Maggie
Ich blätterte in meinem Schulkalender, den Kopf auf meiner Hand abgestützt. Es herrschte ein gedämpftes Murmeln in der Klasse, während meine Deutsch-Lehrerin etwas an die Tafel schrieb.
Meine Gedanken waren schon längst nicht mehr auf den Unterricht konzentriert. Vor genau einer Woche hatten Jimin und ich beschlossen, dass wir jede freie Minuten zusammenverbringen würden. Genau eine Woche hatte dies gehalten.
Schwermütig hatten wir dann jedoch eingesehen, dass wir beide zu diszipliniert und verantwortungsbewusst waren, um sich jeglichen Pflichten zu entziehen. Er musste trainieren, ich musste zur Schule.Und nun saß ich mit meinem Deutsch-LK in einem heißen, stickigen Klassenraum und saß die Stunden ab. Eigentlich hatte ich es bitter nötig aufzupassen, da es die letzte Stunde vor der Klausur war, aber meine Gedanken schweiften ununterbrochen ab. Morgen würden Jimin und ich einen Monat zusammen sein. Gott, es kam mir schon sehr viel länger vor. Was hatten wir nicht schon alles zusammen erlebt? Zu viel um es mit irgendeiner anderen Person zu messen. Vielleicht war es das, was meine unglaublich starken Gefühle für ihn hervorrief und mich dazu verleiteten es Liebe zu nennen.
Plötzlich wurde es still in der Klasse und ich spürte sämtliche Blicke auf mir. Verwirrt hob ich den Kopf und sah geradewegs in die blauen Augen meiner Lehrerin.
‚Margarita, was haben Sie dazu zu sagen?'
Verlegen räusperte ich mich.
‚Wozu genau?'
Sie beugte sich vor und legte ihren rechten Zeigefinger auf mein Buch und zeigte irgendeine Textstelle an. Das war es aber nicht was meine Augen weiten ließ. Denn von ihrem perfekt manikürten Finger breitete sich eine kaum merkliche Eisschicht aus, die sich über mein Buch zog.
Schockiert starrte ich in ihre Augen, die in einem eisigen Blau zu mir hinunter strahlten. Sie blinzelte einmal und ihre Augen nahmen wieder die gewohnte Farbe an. Doch noch etwas anderes schwamm in ihnen.
Sorge. Große Sorge.‚Hab ich mir gedacht.', sagte sie abweisend und ging wieder zu Tafel, um mit links den Text weiterzuschreiben.
Es bestand kein Zweifel. Meine Lehrerin war ein Wesen. Ein Algor, um genau zu sein. Ich fühlte mich wie von einem Bus überfahren und versuchte die wirren Gedanken in meinem Kopf zu sortieren. Mein Blick fiel auf den Text und mir gefror das Blut in den Adern.Winzige weiß-blaue Eissterne überzogen den Text und hoben einige Wörter hervor. Meine Augen flohen über die Wörter, setzten sie zu Worte um.
Es beginnt. Las ich. Bringe die anderen in Sicherheit. Halte dich an... Nun wurden nur noch einige Buchstaben hervorgehoben und ich setzte sie zu Namen zusammen. Lilia, Mark, Jonas.
Unfähig irgendetwas zu fühlen huschte mein Blick zu meinen Mitschülern, die diese Namen trugen. Lilia saß eine Reihe vor mir. Sie war ein kleines, unscheinbares und schüchternes Mädchen. Mit geweiteten Augen sah ich, wie sie mit links schrieb.
Engel, fuhr es mir durch den Kopf.Hastig sah ich zu Jonas, der mir schräg gegenüber saß. Er war sehr hübsch und dennoch schüchtern, was ihn lange zum absolutesten Mädchenschwarm gemacht hatte. Er schrieb ebenfalls mit links.
Gestaltswandler, kam mir in den Sinn, ohne, dass ich wusste, wie ich darauf kam.Ein Schauer durchrieselte mich, als mein Blick auf den letzten, auf Mark fiel. Er war breit gebaut, hatte zerzauste, nussbraune Haare und eine ebenso braune Haut. Und er war ebenfalls Linkshänder.
IncendiumMit weitaufgerissenen Augen starrte ich wieder auf mein Buch, während sich die ganzen Informationen blitzschnell zusammenfügten. Heiß und Kalt durchlief es mich und das Adrenalin schoss mir ins Blut, während sich mein Körper anspannte.
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War of Hormone [BTS]
Fanfic[Abgeschlossen] ‚Kleines!', sprach er mich sanft mit meinem Kosenamen an. 'Wir haben dasselbe Geschöpf wie du in diesem Mann gesehen. Du musst es selber sagen, erst dann wirst du es auch glauben.' Ich nickte entschlossen, atmete tief durch und sprac...