Prolog

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Heute ist mein Geburtstag. Ich bin 10 Jahre alt geworden. Meiner Pflegefamilie ist das egal. Es war immer allen egal. Ich habe Angst. Im Zimmer ist es dunkel. Es ist Abend geworden. Am Abend ist es besonders schlimm. Ich nehme meine Hände von den Ohren und lausche, kann aber nichts mehr hören. Die Stimmen von vorhin sind jetzt still. Sie haben sich gegenseitig angeschrien und mein Bruder, der nicht mein Bruder ist, hat geweint. Ich habe gehört, wie sie ihn geschlagen haben, aber ich kann nichts tun. Ich halte mir die Ohren zu und hoffe, dass es aufhört. Versuche ich ihm zu helfen, dann schlagen sie mich auch. Es tut mir so leid, aber ich bin schwach. Ich weine. Und ich habe Angst.

Die Zimmertür öffnet sich und ich atme ganz flach. Es ist mein Bruder. Er ist 15 Jahre alt. Wir müssen uns ein Zimmer teilen. Ich höre, dass er weint. Ich tu so, als würde ich schlafen. Er legt sich ins Bett. Es steht gegenüber von meinem Bett. Ich mag es nicht, dass er mir so nah ist. Er ist nicht mein Bruder, wir sind nicht verwandt. Auch er hat keine Familie, genauso wie ich. Heute sind wir hier, aber in ein paar Wochen kann es schon eine andere Familie sein. Ich weiß nicht, was Familie bedeutet. Ich fühle mich alleine. Ich bin einsam und mir ist kalt. Ich zittere und wimmere leise.

Mein Bruder hat es gehört. Er steht auf und kommt zu mir rüber. Er schlägt meine Bettdecke zurück und legt sich zu mir. Er legt seinen Arm um mich. Ich mag es nicht, dass er mir so nah ist. Es macht mir Angst, aber ich sage nichts. Er fängt an über meine Haut zu streicheln. Ich erstarre. Möchte mich gerne wehren, aber ich bin wie gelähmt. Sein Atem kitzelt mich im Nacken. Er hat sich über mich gebeugt und streichelt über meinen Bauch und meine flachen Brüste. Tränen laufen über mein Gesicht. Ich bin mir nicht sicher, ob es meine, oder seine sind. Ich glaube wir beide weinen.

Ich hasse ihn dafür, dass er mich so berührt. Er sollte das nicht tun. Es ist falsch. Ich hasse mich, dass ich nichts sage. Er streicht über meine Unterhose, fährt mit einem Finger am Saum lang. Dann berührt er mich da unten. Ich schluchze. Er drückt eine Hand auf meinen Mund. Bringt mich damit zum Schweigen. Er reibt sich an mir. Ich spüre etwas Hartes an meinem Oberschenkel. Mir wird schlecht. Ich habe Panik. Was macht er mit mir?

Er zieht meine Unterhose runter und legt sich auf mich. Er ist schwer. Ich kann mich nicht bewegen. Er bewegt sich auf mir. Drückt meine Beine auseinander. Ich spüre das Harte zwischen meinen Beinen. Kurz ist sein Gewicht von mir runter. Er zieht auch seine Hose aus. Dann habe ich Schmerzen. Er ist in mir drin und bewegt sich auf mir, stößt in mich rein. Das Bett quietscht leise. Ich weine. Er keucht. Stößt schneller. Ich glaube es zerreißt mich innerlich. Es tut weh. Ich habe Schmerzen.

Dann ist es vorbei. Er zieht sich wieder an. Küsst mich auf die Stirn. Dann legt er sich wieder in sein Bett. Ich drehe mich auf die Seite und ziehe die Beine an. Es tut immer noch weh. Ich zittere wieder. Mir ist so kalt. Ich schäme mich und ich weine. Irgendwann schlafe ich ein. Ich bin zu erschöpft.

big girls don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt