Die Modenschau

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Am nächsten Morgen wache ich auf und schaue neben mir. Dort liegt ein schlafender Jack. Sofort muss ich lächeln. Es ist schon schön wenn der Freund neben dir schläft auch wenn er sich eher zu mir gelegt hat. Trotzdem liegt er jetzt neben mir und das ist es was zählt.

Ein Blick auf meinem Handy zeigt mir, dass ich eine Nachricht von Taylor erhalten habe. Ich lese sie mir durch und schrecke sofort hoch. Die Modenschau wurde vorgelegt. Ich muss schon in einer halben Stunde am vereinbarten Treffpunkt sein. Sofort schlage ich die Bettdecke weg und springe schon regelrecht aus den Bett.

Dann renne ich wie von einer Tarantel gestochen in meinen Zimmer, um mich fertig zu machen. Ich werde es nicht mehr schaffen zu duschen als rasiere ich nur kurz meine Beine und mache eine Katzenwäsche.

Danach stehe ich vor meinen Kleiderschrank und weiß nicht was ich anziehen soll. Ich beschließe mich heute eher schlicht zu kleiden. Nachher werde ich wieso Klamotten bekommen, die ich präsentieren muss. Ich ziehe mir eine einfache schwarze Röhrenjeans mit einen weißen Top an. Dazu noch schwarze High Heels und eine schwarze Lederjacke. Danach schminke ich mich dezent. Das heißt ein wenig Rouge und Wimperntusche. Dann nehme ich noch eine schwarze Tasche mit meinem Geld und meinen Handy und schon kann es los gehen.

So gehe ich aus meinen Zimmer zur Haustür und treffe auf einen verschlafenen Jack.

"Guten Morgen Schatz. Ich muss dringend weg", entgegne ich und küsse ihn im vorbei gehen.

"Guten Morgen. Wo musst du denn schon um 7 Uhr morgens hin?", fragt er mich neugierig.

"Ich habe eine Modenschau", erwidere ich nur und bin schon aus der Tür. Draußen wartet Paul schon auf mich. Ich bin ihn so dankbar, dass er mich fährt. Sonst würde ich es bestimmt nicht rechtzeitig schaffen und zu spät kommen hasse ich wie die Pest. Dann denken alle, dass ich eine verwöhnte Prinzessin bin und das ich machen kann was ich möchte. Pünktlichkeit ist mir besonders wichtig.

"Danke, dass du mich schon so früh gefahren hast", entgegne ich und steige aus. Alle Augenpaare sind auf einmal auf mich gerichtet. Wie ich es hassen wenn mich alle anstarren. Ich mag es echt nicht im Mittelpunkt zu stehen. Aber daran muss ich mich wohl in Zukunft gewöhnen.

"Da bist du ja", erwidert eine bekannte Stimme. Ich bin noch nie so froh meine beste Freundin zu sehen. Mit einem Strahlen kommt sie auf mich zu und umarmt mich stürmisch.

"Dir auch einen guten Morgen. Bring mich hier bitte schnell weg. Alle starren mich an als wäre ich ET höchstpersönlich", entgegne ich und sie fängt daraufhin nur an zu lachen.

"Du bist eben die Prinzessin. Nicht jeder kommt so nah an die Prinzessin ran. Jeder will dich kennenlernen", sagt Taylor und geht voran. Ich folge ihr. Woher soll ich auch wissen wohin ich muss. Ich hoffe, dass ich mich nicht blamiere, wenn ich schon im Mittelpunkt stehe. Das würde mich ein Leben lang verfolgen, wenn ich vor allen auf die Schnauze falle.

"Taylor du zeigst mir bestimmt wie ich laufen muss oder? Ich will mich nicht vor den ganzen Leute blamieren", entgegne ich total verunsichert.

"Süße mach dir keine Sorgen. Außerdem kannst du laufen wie du willst. Dich finden doch alle klasse, gerade seit gestern", entgegnet sie im Laufen.

"Wie seit gestern?", frage ich verwirrt nach. Habe ich gestern irgendwas angestellt?

"Die Shoppingtour mit dem Prinzen und dem Café. Die Bilder sind einfach zuckersüß", sagt sie. War ja klar, dass überall Fotos von uns gemacht wurden. Hätte ich mir auch denken können. Aber schön dann lass ich eben alle an mein Liebesglück teilhaben.

Dann kommen wir in einen Raum an, wo schon andere junge Mädchen warten. Wow und die sind wirklich hübsch. Irgendwie fühle ich mich hier fehl am Platz. Sie haben alle die perfekten Maßen. Ich sehe daneben total klein und moppelig aus.

"Vielleicht sollte ich gehen", flüstere ich Taylor ins Ohr und drehe mich um.

"Was? Wieso denn das?", fragt sie entsetzt und hält mich am Arm fest.

"Ich bin kein Model", erwidere ich.

"Das wissen wir doch alle. Trotzdem wollen wir dich. Hope, seit wann hast du Komplexe mit deiner Figur? Stimmt die hattest du noch nie. Also bleibst du hier. Wir brauchen dich außerdem", sagt Taylor. Ich ziehe es einfach durch. Ich versuche einfach mein Bestes zu geben und mich nicht zu blamieren. Mit den anderen Models verstehe ich mich richtig gut. Jeder will soagr Fotos mit mir machen. Obwohl eigentlich sie die Stars sind und nicht ich.

Plötzlich steht eine brünette Frau mit Hornbrille mit einem Maßband vor mir und beginnt meinen Körper ab zu messen.

"Arme hoch", entgegnet sie und sofort hebe ich meine Arme. Schnell kritzelt sie die Angaben auf einen Block und verschwindet so schnell wie sie gekommen ist. Sie scheint wohl gestresst zu sein aber bei der menge an Models ist es kein Wunder.

Da Taylor mich inzwischen ebenfalls verlassen hat, sehe ich mich im Backstage Bereich um. Überall stehen Schminktische mit vielen Schminkutensilien. Vereinzelt sitzen sogar schon Models davor und werden schon für die Generalprobe fertig gemacht. In einen anderen Raum hängt die komplette neue Kollektion von Hollister. An jeden einzelnen Ständer steht ein Names des jeweiligen Models, das die Klamotten präsentiert.

Plötzlich werde ich von einer anderen Frau gebeten Ihr zu folgen. Verwirrt folge ihr ihr. Warum stellt sich hier Niemand vor?

In einer Umkleide angekommen, werden mir nacheinander Klamotten angereicht, die ich anprobieren soll. Nachdem ich gefühlt hundert Outfits anhatte, geht auch schon die Generalprobe los.

Dort wird mir gezeigt wie man elegant über den Laufsteg läuft. Nach einer Stunde schmerzen meine Füße höllisch in diese High Heels. Morgen werde ich mit Sicherheit Blasen davon tragen. Wie schaffen die Models das nur täglich?

Nach weiteren zwei Stunden haben wir endlich eine kurze Pause. Alle Models stürmen zum Büffet, dass aufgebaut wurde. Ich hingegen renne zu der nächstgelegen Couch und ziehe mir die High Heels aus. Nachdem ich schnell ein Sandwich gegessen und etwas getrunken habe, geht es auch schon wieder weiter.

Als die Show vorbei ist, haben wir inzwischen 21 Uhr und ich war noch nie zuvor so fertig gewesen. Der Job als Model ist anstrengender als ich gedacht habe. Nachdem ich mit einigen Mädels noch etwas getrunken habe, beschließe ich nach Hause zu fahren.

Inzwischen ist es schon 11 Uhr am Abend und ich bin todmüde. Ich bestelle mir ein Taxi und fahre damit zum Schloss. Ich möchte nicht, dass Paul mich noch so spät noch abholen muss. Immerhin hat er mich heute morgen schon gefahren. Irgendwann hat er auch mal Feierabend.

Zuhause angekommen bezahle ich den Taxifahrer und schleiche mich ins Schloss. Zum Glück habe ich schon einen eigenen Schlüssel habe, sonst würde ich alle wach machen. So leise es geht, gehe ich die Treppe nach oben und ziehe mir in meinen Bad meine Schlafsachen an.

Soll ich jetzt zu Jack ins Bett gehen oder lieber bei mir bleiben? Was wenn ich ihn wecke? Aber wir haben viertel nach 11. Also schleiche ich mich in seinen Zimmer und sehe, dass er bereits schläft. Vorsichtig lege ich mich neben ihn und decke mich zu.

"Dauert eine Modenschau immer so lange?", fragt er plötzlich und öffnet seine Augen.

"Sorry ich wollte dich nicht wecken", entgegne ich erschrocken. Ich habe jetzt nicht damit gerechnet, dass er aufwacht.

"Ich habe auf dich gewartet. Warum hast du Paul nicht angerufen, um dich abzuholen?", fragt er mich weiter.

"Es war schon spät. Ich habe mir ein Taxi genommen aber Jack ich bin echt müde. Lass uns morgen bitte darüber reden", erwidere ich und küsse ihn kurz. Dann lege ich mich in einer gemütlichen Position und schließe meine Augen. Augenblicklich werden zwei Arme um mich geschlungen und ich schlafe ruhig ein.

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