Ginny's Sicht
Oh mann! Wieso haben wir uns da nur darauf eingelassen? Wieso?! Ich hatte wirklich keinen Bock darauf und wir starben sicher. Zu 99%, das stand fest.
Doch Hermine's Worte waren nur: „Ach, ihr kriegt das schon hin. Und 1% ist ja immer noch eine Chance!"
„Okay. In genau zwei Minuten sind sie da. Geht bitte hinunter und versteckt euch gut.", sie klopfte uns auf die Schulter. Na toll! Das konnte ja heiter werden!
Hermine hatte die gute Idee, uns den beiden Männer nachzuschicken, um sie zu belauschen. Irgendwie hatte sie es fertiggebracht, die beiden ausfindig zu machen, auch wenn sie nicht wusste, wer sie waren. Mine verblüffte mich immer wieder.
„Okay, aber... ich muss euch vorher noch etwas sagen:", ich schluckte. „Wenn wir nicht mehr zurückkommen sollten, dann.... ich liebe euch alle so unendlich und ihr seid mir wahnsinnig wichtig geworden. Ich bin so froh, euch kennengelernt zu haben", Stille herrschte im Raum.
Dann nickte ich Seamus zu und wir verschwanden lautlos.
„Aua! Der Zweig piekst mich!", flüsterte Seamus. Ich zeigte ihm wortlos, er soll ruhig sein, denn die Situation war äußerst angespannt.
„Jetzt halt mal dein Maul, Niclas!", ich erkannte die Stimme sofort. Es war die von dem Anführer. „Schon gut, Jacob! Ich will dich nur warnen, dass sie uns belauschen könnten.", sagte Niclas.
Seamus und ich sahen uns geschockt an und unwillkürlich griff ich nach seiner Hand.
„Wieso sollten sie? Sie wissen nicht einmal, dass es uns gibt! Sie wissen nicht einmal, dass wir wissen, dass es sie gibt!", knurrte Jacob.
„Und was ist mit dem nächsten, endgültigen Angriff?", fragte Niclas. Oh mann, der wirkte schon jetzt wie ein reiner Idiot. „Selber Ort, selbe Zeit. Nur diesmal werden sie nicht darauf vorbereitet sein, denn sie denken bestimmt, wir greifen anderweitig an", Jacob lachte.
„Und sie sind eh schwach, der Tod von Tinaaa", äffte er ihren Namen nach und zog ihn nervig in die Länge, „hat sie mitgenommen."
Grölendes Gelächter.
„Komm, das müssen wir feiern!", die beiden gingen lachend in die nächste Kneipe.
Ich drückte die Hand von Seamus. „Autsch!", flüsterte er. „Oh! Tut mir leid", ich sah ihn entschuldigend an. „Gin, wir sollten unbedingt reden. Es...es ist alles so unklar", er sah mich bittend an. Ich wusste genau, von was er redete. „Und da wir jetzt alles wissen und die beiden los sind..."
Ich nickte. Er hatte Recht.
„Komm, wir gehen nach London. Ich kenne da einen Ort, an dem uns sicher keiner findet.", sagte er und schon apparierten wir.
Bei Bedarf jetzt das Lied einschalten.
Ich öffnete die Augen und sah, dass wir auf einer unberührten Wiese, direkt ein bisschen weiter von London weg waren. Ich sah die ganze Stadt von hier aus. „Seamus... das ist wunderschön!", schwärmte ich.
„Ich dachte es gefällt dir. Komm, setzten wir uns.", er ließ sich im Gras nieder und ich tat es ihm gleich. „Wann hat es angefangen?", fragte er und ich wusste sofort, was er meinte. „Als du mich getröstet hast. Ich... war dir so dankbar dafür.", ich sah ihn unsicher an.
„Bei mir war es genau gleich", er nahm vorsichtig meine Hand. „Ich habe mir anfangs immer alles ausgeredet, doch ich kann es nicht verhindern."
Ich sog die Luft ein. Er spürte also genau gleich wie ich!
„Ginny?",fragte Seamus mich.
„Seamus?", ich sah ihn frech an.,,Komm mit mir", flüsterte er, stand auf und nahm meine Hand in seine. Sie war warm und unglaublich weich. Ein Kribbeln breitete sich in meinem Körper aus und mein Herzschlag beschleunigte sich. Langsam fragte ich mich, was ich tat.
Währenddessen führte mich auf einen Hügel, der ein bisschen weiter weg von der Wiese lag. Sobald wir diesen hinaufgegangen waren, klappte meine Kinnlade herunter. Von dem Hügel aus konnte man noch viel besser über ganz London blicken. Viele bunte Farben
strahlten durch die Nacht hindurch.,,Wow...es ist...es ist wunderschön.",brachte ich nur leise, immer noch erstaunt von der Aussicht, hervor. Er stellte sich hinter mich. Langsam wurde mir kühler.
,,Ist dir kalt?", fragte er.
,,Nein", log ich. Durch seinen Blick erkannte ich, dass er mir das nicht abkaufte. Einen Moment später legte sich zwei große, starke Arme um mich. Sein weicher Pullover schmiegte sich an mein Gesicht.,,Ist dir immer noch kalt?", witzelte er. Ich musste lachen: ,,Idiot." Obwohl ich ihn nicht sah, spürte ich sein Grinsen.
Ich drehte mich aus seinen Armen und sah in an. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Wir kamen uns immer näher. Nur noch ein Atemzug trennte uns voneinander. Mein Herz schlug unwahrscheinlich schnell, als ich in die Augen von Seamus blickte. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, auch wenn wir beide wussten, dass wir etwas Verbotenes taten. „Seamus?", ich sah ihn zweifelnd an. Doch er lächelte nur, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich voller Leidenschaft.
Es war, als würden tausende Feuerwerke auf uns einprallen, als wären wir eins mit dem Universum. Es war, als würden nur wir beide existieren.
Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und er hielt mich sicher fest. Ich genoss seinen Duft. Er schmeckte nach Pfefferminze und auch frisch. Genau das, was ich an Harry mochte.
Harry!
Ich löste meine Lippen von seinen und er sah mich unsicher an. „Habe ich etwas falsch gemacht?", fragte er.
„Nein... Was? Das fragst du noch?Ich betrüge hier gerade meinen Ehemann!", langsam wurde mir meine Tat bewusst. „Ich kann meine Gefühle nicht mehr zurückhalten."
„Es geht mir genauso Ginny. Ich...ich kann meine Gefühle genauso wenig verbergen wie du. Ich möchte dich immer in meiner Nähe haben.", er nahm mein Gesicht in seine Hände. Eine Träne kullerte mir die Wange hinunter und er fing sie auf. Wie bei dem Kampf.
„Ich empfinde etwas ganz besonderes für dich, ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.", gestand er mir.
Bei diesen Worten raste mein Herz noch schneller, wenn das überhaupt möglich war. „Küss mich, du Idiot", ich lächelte ihn an und er gehorchte.
Wieder schien die Welt zu explodieren. Ich hatte noch nie so einen intensiven Kuss erlebt. Noch nie in meinem ganzen Leben. Und eins stand fest: Ich habe viele Männer geküsst.
Mit ihm war es ganz etwas besonderes. Alles an ihm war besonders. Seine unordentlichen Haare, die ihn so knuffig machten, sein muskulöser Bau, seine Stimme, sein Duft, sein Aussehen, seine Augen, seine Gefühle, seine warmen Hände und seine Zuneigung.
Atemlos löste er sich von mir uns strahlte mich an. Dann küsste er mich wieder. Und ich küsste ihn zurück.
Die Welt schien sich nur noch um uns zu drehen und ich wollte nicht, dass es aufhörte. Für einen Moment vergaß ich sogar Harry.
„Komm Gin, gehen wir zurück", er nahm mich in die Arme und ich lehnte mich an seine starke Schulter. Noch immer spürte ich seine Lippen auf meinen.
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The war of Grindelwald
Fanfiction🥇Silver Award 2020 Hogwarts, 2018. Die Schule ist seit Dumbledores Tod nicht mehr das, was sie einmal war. Bei einer Konferenz der Eltern, um Hogwarts zu retten, verschlägt es sie durch ein Versehen von dem immer noch tollpatschigen Seamus nach 192...