Hause zu fahren, doch ich konnte ihn überreden, mich eine Straße früher rauszulassen. Ich wollte noch ein bisschen die milde Nacht genießen und nach dem ganzen Trubel allein sein. Ich stieg aus, drehte mich zu Jimin um und versuchte mich so freundlich wie möglich bei ihm zu bedanken. Er nickte mir nur zu, wartete bis ich die Tür geschlossen hatte und fuhr dann. Kopfschüttelnd ging ich weiter. Aus dem sollte einer mal schlau werden.Ich beschloss Jimin aus meinem Kopf zu verbannen und die Ruhe der schlafenden Straßen zu genießen. Das Viertel, in dem ich wohnte, war nicht gerade bekannt für ein wildes Nachtleben, also war es dementsprechend ruhig. In Gedanken versunken schlenderte ich die Straße entlang. Ich begegnete niemanden, trotzdem hatte ich das Gefühl nicht alleine zu sein. Ich ignorierte es nur weitgehend, weil ich davon überzeugt war, es wäre nur Einbildung.
Ich erschrak heftig, als eine dunkle Gestalt plötzlich vor mir auftauchte. Keuchend presste ich die Hand auf mein klopfendes Herz.
„Gott, haben Sie mich erschreckt!"
Ein raues Lachen ertönte, aus dem ich schließen konnte, dass es ein Mann war.
„Entschuldigen Sie mich, ich sollte lernen, weniger herumzuschleichen!"
Der Mann trat in das Licht einer Straßenlaterne und offenbarte ein wunderschönes Gesicht ohne einen einzigen Makel. Ich schnappte nach Luft und trat einen winzigen Schritt zurück. Seine Attraktivität warf mich wortwörtlich aus der Bahn.
„Eine so hübsche Frau wie Sie sollte nicht um diese Uhrzeit auf den Straßen rumgeistern. Sie können von Glück sprechen, dass Sie nur auf mich gestoßen sind."
Ich räusperte mich, um meine Stimme wieder zu finden.
„Da haben Sie recht und deswegen sollte ich schleunigst in meine Wohnung."
Er nickte und trat auf mich zu.
„Sie sind klug."
Er betrachtete mein Gesicht eindringlich.
„Ich kann nicht zulassen, dass Ihnen etwas geschieht."
Verwirrt runzelte ich die Stirn. Dieser Mann ließ meine Gedanken träge werden und raubte mir somit jegliche Konzentration. Irgendetwas lief gewaltig schief.Ich konnte mich nicht rühren, als er eine Hand auf meine Wange legte und sich zu mir runterbeugte. Seine Lippen waren nur wenige Zentimeter von meinen entfernt.
„Du lässt mir keine Wahl, Schätzchen.", murmelte er.Dann drückte er seine Lippen sanft auf meine.
Was danach geschah erlebte ich nur durch einen dichten Schleier. Sein Kuss zog mich in einen unbeschreiblichen Bann. Ich konnte mich nicht lösen, ich konnte keinen Gedanken fassen. Er war so betörend, so unglaublich, dass sich ein Feuer in meinen Bauch anbahnte, das mich hungrig nach mehr lechzen ließ. Fordernd drückte ich mich gehen ihn und erwiderte den Kuss mit dem Feuer, das sich in meinem Inneren aufwallte. Er legte seine großen Hände auf meine Hüften und zog mich näher an sich. Eine unfassbare Erregung durchfuhr mich und ich presste mich gegen seine harten Oberschenkel. Er keuchte in unseren Kuss hinein und fing an seinen Oberschenkel an mir zu reiben.
Mein Kopf war leer. Ich fühlte ausschließlich.
Ich löste meine Lippen mit einem Stöhnen von seinen und legte den Kopf in den Nacken.
„Du bist unglaublich perfekt!", brachte der Mann mit tiefer Stimme hervor und begann Küsse auf meiner Wangen, meinen Kinn und schließlich meinen Hals zu verteilen. Ich drehte meinen Kopf und bohrte meine Nägel in seinen Rücken. Seine Lippen waren heiß und fraßen sich schmerzhaft gut in meine Haut. Das Feuer schien nun meinen ganzen Körper zu erfüllen und erzitterte unter seiner Heftigkeit.Er verharrte an einer Stelle und meine Leidenschaft schien sich ins Unermessliche zu steigern, als er seine Zähne in meinen Hals schlug. Ich schrie auf, als das Feuer in mir explodierte und meine Gefühle mich am Rande der Ohnmacht trieben. Meine Knie gaben nach und ich sackte gegen ihn. Bebend wartete ich die letzten Wellen meiner Gefühle ab, bis ich die Augen wieder aufschlug.
Der Mann löste seine Lippen von meinem Hals und sah mit vor Lust glänzenden Augen auf mich hinunter. Blut lief seine Mundwinkel hinunter. Mein Blut.
„Ich weiß, wie sehr du mich willst.", krächzte er. „Aber ich kann nicht. Es tut mir leid."
Dann drehte er sich um und verschmolz mit der Dunkelheit. Mit seinem Verschwinden, verschwand auch der eigenartige Bann und meine Gedanken kehrten zurück. Auch die ungebändigte Lust war verschwunden. Mein Kopf wollte nicht begreifen, was geschehen war. Ich berührte meine feuchten Lippen, dann die Stelle an meinen Hals, wo er mich gebissen hat.Er.
Hat.
Mich.
Gebissen.Das war zu viel.
Die Ohnmacht überfiel mich und ich sackte zusammen.
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War of Hormone [BTS]
Fiksi Penggemar[Abgeschlossen] ‚Kleines!', sprach er mich sanft mit meinem Kosenamen an. 'Wir haben dasselbe Geschöpf wie du in diesem Mann gesehen. Du musst es selber sagen, erst dann wirst du es auch glauben.' Ich nickte entschlossen, atmete tief durch und sprac...