Trauer und Schmerz

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Es war Abend und die Gruppe saß zusammen an einer kleinen Oase. Sie setzten eine Gedenkstunde für Artamiel ein. Emma legte den Umhang Artamiels sanft auf eine Decke, umringt von kleinen Fackeln. „Ich fange dann wohl an...", Katarina stand auf und kniete von dem Umhang, „Du warst immer so fröhlich und zuvorkommend. Hast dich so gut es geht für so viel eingesetzt, wie du konntest. Und das bewundere ich sehr an dir. Wir versprechen dir, dein letztes Ziel zu erfüllen...". Nicki setzte sich neben Katarina und legte ein kleines Blümchen vor den kleinen Schrein: „Du hast mich in der letzten Sekunde mit deinem Bruder gerettet, hast immer gut auf mich aufgepasst und warst wie mein Vater, nur viel viel jünger. Danke, Artamiel.". Iselia setzte sich neben Nicki: „Du warst immer freundlich und vor allem rücksichtsvoll. Hast dich um alle gut gekümmert und hast förmlich gestrahlt... Ich trage dich immer in meinem Herzen...". Iselia liefen einige Tränen das Gesicht hinunter. Sie schaute zu Emma herüber und fragte: „Du kennst ihn doch schon viel länger als wir... Möchtest du nicht auch etwas sagen?". Emma setzte sich dazu, nahm tief Luft und begann zu erzählen: „Ich werde niemals den Moment vergessen, an dem du mich gefragt hast, mit dir und deinem Bruder zu spielen. Ihr beide wart die einzigen Kinder, die überhaupt mit mir in Kontakt standet, wegen meiner adeligen Familie. Du standst immer hinter mir, hast mich immer gegen andere verteidigt. Und selbst nach 10 Jahren, hast du mich verstanden wie am ersten Tag... Du mutiger, lieber Vollidiot... Danke für alles, Artamiel.". Lushen stand etwas weiter abseits von den Mädels. Er fütterte Icaru und Sigmarus mit Blättern und Heu. „Ich habe ihn leider nicht sonderlich gekannt, aber ich weiß, dass er ein Guter war... Echt schade, dass es so enden musste...", niedergeschlagen streichelte er die beiden Großmonster und lud das Gepäck auf den Sattel Sigmarus. Aus der Ferne beobachtete sie eine riesige Gestalt, hinter den Büschen. Lushen spitzte die Ohren und drehte sich um: „Hallo? Ist da wer?". Die Gestalt rannte zurück in den tiefen des Waldes. Und Lushen sah die Silhouette der Gestalt und flüsterte: „Hmpf. Das sieht nicht gut aus.". Am nächsten Morgen standen alle ruhig auf. Emma baute den Schrein langsam ab, ließ aber die Fackeln stehen. Emma packte den Umhang in die Satteltasche von Artmiel, die sich am Rande von Sigmarus Sattel befand. „Diese Ruhe ist unerträglich...", Iselia unterhielt sich mit Katarina. „Naja... er ist uns wirklich ans Herz gewachsen, aber dennoch müssen wir weiter geradeaus schauen. Uns läuft nun die Zeit davon.", gab Katarina zurück. Lushen kam in die Menge und rief: „Leute, ich möchte nicht die Laune noch mieser machen als sie schon ist, aber ich habe das Gefühl, dass wir seit gestern Nacht beobachtet werden...". „Lagmaron?", fragte Nicki während sie an ihrem Brot knabberte. „Vermutlich.", antwortete der Joker. „Nun, dann sollten wir hier wohl weg.", schlug Emma vor. Die anderen waren damit einverstanden und machten sich fertig. Nach wenigen Minuten ging es weiter. „Ich habe hier noch eine Karte gefunden, habe mir sie aus den Kabir-Ruinen aus einem Haus genommen... Sie könnte uns helfen.". „Hm, nun erwarten uns die Hydeni-Ruinen... Wieso gibt's hier so viel freies Land und so viele Ruinen?", Iselia zeigte auf die riesigen Landschaften, die laut Karte kaum bewohnt waren. „Der Krieg hat alle verscheucht, ja sogar umgebracht.", antwortete Lushen monoton. Er fuhr fort: „Mein Dorf haben sie niedergebrannt und dazu Geiseln genommen. Meine Eltern setzten mich ab, als es eng wurde. Ich wuchs in vielen Familien auf. Zum Glück war jede einzelne freundlich und alle empfingen mich herzvoll. Das letzte Mal war ich eine Zeit lang bei einer Wanderzirkus-Familie. Da fühlte mich richtig wohl, sie charakterisierte mich voll und ganz. Doch dann hieß es wir sollten schnellstens verschwinden. War wohl die Sache mit dem Kristall. Ich bin abgehauen und streife nun die ganze Zeit umher.". „Das klingt ziemlich traurig, so von Familie zu Familie geschoben zu werden, um am Ende doch alleine dazustehen.", rief Katarina. „Ich kann mich nicht beschweren, man behandelte mich wie ihr eigenes Kind. Klar, es ist ungewohnt aber ich hatte Menschen um mich herum, die sich um mich kümmerten. Meine Eltern verstehe ich da zwar schon, warum sie dies taten. Trotzdem vermisse ich sie.". Nicki setzte sich neben ihn und umarmte ihn: „Nach dem Ausbruch des Krieges auf unserer Dimension verlor ich meine Eltern auch... Ich werde sie wohl auch nie wieder sehen, aber ich habe jetzt euch... als meine kleine Familie.". Lushen nahm sie auch in den Arm und lächelte für einen Augenblick.

Summoners War: Kristallleuchten (Teil 2/3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt