Getrennt auf Eis

33 2 0
                                    


„So, hier drüben ist der Wald von Telain, sieht man aber bereits, wenn man nicht all zu blöd ist!!", Lushen schnupperte an einigen Mohnrosen, die von den Kabir-Ruinen zum Wald grenzten. Artamiel sah sich die Karte nochmal genau an, Lushen stellte sich hinter ihm und schaute ihm über die Schulter. „Los, auf!", er patschte auf Artamiels Schulter. „Nein, ich muss auch zum Berg von Ragon. Vielleicht ist Fermion ja dort...", er rollte die Karte zusammen. „Wer?", der Joker drehte sich wieder um. Katarina kam dazu und sagte: „Wir suchen seinen Bruder, Fermion. Er ist seit der Sache mit dem Dimensionskristall spurlos verschwunden. Nun müssen wir uns jeden einzelnen Fleck auf eurer Dimension genau ansehen, sonst droht...". „Ja, was denn?", Lushen unterbrach sie. Emma fuhr fort: „Naja, ein Dimensionsriss. Mal abgesehen von den weiteren...". Lushen sprang überrascht auf: „Was?! Ihr wollt mich auf den Arm nehmen.". „Sonst würden wir nicht schon seit Wochen nach ihm suchen, geschweige denn deine Dimension betreten.", Katarina wurde leicht zornig. Lushens Mimik wurde stumpf. Er kratzte sich am Kopf und rief: „Oh... Hm... Ihr scherzt wirklich nicht. Tut mir Leid... Ich konnte ja nicht wissen, dass...". „Ist ja auch egal. Ich werde aber auf jeden Fall nach Norden zum weißen Berg von Ragon fliegen. Sollte Fermion nicht da sein, komme ich anschließend zum Wald. Sollte wohl nicht all zu lange dauern... Hoffe ich...", Artamiel redete Lushen dazwischen. „Du fliegst unmöglich alleine dort hin! Ich begleite dich!", Emma kam stampfend auf ihn zu. „Ich komme auch mit. War schließlich dort schon oft, dann muss die Chimäre warten.", Lushen kam auf die beiden zu. „Nagut, dann machen wir uns langsam auf den Weg zum Wald und suchen dort. Aber ihr seid innerhalb einer Woche auch dort, damit das klar ist.", Katarina schob Iselia und Nicki zu Icaru. „Wir werden uns beeilen.", gab Emma zurück und stieg auf Sigmarus, ebenso Lushen. Artamiel packte einen kleinen schweren Kompass aus seiner Tasche und sah nach, in welche Richtung sie mussten. „Passt auf euch auf!", rief Iselia ihnen zu. „Werden wir.", Artamiel sah sie leicht traurig an. Als Sigmarus die Flügel aufschwang sahen Katarina, Iselia, Nicki und Icaru den anderen noch kurz nach und begaben sich kurz danach zum Wald.

Einige Stunden später erreichten Artamiel, Emma und Lushen mit Sigmarus die ersten Meter des weißen Bergs von Ragon. Er war bitterkalt in der Gegend und es zog ein Schneesturm an ihnen vorbei. „Verdammt ist es kalt hier...", Emma zitterte. Artamiel rutschte zu ihr herüber und legte Emma seinen Umhang um. „Artamiel... dir muss doch bestimmt auch kalt sein...", zitterte Emma vor sich hin. „Ach was, die Panzerung und die Stoffbekleidung halten mich auch noch warm.", Artamiel klopfte auf seinen Brustpanzer. „Hier ist ja ganz viel Schnee über die Jahre gefallen, mein lieber Scholli!", Lushen sammelte den Schnee von Sigmarus federn und baute kleine Schneebälle. „Du bist echt schräg...", rief Emma ihm zu während Lushen aus den Schneebällen einen kleinen Schneemann auf dem Sattel von Sigmarus zusammen baute. „Danke!", grinste Lushen. Artamiel rollte die Karte wieder aus und markierte mit Tinte die Orte, an denen sie bereits waren. Doch die Tintenflasche fror nach wenigen Minuten aus durch die Eiseskälte fehlte nun die Markierung für den Wald. „Warum markierst du schon den Wald?", fragte Lushen neugierig. „Ich denke mal, wir werden nicht all zu lange hier suchen. Hier ist es viel zu kalt um sich niederzulassen. Wir fliegen einfach schnell darüber.", Artamiel rollte die Karte wieder zusammen und packte diese in seine Tasche, die Tintenflasche warf er anschließend hinunter. Plötzlich begann Sigmarus vor dem gigantischen Berg, der sich am nördlichsten Punkt der Dimension befand, zu kreischen und flog hinunter zum Boden. „Was ist denn Sigmarus? Ist da jemand?", Artamiel beruhigte den Phönix. „Ich glaube, ich weiß was er hat. Zumindest hoffe ich mal das er nicht wieder da ist...", Lushen schaute sich um. „Wer soll nicht hier sein?", Emma hustete wegen der kalten Luftströme. „Der Wächter des Bergs, ein weiblicher Wasserphönix. Sie bewacht hier jedes mal einmal im Jahr ihre Eier und jeder der dem Berg zu nahe kommt, wird von ihr angegriffen.", der Joker entdeckte eine frostige Feder am Boden des Berges. Von oben kam ein weiteres Kreischen. „Nicht das auch noch...", Emma verdrehte die Augen und lief im Kreis herum. Auf einmal vibrierte der Berg leicht und der Phönix an der Spitze des Berges sah hinunter. „Ach du meine...", Artamiel sah nach oben und sah nur noch etwas schimmerndes den Boden hinunter fallen. „Emma, ein Schild schnell!", schrie Artamiel und Emma projizierte ihr Schild um Artamiel, Lushen, Sigmarus und sich herum. „Argh, diese Splitter schlagen zu fest auf das Schild zu, wir müssen hier weg!", rief Emma. Sie stiegen auf Sigmarus und flogen aus dem Schild hinaus. Sigmarus flog hinter den Berg, der andere Phönix kam hinterher. „Sie ist uns dicht auf den Fersen!", Lushen warf messerscharfe Karten nach dem Phönix hinter ihnen, doch diese wich jeder Karte auf den Millimeter genau aus. Der Phönix schlug fest mit seinen Flügeln auf Sigmarus ein und Sigmarus verlor die Kontrolle über sein Fliegen. „Komm schon Großer, lass uns nicht hängen!", rief Artamiel und versuchte Sigmarus wieder in einen geraden Flug zu zügeln. „Sie holt uns noch ein!", schrie Emma. „Verdammt.", Artamiel sprang von Sigmarus hinunter und flog direkt auf den anderen Phönix zu. „Artamiel, was tust du da?!", Emma kletterte zum Rand des Sattels und sah bloß zu, wie Artamiel versuchte, den anderen Phönix zu verscheuchen. Sie rannte zu Sigmarus Hals und nahm die Leinen in die Hand: „Lassen wir Artamiel nicht im Stich! Lushen, bereite deine Truhen vor!", brüllte sie und flog zurück zu Artamiel. Der Phönix schlug wild mit seinen Flügeln um sich her und schlug Artamiel mehrmals gegen Felswände. Doch dieser stand immer wieder auf und lockte den Monsterältesten zu sich. „Na los du Vogel, hier bin ich!", er provozierte weiter und weiter. Da sah er durch den Sturm Emma mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu fliegen. Sigmarus stieß mit seinem Kopf gegen den, des anderen Phönix. Beide kreischten und Sigmarus schüttelte seinen Kopf. Er versuchte mit seinen Flügeln ein starken Luftstoß zu bilden um den Gegner hinweg zu schleudern, doch dieser wehrte mit seinen Flügeln ab. Plötzlich packte dieser die Krallen aus, streckte seine Flügeln aus und schoss spitze Eiskristalle auf Sigmarus, die flog im Messerflug um den anderen herum. „Ui ui ui... Das ist nicht gut für meinen Magen...", Lushen klammerte sich am Rande des Sattels und schloss seine Augen. „Lass sie in Ruhe!", Artamiel stand auf und flog zu dem gegnerischen Phönix und setzte dabei seine Schwertklinge nach vorne. Der Phönix bemerkte dies und schleuderte sich einmal im Kreis. Ein riesiger Wirbelsturm entstand dadurch und Artamiel schleuderte, genau wie Sigmarus mit Emma und Lushen, mehrere hundert Meter von einander weg. Er setzte sich ab und bemerkte, dass sie nicht mehr in der Nähe waren und flog wieder zurück zur Bergspitze. Sigmarus konnte nach wenigen Metern den Aufprall mit dem Wirbelsturm dämpfen und landete hechelnd auf dem Boden und ließ sich niederfallen. Emma und Lushen lagen bewusstlos auf Sigmarus drauf. Hunderten von Meter weiter lag Artamiel, begraben im Schnee. Kurz vorher prallte er gegen einen kleineren Berg, auf dem sich eine dicke Schicht an Schnee und Eis sammelte. Durch den Aufprall fiel allen auf ihn. Artamiel schüttelte die ersten Minuten den Schnee von sich, hustete und schrie: „Emma! Sigmarus! Lushen!". Doch er hörte nichts, als das Pfeifen des Windes und sah nichts weiteres, außer einer Schneewüste vor und hinter sich.

Summoners War: Kristallleuchten (Teil 2/3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt