Der Wald von Garen

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Es war bereits Abend und Iselia war immer noch hinter Artamiel. Er drehte sich um und sah sie schlafend auf dem Waldboden liegen. Artamiel wischte sich die trockenen Tränen vom Gesicht und stand auf. „Du bist unglaublich...", Artamiel stand auf, hob Iselia hoch und trug sie ins Haus. Die Harg stand vor der Haustür und knabberte an einem Salzgebäck. „Alles wieder in Ordnung, Herr Artamiel?", rief sie. Artamiel nickte und fragte: „Ihr habt doch vielleicht noch ein Zimmer frei oder...?". Die Harg nickte und führte beide in ein kleines gemütliches Räumchen, inmitten ein Einzelbett. Sanft legte Artamiel Iselia auf das Bett, die schon leise vor sich hin schlummerte. Emma kam vor die Türschwelle und sah in das Zimmer hinein. Sie wusste, dass es wohl das letzte Zimmer für Artamiel und Iselia war. „Du legst dich neben sie oder?", fragte sie leise. Er kam leise auf sie zu: „Es gibt ja wohl kein anderes Zimmer. Du musst dir ja auch eins mit Katarina und Nicki teilen. Und sowieso... Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich irgendwie Iselia mag. Ich weiß auch nicht...". Emma senkte ihren Blick: „Ahja...". Artamiel sah sie an: „Hast du irgendwas?". Doch Emma drehte sich um und ging rüber. Leise rief sie ein „Gute Nacht, Artamiel ..." hinterher. Leicht verwirrt ging er in das Zimmer, schloss die Tür und setzte sich auf das Bett. Plötzlich hörte man ein lautes Wolfsgeheul. Nicki wurde wach und erschrak. Doch alle anderen in ihrem Zimmer, schliefen in Ruhe weiter. Das kleine Okkultmädchen schlich sich aus dem Zimmer heraus und ging in Richtung Küche. Plötzlich sah sie einen Schatten und ließ vor Schreck eine Tasse fallen. Plötzlich stand Artamiel hinter ihr und flüsterte: „Was machst du so spät noch hier?". Nicki rieb sich die Augen, anscheinend hatte sie kurz davor geweint: „Da draußen läuft ein Wolf herum... Ich habe sein Heulen gehört und nun kann ich nicht mehr einschlafen. Ich bin hier unten um mir ein Glas Wasser zu holen... Normalerweise tröstet mich mein Teddy, wenn ich Angst habe. Aber als ich in den Klippen hang, habe ich ihn verloren...". Sie fing wieder an zu weinen. Er kniete vor sie und hielt sie in den Armen: „Kann dich da verstehen, ich hatte auch mal einen Teddy den ich sehr mochte. Irgendwann habe ich ihn bei einem Freund liegen gelassen und seit dem nie wieder gesehen... Weißt du was, wir suchen dir einen neuen Teddy. In Ordnung?". Nicki rieb sich die Augen: „Ja!".

Da war es wieder, das Wolfsgeheul. Artamiel spitzte die Ohren: „Du meinst wohl dieses Wolfsgeheul. Nicht wahr?". Nicki blinzelte das Fenster hinaus und nickte. Ihr Gegenüber lief zur Haupttür und ging hinaus. Nicki rannte ihm hinterher. „Geh sofort wieder ins Haus, es ist hier draußen zu gefährlich!", rief er, doch Nicki klammerte sich um sein Hosenbein. Plötzlich stieß ein Ingugami aus den Büschen hervor und stand knurrend vor dem Brunnen, der sich vor dem Haus befand. Knurrend ging er auf den Brunnen zu und schleckte das Wasser aus dem Eimer, der über dem Brunnen hing. Artamiel packte Nicki von sich, schob sie in sie in das Haus und schloss die Tür. Der Inugami hörte dies und schlich sich langsam in Richtung Haus. Artamiel ging auf den Inugami zu. Die Harg eilte hinunter: „Nein... Icaru ist wieder da...". Icaru, der Wasserinugami fletschte mit den Zähnen und rannte auf Artamiel zu, dieser sprang auf und flog um den Inugami umher. „Was ist das?", fragte Nicki die Harg. „Er ist der Wächter des Waldes und beschützt ihn auch nun seit Jahrhunderten... Er kennt Artamiel noch nicht und greift ihn deshalb an. Er sieht ihn als Bedrohung...". Artamiel wich jedem Sprung des Icaru aus und rief: „Ich möchte dir nichts antun!". Der Inugami heulte und hetzte unter Artamiel umher. Plötzlich hörte man ein lautes Knallen von weitem und der Inugami rannte wieder in das Baumdickicht. Artamiel landete langsam und dachte sich: „Nanu. Irgendwas hat ihn verschreckt...". Er ging wieder ins Haus, während die alte Harg mit Nicki im Arm auf dem Esstisch saßen. „Er scheint wohl verletzt zu sein...", die Harg setzte eine Kanne Tee auf. „Ja, er hinkte etwas mit den Hinterbeinen... Genau deshalb versuchte ich ruhig zu bleiben und griff ihn nicht an...", Artamiel begann zu schlürfen. „Hm", Nicki schaukelte mit ihren Beinen, während diese im Sitzen schwebten, „und was macht dieser Inugami hier?". „Meine Kleine, er beschützt den Wald von Garen vor Wilderern und Fremden, die dem Wald schaden wollen. Doch Jäger halten ihn für eine Bestie und verfolgen ihn nun seit Jahren... Unser kleines Dorf kann allerdings ihn nicht beschützen, da er sehr scheu ist und wir gegenüber der Jäger in der Unterzahl sind...". Artamiel setzte seine Tasse auf den Tisch ab und sagte: „Wir müssen ihm weiß machen, dass er für uns keine Bestie ist...".

Summoners War: Kristallleuchten (Teil 2/3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt