Neue Stadt, Neues Glück?

810 14 0
                                    

Ich sitze im Flugzeug auf den Weg nach London. London die Stadt, wo sich mein Leben ändern wird. Besonders freue ich mich schon auf meine eigene Wohnung, die meine Eltern mir spendiert haben. Meine Eltern haben sie extra von einer Innenarchitektin einrichten lassen. Ich möchte gar nicht wissen, was das alles gekostet hat. Obwohl ich eigentlich auf eigenen Beinen stehen möchte, nehme ich angesichts meiner Vergangenheit die Wohnung gerne an, da ich dringend einen Neuanfang benötige und ohne Hilfe hätte ich es in London nicht geschafft. Gesehen habe ich meine Wohnung bisher noch nicht. So ist die Vorfreude natürlich noch größer.

Zwar war es damals nicht leicht meine leiblichen Eltern zu überreden, mich nach London gehen zu lassen. Es kostete mich Monate sie davon zu überzeugen, dass ich hier in London viel bessere Möglichkeiten für meine Zukunft habe.

Schließlich haben sie zu eingewilligt, da Brian ihnen versprochen hat auf mich aufzupassen. Wenn ich nicht lache, ich komme sehr gut alleine klar. Da ich einen Flug früher genommen habe, wissen meine Eltern noch nicht, dass ich ohne Brian geflogen bin. Natürlich hätten sie mich, wenn sie es gewusst hätten nicht fahren beziehungsweise fliegen lassen. Deshalb habe ich die heimliche Nacht und Nebelaktion geplant. Nichts und Niemand hätte mich in Deutschland halten können.

Als die Ansage ertönt, dass wir gleich in London landen werden, schnalle ich mich an. Mein Blick schweift aus dem Fenster. Die Aussicht welche mir bietet, ist einfach nur atemberaubend. Unter mir erstreckt sich London. Meine neue Heimat. Sofort sticht mir der Big Ben und die London Bridge ins Auge. Ich kann es kaum erwarten die Stadt zu besichtigen.

Als das Flugzeug schließlich zum stehen kommt, machen sich alle Passagierer auf den Weg nach draußen. Ich warte allerdings bis alle anderen draußen sind. Auf Gedrängel habe ich gerade keine Lust. Als dann endlich alle raus sind, hole ich mein Handgepäck, aus den extra dafür vorgesehenen Fach und mache mich dann ebenfalls auf den Weg nach draußen.

Endlich wieder festen Boden unter den Füßen, ist mein erster Gedanke. In der früh ist der Flughafen relativ leer. Also gehe ich zur Gepäckausgabe und beschließe meinen Koffer zu holen, der zum Glück schnell kommt.

Als ich aus dem Flughafen komme, nehme ich mir das erst mögliche Taxi. Ich nenne dem Fahrer die Adresse meiner Wohnung und schon fährt er los. Zum Glück kann ich gut Englisch, sonst wäre ich in London wirklich nicht gut aufgehoben.

Als wir nach einer 35 Minuten Fahrt endlich ankommen, staune ich nicht schlecht. Das Haus in dem meine Wohnung liegt, sieht einfach hammer aus. Ich möchte gar nicht wissen, wie teuer die Wohnung in dieser Gegend ist. Meine Eltern müssen ein Vermögen dafür ausgegeben haben. Schnell gebe ich dem Taxifahrer sein Geld und bedanke mich für die Fahrt.

Nachdem ich meinen Koffer und meine Tasche aus dem Kofferraum gehoben habe, laufe ich zu dem wunderschönen Haus und zücke meinen Schlüssel. Ich mache die Eingangstür offen und werde von weißen Marmorboden begrüßt. Er glänzt, sodass ich mich selber sehen kann. Irgendwie schon unheimlich.

Da meine Eltern mir in Deutschland schon gesagt haben, dass meine Wohnung sich im 8. Stock befindet, mache ich mich auf der Suche nach der Treppe. Nachdem ich am Aufzug vorbei gelaufen bin, finde ich hinter einer Tür auch das Treppenhaus. Mit meinem Koffer und meiner großen Tasche mache ich mich dann auch schon auf dem Weg nach oben.

Nach dem 5. Stock bin ich so aus der Puste, dass ich erst einmal eine kleine Verschnaufpause benötige. Also setze ich mich auf meinen Koffer und schaue aus dem Fenster. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass sich mein Leben hier positiv entwickeln wird. Nachdem ich mich ein paar Minuten ausgeruht habe, mache ich mich weiter auf dem Weg in den 8. Stock. Als ich dort ankomme, schwor ich mir nie wieder die Treppe zu nehmen.

SchicksalsfügungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt