Ein langer Weg

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Einige Tage später trafen auch Artamiel und Veromos in die Wüste Tamor ein. „Das ist mehr als nur anstrengend gerade... Und wie sieht es bei dir aus?", Vero drehte sich um und sah zu Artamiel rüber. „Ein bisschen zu warm hier...", keuchte dieser. „Warte mal ab, am Faimon Vulkan brennt die Luft dir die Augenbrauen ab...", rief Vero. Auf einmal wie aus dem Nichts erschien die Leiche des Windsalamanders und Artamiel und Veromos rannten auf diese zu. „Denkst du dass das deine Freunde waren?", Vero kratzte mit seiner Fingerspitze an dem getrockneten Fleisch des Kadavers. „Könnte möglich sein... hier liegen auch überall andere Leichen herum, sind halt nun jetzt eins mit dem Sand geworden...", Artamiel schaute auf seinen Kompass. Sie waren nun ganz nah an der Gruppe dran. „Los wir müssen schnell zu den Vrofragus-Ruinen, wir holen sie langsam ein!", Artamiel schlug mit den Flügeln auf und Veromos folgte ihm. Beide flogen Stunden um die Wüste zu verlassen. Komplett entkräftet ließen sich beide fallen. „Wir haben es geschafft...", Vero hustete kräftig. Artamiel schüttelte sich derweil, um den ganzen Sand loszuwerden. „Weiter.", rief Artamiel und ging nun zu Fuß. Vero keuchte und folgte dem Erzengel.

Am anderen Ende von Vrofragus wurde Iselia auf einmal mulmig: „Hm irgendwie... irgendwas...". „Was ist?", Lushen kam auf sie zu. „Ich habe das Gefühl, dass Artamiel noch lebt...", zischte sie. „Das kann nicht sein.", Lagmaron versuchte mit einer Kralle seine Zähne zu säubern. „Nein nein, ich habe das Gefühl er folgt uns langsam aber sicher. Wenn wir warten oder kurz umkehren könnten wir ihn finden!", Iselias Gefühl wurde immer stärker. Katarina verdrehte die Augen: „Du hast doch jetzt irgendwie den Verstand verloren. In der Eiswüste kann niemand überleben... Ich meine... Wie wahrscheinlich kann das denn sein... Nicht das ich es jetzt abstreite oder so.". „Mein Gefühl täuscht mich nie! Artamiel ist hier in der Nähe!", Iselia begann zu weinen. „Ich bleibe bei dir Iselia!", rief Nicki fröhlich. Icaru kam hinter Nicki her. „Dann kehren halt Nicki, Icaru und ich um und suchen ihn.", Iselia ballte die Fäuste zusammen. „Du spinnst doch, bleiben wir lieber zusammen dann passiert auch nichts!", brüllte Katarina. „Sie hat Recht!", Emma schloss sich Katarina an. Lagmaron ließ sich fallen: „Wenn die kleine Fee Recht hat, wir sollten sowieso nochmal zumindest einen Tag rasten. Dann sehen wir ja ob unser Held aufkreuzt.". „Danke!", rief Iselia Lagmaron zu. „Na schön.", Emma legte wieder ihren Schlafsack auf den Boden. Iselia umarmte Emma fröhlich: „Danke, danke, danke!". Es wurde Abend und die Gruppe saß bei einem Lagerfeuer zusammen. „Ich glaube nicht, dass Artamiel wieder kommt...", Katarina unterhielt sich mit Lushen. Lagmaron teilte sein Fleisch mit Sigmarus und Icaru, Nicki kuschelte mit ihrer kleinen Decke und Iselia saß etwas abseits von der Gruppe auf einem Felsen. Emma kam auf sie zu und setzte sich neben sie: „Du hast wohl noch ganz große Hoffnungen...". Iselia nickte: „Ich bin mir absolut sicher.". „Ich finde das ja auch gut, aber ich habe da nicht mehr all zu viel Hoffnung wie du...", Emma zog ihre Knie ein und stützte ihren Kopf darauf. Beide schwiegen vor sich hin. Lag es daran, dass sie beide Artamiel mehr als nur mochten? Der Nachthimmel erstreckte sich über die Felsruinen, der Rest der Gruppe schlief bereits. „Ich lege mich wohl auch besser schlafen...", Emma stand auf und legte ihre Hand kurz auf Iselias Schultern. Diese aber starrte weiter geradeaus und gab nur ein leises „Hm." zurück. Es vergingen weitere Stunden und Iselia wurde immer mehr müde. Doch sie wollte nicht nachgeben. Sie wurde langsam ungeduldig und machte sich nun alleine auf den Weg zurück, ohne Karte ohne alles. Niemand von der Gruppe bemerkte dies und schlief weiter. Iselia dachte sich auf dem Weg zurück immer und immer wieder: „Wenn ich dich wieder sehe... Wenn ich dich bloß wieder sehe..." Iselia wurde schlaff, sie kniete sich nieder: „Wir waren zu lange unterwegs... es wäre besser kurz zu schlafen...". Einige Meter von ihr weg liefen Veromos und Artamiel entlang. „Halte Ausschau nach irgendwelchen wilden Biestern.", flüsterte Vero Artamiel zu. Plötzlich hörte Artamiel ein leises Summen. Es war Iselia, die im Schlaf leise piepste. Artamiel erkannte in der Dunkelheit relativ wenig und lief langsam dem Summen hinterher. „Wer ist das?", Vero flüsterte erneut. Artamiel begann zu strahlen als dieser die schlafende Iselia sah. „Iselia, euch geht es allen gut...", Artamiel streichelte über ihre Wange. „Na wenn sie hier ein Nickerchen macht, lege ich mich auch mal hin.", Vero legte sich ebenfalls hin und schlief kurz daraufhin ein. Artamiel legte sich neben Iselia und nahm sie in seine Arme. Diese schlummerte und kuschelte sich an Artamiel ein. Nun war die Gruppe wieder vollständig vereint. So halb.

Summoners War: Kristallleuchten (Teil 2/3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt