Kapitel 8 ✅

612 49 0
                                    

P.O.V Newt

"Gefällt es dir?", fragte ich schnell, vermutlich etwas zu schnell.
"Gefallen?", Luna lachte, "gefallen ist gar kein Audruck dazu. Es ist einfach... wow... es ist überwältigend!"
Ihre Worte gepaart mit ihrem Lächeln ließen mich ungewollt grinsen. Ich war so froh, dass es ihr gefiel.

"Komm, ich zeige dir meine Tiere."
Ich führte sie aus meinem kleinen Arbeitszimmer raus und drängte mich an allerlei Tierwesen vorbei - Mondkälber, Diricawls, Graphörner und Niffler waren nur einige von ihnen. Zwischendurch blieben wir immer wieder stehen, weil sich Luna alles genau anschauen wollte. Aber das war nicht schlimm, denn ich konnte mir in dem Moment keinen besseren Platz als hier - bei meinen Tierwesen und ihr - vorstellen.

Wir kamen in dem Gebiet der Knuddelmuffs an.
"Die sind ja goldig!", quietschte sie, als sie die runden Tierchen erblickte. Der rosafarbige der beiden hüpfte sogleich auf ihre ausgestreckten Hände. Sie kraulte ihn und betonte immer wieder, wie zuckersüß die Beiden doch waren.

-

Ich wusste nicht mehr, wie lange wir hier unten schon waren, aber durch die Tatsache, dass bald Schlafenszeit sein musste, sagte ich die Wörter, die ich eigentlich nicht aussprechen wollte: "Luna, ich glaube, wir müssen langsam wieder zurück nach oben."
Als sie von dem kuscheligen Fellknäul hochblickte, sah sie mich traurig an.

"Kann ich bald wieder kommen?", fragte sie mich. Ich wollte verneinen, da ich andere nicht gerne bei meinen Tieren hatte, aber als ich in ihre hoffnungsvollen Augen blickte, konnte ich nicht anders. "Sicher. Komm, wir gehen."

Nachdem sie das Tier abgesetzt hatte und den beiden bestimmt 100 Mal auf Wiedersehen gesagt hatte, gingen wir endlich wieder in mein Labor, wie ich es gerne nannte. Bevor ich die letzte Stufe der Leiter erreichen konnte, sprach Luna mich an: ,,Danke. Vielen Dank. Es war super schön." Ich schenkte ihr ein Lächeln.
,,Das war doch selbstverständlich", meinte ich und drehte mich wieder von ihr weg.

,,Nein, Newt, war es nicht. Ihr lasst uns bei euch wohnen, obwohl du mit anderen, fremden Menschen nicht so gut umgehen kannst. Und trotzdem bist du so unfassbar nett und gastfreundlich zu uns, als hättest du entschieden, dass wir hier bleiben dürfen. Dann führst du mich hier noch herum, obwohl es deine eigene Wohnung ist.
Deine Tiere, dein Koffer, deine Welt.
Du hast meinen vollstes Respekt, Newt. Danke. Für alles", den letzten Teil flüsterte sie nur noch.

,,Kein Problem. Das ist echt kein Problem für mich", meinte ich entschlossen und stieg die letzte Leiterstufe hoch.

Oben angekommen öffnete ich die Tür wieder und verschloss im Gegenzug den Koffer, nachdem Luna ausgestiegen war.
Wir liefen zur Küche, in der wir oder eher ich Abendessen erwartete. Der Geruch von gerösteten Hähnchen und Kartoffeln stieg mir in die Nase. Anders als erwartet, unterhielten sich Queenie und Draco! Ich musste zweimal hinsehen, um das zu glauben.

Tina hatte sich inzwischen geduscht und saß nun mürrisch zwischen den ganzen flirtenden Paaren. Oh man, sie konnte einem ja echt leid tun. Um sie nicht alleine zulassen, setzte ich mich neben sie.

,,Hey, alles klar?", fragte ich zur Sicherheit.
Sie zuckte mit den Schultern: ,,Echt deprimierend dazwischen zu sitzen. Draco und Queenie, Ginny und Harry, Hermine und Ron und Seamus kocht. Oh, und Luna wird sich gleich auch neben dich setzten."

Ich hörte einen Stuhl, der zurückgeschoben wurde und tatsächlich setzte sich Luna neben mich. ,,Ich hab's doch gesagt", murrte sie.

,,Na ja, aber wir sind ja nicht verliebt", lachte ich nervös. Kein Zeitpunkt für dich, nervöses Lachen! Schließlich stimmte es. Ich liebte sie nicht, sie liebte mich nicht. Was ja auch vollkommen absurd wäre. Immerhin haben wir uns erst heute kennengelernt. ,,Wir waren gerade nur unten... Sie liebt Tiere auch so wie ich, weiß du?!"

Mit einem verächtlichen Schnauben stand Tina rasant vom Tisch auf und knallte die Teller auf jeden Platz. Sie hatte heute wohl nicht so gute Laune...

„Da hat aber jemand ganz miese Laune", Harry sah mich an, woraufhin ich mit meinen Schultern zuckte. „Du musst sie einfach lassen, dann kommt sie von selber wieder runter", ich war erstaunt, wie schnell ich mich mit diesen Menschen anfreundete oder eher öffnete. Vielleicht lag es ja auch daran, dass sie aus Hogwarts kamen und Dumbledore kennen. Bei dem Gedanken an Dumbledore musste ich schlucken.

Wann wird er sterben? Und schaffe ich es noch rechtzeitig seinen Auftrag zu erfüllen?

„Und, habt ihr schon einen Plan wie ihr den Zeitumkehrer holen könnt?", fragte Hermine. Sie war wirklich... anstrengend. Tatsächlich verdrehten auch Harry und Ron ihre Augen. „Wie sollten wir auch?", gab Draco in seiner arroganten Art seine Meinung dazu. „Wir sind in einer anderen Zeit, Granger!"

„Mir fällt sicher etwas ein", meinte Queenie. „Ich kann nicht umsonst Gedanken lesen und muss morgen eh zur Arbeit gehen."

„Ich auch!", knurrte Tina, die sich inzwischen wieder gesetzt hat. „Und vielleicht fällt mir ja auch etwas ein!"

„Essen ist fertig!", rief Seamus fröhlich, als hätte er nichts mitbekommen.

The war of GrindelwaldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt