Kapitel 20 ✅

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Queenie's Sicht

Luna war jetzt schon seit einer Stunde weg.
Sie tat ja so, als würde sie Newt schon seit Jahren kennen. Ich schaute gegenüber von mir auf den Sessel und erwartete Tina - aber Draco saß dort und musterte mich mit einer besorgten Miene.

Es wäre ja auch zu schön gewesen. Dass dort Tina saß, mich aufmuntern anlächelte, ihre Augen immer wieder zwischen meinen hin- und herschauen würden und sie einfach bei mir wäre. Ich vermisste sie. Ich vermisste sie so unendlich. Warum konnte ich nicht für sie sterben? Sie hatte das nicht verdient, sie wurde hier gebraucht. In meinem Kopf stach es gewaltig, mein Herz schlug mir bis zum Hals und der Raum drehte sich. Ich hatte das in letzter Zeit öfter, doch nach ein paar Sekunden oder Minuten verschwand es wieder, so auch jetzt.

Genau als ich wieder klar sehen konnte, stürmte Luna herein, gefolgt von Newt, der, als er in den Raum trat, die Tür leise wieder schloss. Ich stand hastig auf und umarmte ihn. ,,Wo warst du dieses Mal?", fragte ich leise, mein Kopf immer noch an seiner Schulter.
Ich hatte ihn so lieb gewonnen, er war wie ein Bruder für mich und trotzdem mein bester Freund. ,,In der MACUSA..." Ich trat einen Schritt von ihm weg, um ihn besser zu betrachten.

,,Was?", schrie ich hysterisch, ,,wieso bist du denn mitgegangen?" Er lachte trocken auf:
,,Ja genau, ich gehe ohne irgendeine Person freiwillig dort hin, wo ein Haftprozess gegen mich ausgeführt wird, und wo - falls ich ihn verlieren werde - mir alles, was nur im entferntesten mit Tierwesen zu tun hat, entzogen wird. Klar gehe ich da freiwillig mit, wer denn bitte nicht?"

Besorgt musterte ich ihn: ,,Aber du gewinnst den Prozess...oder?" Er antwortete nichr, sondern schaute nur auf den Boden. ,,Newt!", ermahnte ich ihn. Newt schaute wieder hoch, geradewegs in meine Augen und ich erkannte seine Seele und seine Gedanken. Angst.

Er schüttelte den Kopf und ich sah die Tränen in seine Augen treten, die er aber schnell wieder weg blinzelte. ,,Queenie, ich... glaubst du echt nur annähernd da dran, dass ich den Prozess gewinnen könne? Hinter ihr stehen die einflussreichsten Leute der MACUSA, wahrscheinlich auch Amerika's oder der ganzen Welt. Sie haben Anklagen und Beweise gegen mich. Wie sollte ich da denn mit dem Fakt ,,Tierwesen tun niemandem was" gewinnen?Wie?"

,,Ich weiß es nicht, aber wir kriegen das schon hin, okay? Deinen Tierwesen wird nichts passieren...Hoffe ich jedenfalls."

,,Wenn doch wenigstens ich die Strafe bekommen würde und nicht meine Tiere. Sie haben mit meiner Dummheit doch nichts zu tun, das ist doch nicht gerecht, ich-" ,,Stopp! Wir werden das schaffen, das verspreche ich."

Ich legte zur Bestätigung eine Hand auf seine Schulter und er nickte.
Luna schaute zwischen uns hin und her.
Wieso musste man oder eher gesagt sie immer so viel in freundschaftliche Dinge herein interpretieren?

Augenverdrehend wendete ich mich wieder von
Newt ab und lief zum Tisch. ,,Was wollt ihr als Abendessen haben?", fragte ich lustlos in die Runde.
Alle zuckten mit Schultern, was mich wieder ein Mal genervt aufstöhnen ließ.

Ich schwung meinen Zauberstab, was die gewollte Folge hatte, dass Teller, Besteck und Gläser auf dem Tisch verteilt wurden und sich in die Mitte ein Aulauf, gefüllt mit Fleisch und Gemüse und als oberste Schicht Käse, stellte.
,,Essen ist fertig."

Das Essen verging schweigend. Ich war noch immer nicht in der Lage, ein Gespräch zu führen und wirkliche Lust hatte ich auch nicht.
Ich hatte mich so verändert..

Draco schien es nicht mehr auszuhalten und war genervt sein Besteck auf den Teller.
,,Leute, was ich eigentlich los mit euch?!
Queenie sagt gar nichts mehr, Ginny betrügt Harry mit Seamus, Harry allerdings scheint das alles egal zu sein, zwischen Luna und Newt ist 'ne Liebesromanze entfacht...Glaubt ihr, ich checke das nicht? Gott, nervt mich meinetwegen, heult und redet mir den ganzen
die Ohren voll, aber sagt irgendwas, ich halte das nicht mehr aus!"

,,Hier, jetzt reden wir. Zufrieden? Fühlst du dich jetzt besser?", giftete Ginny.
Ich ließ die Diskussion wieder einmal unberührt und schaute von einer Person zur anderen.

,,Und überhaupt, was soll das heißen 'Harry allerdings scheint das alles egal zu sein'. Du kennst mich doch überhaupt nicht, du hasst mich und ich hasse dich, für dich sollte es doch super sein, dass ich von Ginny eine ausgewischt bekomme", nahm nun auch Harry das Gespräch auf.

,,Ich hasse dich, ja, aber dennoch bin ich kein Unmensch. Oder dachtest du das etwa von mir?"
Harry lachte trocken auf: ,,Nein, du und Unmensch, wie kannst du nur fragen, ob ich so etwas von dir denke? Du bist ein Rassist, bezeichnest Hexen und Zauberer als Schlammblut, wenn sie keine magischen Eltern haben und hast an der Seite des dunklen Lords gekämpft, für den Mann, der daran Schuld war, dass meine Eltern und so viele andere Menschen gestorben sind. Wie könnte ich dich da als schlechten Mensch bezeichnen?!"

,,Du weißt ganz genau, dass ich das nicht freiwillig getan habe", murmelte er.
,,Natürlich nicht, du wolltest halt nur Mami und Papi nicht enttäuschen", genervt verdrehte Harry die Augen.

Draco' Kragen schien schlagartig zu platzen:
,,Immerhin habe ich Eltern und eine Familie,
die auf mich stolz sein können, im Gegensatz zu dir, Potter!"

,,Sind sie das wirklich? Sind sie echt stolz darauf,
dass du dich für die dunkle Seite entschieden hast und somit nur in ihre Fußstapfen, die zur falschen Zeit am falschen Ort gesetzt wurden, getreten bist? Du solltest öfter Antworten für solche Fragen suchen", sagte Harry leise und verließ die Küche.

Draco stand ebenfalls auf und wenige Sekunden später hörte ich die Haustür ins Schloss fallen.
Ich glaubte, er brauchte mal ein bisschen Zeit für sich.

The war of GrindelwaldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt