Das Leben genießen

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Werde ich das schaffen?

Muss Taylor mich auch verunsichern. Ich war mir gerade so sicher, dass ich das alles schaffe. All die Aufgaben einer Prinzessin und dann kommt Taylor vorbei, sagt etwas und ich bin sofort wieder verunsichert. Mir ist die Meinung von meinen Freunden nämlich wichtig und wenn sie daran zweifelt dann denke ich noch mehr darüber nach.

Ich und eine Prinzessin? Ich kann mir es, wenn ich ehrlich bin überhaupt nicht vorstellen. Ich habe das Leben bei meinen leiblichen Eltern ja schon gehasst. Dort hat sich alles nur um Geld und die neusten und teuersten Möbel gedreht. Sie wollten unbedingt, dass alle wissen wie reich sie doch sind. Natürlich wollten sie auch ein tolle und glückliche Familie nach außen präsentieren. Aber unsere Familie war alles andere als glücklich. Meine Eltern haben sich nur gestritten. Ich war dort nie glücklich. Sie haben alles dafür getan, dass es mir an nichts fehlt. Sie haben mir das neuste Handy auf den Markt gekauft. Einen großen Flachbildschirm mit 3D. Sie haben mich einfach nur gekauft. Sie waren nie da, als Eltern. Sie haben mich versucht mit teuren Gegenständen zu kaufen. Das war ihre Art für mich da zu sein. Ich hätte immer so gerne Jemanden zum Reden gebraucht. Ich wollte mit ihnen über Sandra, Michael, Jason und Naomi reden. Aber wenn ich nur die Namen erwähnt habe, war dicke Luft. Sie haben mich entführt und haben ihr Leben zerstört. Bla Bla Bla, bei ihnen war ich zu mindestens glücklich, bis Sandra schlussendlich an Krebs verstarb. Nach ihren Tod hat sich einfach alles geändert.

Aber nun bin ich in einer ganz anderen Situation. Jack interessiert das ganze Geld nicht. Wenn ich ehrlich bin, hat er noch nie darüber geredet und verschwenderisch ist er jetzt auch nicht. Abgesehen von dem Schloss aber das ist wahrscheinlich schon seit Jahrhunderten in Familienbesitz.

"Hope aber du musst selber wissen, was du machst. Aber ich möchte einfach nur, dass du glücklich bist. Ihr wart schon einmal zusammen und habt es nicht geschafft. Also warum sollte es jetzt klappen?", entgegnet Taylor.

Ihre Frage ist berechtigt. Warum sollte es dieses Mal klappen? Die Antwort ist simpel. Nun fühle ich mich bereit für das Leben als Prinzessin. Außerdem weiß ich was ich in meinen Leben möchte. Jack.

Bei unserer ersten Trennung war fehlende Liebe kein Grund. Ich liebe ihn mehr als mein eigenes Leben.

"Taylor ich will Jack. Ihn liebe ich. Seit kurzem haben wir sogar den Segen seiner Mutter, der Königin. Ich kann es noch gar nicht fassen. Sie ist so eine wunderbare Frau mit einem großen Herz", erwidere ich glücklich.

"Ich freue mich so für dich aber wenn er dich verletzen sollte, werde ich ihn eigenhändig umbringen", scherzt Taylor und umarmt mich dann.

"Nein bitte nicht, ich brauche ihn doch noch", antworte ich lachend. Wie schön es doch ist wenigstens eine Freundin hier in London gefunden zu haben. Ich hoffe so sehr, dass ich bald noch Zeit für sie haben werde.

"Aber jetzt habe ich mein bestes Model verloren", schmollt sie.

"Taylor ich bin doch nur ein Amateur. Ich kann ja nicht einmal modeln, dafür bin ich zu unfotogen", sage ich lachend. Es war eine sehr gute Erfahrung einmal bei einem Fotoshooting dabei gewesen zu sein, diese werde ich niemals vergessen.

"NEIN, bist du auf keinen Fall. Die Bilder sind einfach bombastisch. Das haben sogar die Geschäftsführer gesagt. Also kann ich mich bei dir melden wenn wir dich brauchen?", fragt sie mich und sieht mich flehend an. Ich kann ihr Angebot doch nicht ausschlagen. Sie ist meine Freundin. Ist ja bestimmt nicht oft und ich denke Jack hat da wohl auch nichts gegen.

"Okay aber nur weil du meine Freundin bist", sage ich lachend zu. Ich hoffe, dass diese Zusage nicht zu Schwierigkeiten mit Jack und dem Königshaus führt.

"Oh danke", erwidert sie glücklich und springt mir erneut in die Arme. So schnell kann man seine Freundin glücklich machen.

"So jetzt muss ich langsam packen. Würdest du mich vielleicht danach zum Schloss fahren?", frage ich sie.

"Mit den größten Vergnügen. Ich will doch wissen, wo meine Freundin wohnt. Du wirst mir aber schön eine Rundführung geben", fordert sie mich auf.

"Oh ich kann es versuchen aber ich verlaufe mich da selber", erwidere ich lachend. Das werde ich wahrscheinlich noch eine ganze Zeit lang. Vielleicht sollte ich mir Skizzen zeichnen.

"Das ist natürlich nicht gut", sagt sie lachend.

So fange ich an meine Sachen zu packen. Ich hoffe, dass sich Jack freut wenn ich doch bei ihn einziehe. Als ich meine ganzen Koffer gepackt habe, sind inzwischen zwei Stunden vergangen. Jetzt muss Jack doch wohl Zuhause sein.

Taylor und ich machen uns dann in ihren Mini auf den Weg ins Schloss. Auf den Weg hören wir laut Rita Ora I will never let you down und singen lauthals mit, in der Hoffnung, dass mich keiner hört. Auch wenn ich eigentlich gut singe, muss es die ganze Welt nicht wissen.

"Mach gleich schon die Musik leiser", schreie ich schon damit Taylor mich überhaupt verstehen kann.

"Dein ernst! Du willst einen guten Eindruck machen aber sei doch einfach nur du. Ich und das Volk wollen bestimmt nicht eine Prinzessin die sich verstellt", erwidert Taylor als sie die Musik leiser gemacht hat. Nach ihrem Gesagtem, dreht sie die Musik wieder lauter. Sie hat recht, ich sollte mich nicht verstellen. Aber so eine laute Musik muss jetzt wirklich nicht sein. Also mache ich sie ein Minimal leise. Schon fahren wir durch das gigantische Tor. Mein neues Zuhause.

"Wow, kann ich vielleicht auch hier einziehen?", fragt mich Taylor als sie den Wagen geparkt hat und sich schon umsieht.

"Haha ja bestimmt, es sind noch ein viele Zimmer frei", sage ich lachend und steige dann auch aus. Zusammen gehen wir dann zur Tür. Sie wird von Paul geöffnet, als hätte er geahnt, dass wir kommen. Bestimmt haben sie irgendwo einen Bewegungsmelder angebracht, denn anders kann ich es mir nicht erklären.

"Danke Paul", entgegne ich freundlich.

"Wow, holt er auch dein Gepäck?", fragt mich Taylor erstaunt und betrachtet Paul in seiner Pagenuniform.

"Sie haben Gepäck dabei? Ich bringe es sofort in dein Zimmer", erwidert Paul augenblicklich.

"Paul das ist echt nicht nötig. Übrigens ist das meine Freundin Taylor", stelle ich sie höflich vor.

"Guten Tag Miss. Würden Sie mir Ihren Autoschlüssel geben, damit ich das Gepäck ausladen kann?", fragt Paul auch schon Taylor. Natürlich möchte er nur seinen Job nachgehen aber ich möchte nicht, dass er in seinem Alter noch schwere Sachen trägt. Da bringe ich meine sieben Koffer lieber selber in mein Zimmer.

Taylor gibt ihn daraufhin ihre Schlüssel und schon verschwindet Paul nach draußen.

"Wow so einen möchte ich auch gerne haben", sagt Taylor sprachlos.

"Mach das mal, wenn du Geld dafür hast. Also ich kann mein Gepäck alleine tragen", erwidere ich lachend.

"Hier ist es einfach so geil", entgegnet sie euphorisch und schmeißt sich auf das goldene Sofa im Eingangsbereich.

"Taylor, hier solltest du dich aber auch anständig benehmen", erwidere ich gespielt ernst. Daraufhin setzt sie sich sofort aufrecht hin. Ich kann mir gerade noch ein Lachen verkneifen. Dann nehme ich Anlauf und springe ebenfalls mit Schwung auf das Sofa. Noch kann ich Spaß haben und das möchte ich in vollen Zügen genießen.

"Du hast mich total verarscht", prustet sie los.

"Ja das habe ich aber willst du nun das Schloss sehen?", frage ich sie.

"Ja auf jeden Fall", erwidert sie und so machen wir uns auf den Weg das Schloss zu erkunden. Ich bin selber gespannt, was mich noch erwarten wird. Denn noch habe ich nicht alles gesehen.

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