Altes Gestein

34 2 0
                                    


Langsam kam die Gruppe voran, es sind nun 2 Tage vergangen und sie näherten sich dem nächsten Gebiet. „Mir ist so... schlecht... Wo.. bin ich...?", Emma wachte endlich wieder aus ihrem tiefen Schlaf auf. „Emma, du bist wieder wach!", Nicki umarmte sie fröhlich. Alle anderen waren auch erleichtert und berichteten Emma was passierte. „Das kann nicht sein!", rief Emma. „Dann schau dir mal an, was für Verletzungen du dir zugezogen hast...", Artamiel wies sie auf ihren Hals abwärts. Emma sah die Narbe und schüttelte den Kopf. „Sei doch jetzt einfach froh, dass du das überstanden hast...", Katarina verdrehte die Augen. Sie standen nun allesamt vor den beiden Bergen, die zu den Kabir Ruinen führte. „Na super, wie kommen wir da jetzt drüber?", Iselia schaute sich um. „Darüber fliegen?", gab Katarina zurück. „Nein, Icaru kann nicht fliegen und ist wohl zu schwer für Sigmarus...", rief Artamiel. „Ich möchte aber auf Icaru reiten!", rief Nicki traurig. „Kleines, das geht nicht, du darfst nicht alleine auf ihm reiten...", Iselia legte ihre Hand auf Nickis Schulter. Artamiel kam dazwischen, nahm Nickis Hand und setzte sich mit ihr auf Icaru drauf: „Katarina, Emma und Iselia, fliegt bitte mit Sigmarus. Da vorne ist ein Engpass, ich versuche mit Nicki und Icaru da rüber zu kommen.". Die anderen nickten und Emma rief: „Wir sehen uns auf der anderen Seite.". „Danke Artamiel! Ich mag fliegen nämlich nicht so...". Nicki hielt sich an ihm fest. „Flugangst?", fragte er kichernd. Nicki schlug ihn schwach: „Nein, ich doch nicht... Mir wird nur auf so 'ner Höhe schnell schlecht...". Sie ritten durch den schmalen Durchgang, zwischen den beiden Bergen hindurch. Die gigantischen Felswände waren faszinierend. An manchen Stellen wuchsen kleine Pflänzchen oder gar riesige Bäume. Am anderen Ende des Passes schien die Sonne hindurch, die Aussicht war bezaubernd. Man sah endlich nach langer Zeit wieder ein gutes Stück unberührter Natur. Neben ihnen waren auch kleine Wasserfälle, an denen sich einige Schmetterlinge und andere Insekten versammelten. Icaru hetzte mit einem Satz an einer dieser kleinen Seen und schleckte alle paar Meter das Wasser ab. Während Icaru ab und an kleine Pausen einsetzte sammelten auch Artamiel und Nicki in ihren Krüge mit Wasser. Auf Icarus Sattle befand sich auch ein etwas größerer Krug, der zum Nachfüllen diente. Artamiel wusch den den Behälter und füllte ihn mit frischerem Wasser nach. Gegenüber von ihnen tollte Icaru mit den Kleintieren am Wasser und rannte anschließend zu Nicki und Artamiel. „So, das war aber jetzt die letzte Pause.", Artamiel schnürte den Behälter auf Icaru und setzte sich auf ihn drauf. Nicki kam mit Beeren angerannt. Sie füllte zwei kleine Taschen mit ihnen und war selbst etwas bekleckert mit den Beeren. „Danke Nicki, das sollte unsere Ration etwas verlängern!", Artamiel half ihr hoch. Sie ritten mit schnellem Tempo weiter an das andere Ende des Passes. Die Sonne begann nun unter zu gehen. Ein Vollmond stand an. „Da seid ihr ja endlich!", rief Katarina. „Wir haben noch etwas Wasser und Nahrung gefunden.", Artamiel klopfte auf den Wasserbehälter. Nicki sprang hinunter und fütterte Icaru mit ein paar Beeren und streichelte seine Stirn: „Danke großer!". Nur noch einige Meter und sie waren da. „Hier ist ein Schild, dies scheint eine Stadt zu sein!", Iselia rannte zu dem Schild. „Kabir, die Stadt der Hoffnungen und des Stolzes. Bewohner 2035.", Emma las vor. Sie schauten sich um, es war nun Abend und sowohl die Wege, als auch die Häuser waren totenstill. „Hier ist es so ruhig... Als wäre hier niemand mehr...", Iselia sah sich einige Häuser an. Artamiel wischte etwas Staub aus der Außenwand eines Hauses und sah mehrere Risse, sogar die Häuser und Läden nebenan waren komplett heruntergekommen. „Hier ist auch niemand...", Emma ging langsam an eine Haustür, die bereits offen war und drückte diese nach innen. Die anderen folgten ihr und sahen sich in dem leeren Haus um. „Wieso ist denn hier niemand mehr?", Nicki stöberte derweil im Wohnzimmer herum. „Ich habe da so eine Vermutung", Iselia schaute sich die bereits verstaubten Gemälde in der Wand an, „wohl möglicherweise sind alle geflohen durch den letzten Krieg, oder dem der noch bevor steht...". Katarina kam dazwischen: „Noch wissen wir die Ursachen nicht... Auch wenn es schade wäre, dass eine so schöne Stadt nun wegen so etwas nur noch eine dahin vegetierte Ruine ist...". Emma wischte etwas Staub von einen der Tische und rief: „Nun ja... zumindest können wir hier eine Weile bleiben und finden heraus, was hier passierte.". Die anderen waren damit einverstanden und suchten sich geeignete Zimmer. Icaru und Sigmarus schliefen draußen im Hof, gleich hinter dem Haus. Dort befand sich eine Art Scheune, die den beiden Großmonstern einen optimalen Unterschlupf anbot. In einem Zimmer mit zwei Betten befanden sich Artamiel und Iselia. Artamiel zog sich aus und legte sich langsam ins Bett. Trotz Unterwäsche und Decke über sich, zitterte er leicht. Iselia schaute zu ihm rüber und fragte: „Ist alles in Ordnung? Du scheinst etwas nervös zu sein...". Artamiel sah sie müde an: „Ich mache mir Sorgen...". „Worüber denn?", gab Iselia zurück. Artamiel richtete sich auf und senkte seinen Blick: „Darüber, dass mein Bruder wohl gerade Qualen erleiden muss... Die gesamte Dimension wohl das auch durchgemacht hat und deshalb so heruntergekommen ist... Ich gebe mir die Schuld, dass ich euch in diese Situation gebracht habe... Vor allem Nicki... Sie ist zu jung für die ganze Sache, ihr könnte etwas passieren und...". „Hey", Iselia kam auf ihn zu, „mach' dir nicht all zu viele Sorgen. Wir werden das ganz bestimmt schaffen. Auch wenn es jetzt so aussieht, als wäre es unmöglich... Und außerdem du hast gesehen, wie stark Nicki eigentlich ist. Ich weiß, dass sie sogar noch viel stärker sein kann. Aber sie ist auch nicht alleine, Katarina und Emma sind doch auch noch da.". „Aber das ist es ja, ich will das keinem von euch etwas passiert...!", schrie Artamiel leise. Iselia schaute ihn verdutzt an und Artamiel fuhr fort: „Ich will, dass keiner von euch in dieser Misere steckt oder gar sich in Gefahr bringt. Und vor allem habe ich Angst, dass dir auch nur etwas zustößt...". „Aber Artamiel...", Iselia streichelte seinen Kopf. „Nein", ihr Gegenüber unterbrach sie, „ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn dir etwas passiert. Außerdem konnte ich deiner Stadt nicht wirklich helfen... Deine Insel ist nun total zerstört und...". Iselia hielt ihm den Mund zu. Anschließend umarmte sie ihn fest und flüsterte: „Bitte mach dir jetzt keine Sorgen mehr, verstanden? Ich bin ja noch da und habe ja schließlich dich... Die anderen zwar auch, aber du bist mir gerade sehr wichtig...". Das brüchige Gemäuer des Hauses blies kühle Luft rein. Alle kuschelten sich in deren Decken. Auch Iselia kuschelte sich dick ein, in Artamiels Armen.

Summoners War: Kristallleuchten (Teil 2/3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt