Iselia wurde bereits begraben und eine Gedenkzeremonie fand auch schon statt. Nun vergingen vier Tage nach Iselias Tod. Die Gefühle waren eher gespalten und niemand wusste zurecht, was nun folgte. „Wo kann Fermion jetzt sein...?", fragte Lushen Shimitae. Sein Gegenüber zuckte nur mit den Achseln und starrte ins Leere. „Nun wird es wohl richtig hart für Artamiel...", Katarina saß mit Emma an einem kleinen Lagerfeuer. Emma versteckte sich hinter ihre Knie. „Dich scheint es wohl genauso fertig zu machen...", Katarina reichte ihr eine Suppe rüber. Emma schob die Schüssel beiseite und stützte sich erneut an ihren Knien ab. „Emma, alles in Ordnung?", Katarina streichelte ihren Rücken. „Es ist falsch. Es ist einfach falsch!", rief Emma. „Was denn?", Katarina war verwirrt. Ihr Nebenmann nahm tief Luft: „Meine Gedanken. Ich weiß nicht so recht wie ich mich fühlen sollte.". „Hm?", Katarina war umso mehr verwirrt, „Worüber? Iselias Tod?". Die frustrierte Neostone-Agentin zuckte mit den Achseln: „Einfach alles.". „Sag es mir Emma, was hast du?", fragte Katarina ruhig. Emma sah zu ihr rüber und bekam Tränen in die Augen: „Es ist ein schreckliches Gefühl jemanden Leiden zu sehen... Umso schrecklicher, je mehr man diese Person im Herzen trägt. Sie liebt, beinahe vergöttert. Aber es der Person nicht übel und doch gleichzeitig mehr als nur übel nimmt...". Sie schluckte und schluchzte. Katarina hob die Augenbrauen hoch: „Ach nein... Emma... Das ist wirklich... ein schrecklicher Zwiespalt... Nun ja, ich kann dir aber auch nicht sagen, was du nun damit tun solltest. Abzuschließen wäre wohl nicht gerade eine gesunde Idee. Du hast ja trotzdem Verständnis für ihn...". Sie nahm Emma in ihre Arme. „Aber ich fühle mich so falsch und hinterhältig!", schluchzte Emma und hielt sich an Katarinas Armen fest. Es wurde Abend und alle schliefen bereits. Auch Artamiel, der immer noch als einziger in aller tiefster Trauer um Iselia war. Emma stand vor dem Grab von Iselia und sprach: „In Wahrheit hasse ich dich dafür, dass du mir Artamiel weggenommen hast! Aber ich kann es dir trotzdem nicht übel nehmen, schließlich entschied er sich, in dich zu verlieben. Dafür hasse ich dich... aber auch... Es tut mir Leid! Es tut mir Leid Iselia und es tut mir Leid Artamiel... Wenn ich eigentlich jemanden hassen sollte, dann mich um meiner Gedanken wegen... Ich schäme mich auch unglaublich dafür...". Sie streichelte über den Grabstein Iselias und ging zurück zu ihrem Schlafplatz. Sie entnahm ein leeres Stück Papier, Feder und Tinte und schrieb. Den fertigen Brief rollte sie auf Sigmarus Sattel, packte ihre Sachen und machte sich zu Fuß alleine auf den Weg irgendwo hin. Irgendwo, um Ruhe zu finden. Weg von dem Stress, weg aus Angst und vor allem weg von Artamiel. Am nächsten Morgen erwachte Acasis als erste und sah sich um. „Wo ist denn Emma?", sie rieb sich die Augen. Die anderen wurden ebenfalls langsam wach. „Emma?", rief Nicki noch halb schlummernd. „Ihre Sachen sind weg...?", Artamiel stand langsam auf. „Tatsächlich.", Katarina lag eigentlich direkt neben ihr. „Hat jemand von euch etwas mitbekommen? Also, dass sie verschwand letzte Nacht?", Lushen kratzte sich am Hinterkopf. Allesamt schüttelten den Kopf. „Da liegt etwas auf Sigmarus Sattel!", Lagmaron stand eben auf und entdeckte die Rolle. Artamiel lief darauf zu, öffnete den Brief und las vor:
„Liebe Gruppe, Lieber Artamiel,
Ich möchte mich schon mal für mein Verschwinden entschuldigen. Aus Angst, Enttäuschung und vor allem aus reinem Egoismus wäre es wohl besser, wenn ich mich euch erst mal abwende. Der Verlust Iselias muss auch erst mal verdaut werden und dies hat wohl auch etwas in mir ausgelöst. Ich möchte nicht weiter darauf eingehen. Aber tut mir den Gefallen und entbannt Fermion. Stoppt diese Katastrophe und rettet die Dimensionen! Sucht bitte nicht nach mir und bleibt auf den Weg konzentriert. Das ist schließlich euer Ziel! Macht es gut, passt auf euch auf.
Eure Emma"
Artamiel traute seinen Augen nicht. „Was soll das denn jetzt?", Lushen sah verwirrt in die Menge. Es begann zu regnen auf dem Vulkan Faimon. Was eigentlich ziemlich selten war. Doch die Wolken wurden düster und es schien auch windig zu sein. Der späte Regen im Herbst, auf Faimon. Artamiel schlug mit seinem Kopf auf den Sattel und ließ den Brief fallen und rief: „Das darf nicht wahr sein... Warum?". Katarina senkte ihren Blick und dachte sich: „Ja, warum Emma...".
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Summoners War: Kristallleuchten (Teil 2/3)
PertualanganWas bisher geschah: Der Krieg auf den Himmelsinseln schien seit über hundert Jahren wie vergessen zu sein. Doch Fanatiker des Krieges waren immer noch so Machtbesessen und versuchten alles, um die gesamte Dimension in Gefahr zu bringen. Nur noch ein...