Vier

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Flashback

Ich wachte auf. Neben mir lag jemand. Er hatte seinen Arm um mich gelegt. Justin... Mir war ganz warm und für einen Moment genoss ich es einfach, dass er mich im Arm hielt. Wir lagen Löffelchen. Ich drehte mich ganz langsam zu ihm um, wollte ihn nicht wecken. Ich wusste, dass er noch schlief, er atmete so schön gleichmäßig. Ich legte meinen Kopf gegen seine Brust und hörte seinem regelmäßigen Herzschlag zu. Es war so ein beruhigendes Geräusch. Dabei nickte ich noch einmal kurz ein.

Justin hält mich im Arm, als ich meine Augen wieder öffne. Ich liege auf ihm drauf. Frage mich, wie ich dahin gekommen bin, aber es stört mich nicht. Im Gegenteil, so kann ich ihm nah sein. Ich mag seine Nähe. Würde mich interessieren, ob es ihm genauso geht. Ich sehe in sein friedliches Gesicht. Er sieht so entspannt aus. Ich fühle, dass er eine Morgenlatte hat. Hat er die meinetwegen? Ich muss grinsen. Streiche sanft über seinen Oberkörper. Seine Haut fühlt sich so weich an, auch wenn seine Muskeln eigentlich ziemlich hart waren. Ich schaue mir seine Brust und seinen Bauch an. Würde mich nicht wundern, wenn ich gleich anfange zu sabbern.

Er seufzt leise, als ich ihn berühre. Schläft er noch? Weiß er, dass ich der Grund für die Gänsehaut bin, die seinen Körper bedeckt? Ich wünsche es mir, ich glaube, ich bin verknallt. Geht das so schnell? Immerhin kenne ich ihn noch nicht einmal einen ganzen Tag. Egal, er hat sich um mich gekümmert und damit ist er sowieso schon mein Held. Mein ganz persönlicher Held. Ich küsse ihn, will mich bei ihm bedanken. Seine Lippen fühlen sich so weich unter meinen an. Ich genieße das Gefühl.

Plötzlich liege ich unter ihm, er hat uns umgedreht. Und jetzt küsst er mich. Doch dann, löst er sich abrupt von mir. Sieht mir in die Augen und wieder glaube ich in diesem Blau zu ertrinken. Seine Augen sind wie zwei Ozeane. Er unterbricht diesen Moment, indem er seine Augen schließt. „Angelina, was machst du?", fragt er mich verwirrt. „Ich habe dich geküsst", antworte ich ganz schlicht. „Und dann hast du mich geküsst", stelle ich fest. „Das geht nicht. Ich bin viel zu alt für dich. Vermutlich mache ich mich sogar strafbar. Wie alt bist du eigentlich?", will er jetzt wissen.

Oh er bereut es, dass er mich geküsst hat. Das macht mich traurig. „Ich bin 14, in zwei Monaten werde ich 15", sage ich ehrlich. Ich wollte erst lügen, aber ich glaube nicht, dass er mir abgekauft hätte, dass ich 17 bin. Dafür war einfach mein Körper noch nicht weiblich genug. Eigentlich brauchte ich noch nicht einmal einen BH, ich hatte gerade mal Größe AA. Aber ich fühlte mich irgendwie besser, wenn ich einen trug.

„Verdammt... und ich dachte du wärst 13. So klein und zierlich, wie du bist. Aber trotzdem, es geht nicht. Ich bin 19, fast 20. Du bist zu jung. Das wäre nicht richtig, auch wenn es sich gerade so angefühlt hat. Weißt du, du bist echt süß", murmelte Justin. „Schlaf mit mir", forderte ich ihn auf. „Ich schlafe nicht mit Jungfrauen", erwiderte er, „du solltest dein erstes Mal mit einem Jungen haben, der dir was bedeutet, dem du wichtig bist. Du solltest es genießen. Verschwende dich nicht an mich". Er klang so ernst dabei. Ich konnte nicht anders, ich musste lachen.

„Was ist so lustig?", fragte er irritiert. „Ich bin keine Jungfrau mehr. Schon länger nicht. Und ich wollte es nicht... Bitte zeig mir, dass es schön sein kann. Ich möchte Spaß dabei haben". Er sah mich schockiert an. Was war denn jetzt wieder? Hatte ich etwas Falsches gesagt? Ich meine, die Erfahrungen, die ich mit Sex hatte, waren alle gegen meinen Willen gewesen. War ich verrückt, dass ich einmal selbst entscheiden wollte, dass ich mit einem Mann schlafen möchte? „Bist du ein Mann?", fragte ich ihn ganz ungeniert. Und fuhr auffordernd über seinen immer noch erregten Penis. „Wenn du das tust, kann ich nicht klar denken, Angelina. Und wenn du weitermachst, dann kann ich mich nicht länger beherrschen", fing er an zu knurren. „Zeig mir, dass du mich magst. Sei zärtlich zu mir. Ich möchte, dass es sich einmal richtig anfühlt", bitte ich ihn. „Ich weiß nicht, Kleine", erwidert er unsicher. „Bitte, Justin. Nur einmal. Ich will es und du willst es auch, das weiß ich. Damit ist es einvernehmlich. Bitte", flehe ich ihn an. Er seufzt und ich glaube ihn fluchen zu hören.

Er beugt sich wieder über mich und küsst mich sanft. Ganz zärtlich. Es ist schön. Bei ihm habe ich keine Angst. Ich weiß, dass er mir nicht wehtun wird, er würde sogar aufhören, wenn ich in darum bitte. Ich möchte aber nicht, dass er aufhört. Ich bewege meine Lippen zusammen mit seinen, als wären sie füreinander gemacht. Ich seufze, verschränke meine Hände in seinem Nacken, schlinge meine Beine um seinen Körper. Er drückt sich ganz nah an mich, ich versuche ihn noch näher zu mir zu ziehen. Er kann mir gerade gar nicht nah genug sein.

Er zeichnet mit seinen Fingern ganz sachte an meinem Körper entlang. Findet einen Weg von meinen Wangen, über meinen Hals, Schultern und Arme. Mit seinem Mund küsst er mich am Kinn entlang, kitzelt mich mit seinem Atem hinterm Ohr, löst dadurch eine Gänsehaut aus, die mich erschaudern lässt. Er fährt mit seinen Händen unter mein Shirt, schiebt es langsam über meinen Bauch nach oben, zieht es mir über den Kopf aus. Er betrachtet mich, fährt in langsamen Bewegungen über meinen Oberkörper, umkreist meine Minibrüste, haucht mir je einen Kuss auf beide Brustwarzen. Diese stellen sich sofort auf, werden ganz hart und empfindlich. Ich stöhne leise auf. Ich genieße.

Ich streichle seinen Rücken und schiebe dann meine Hände in seine Boxershorts. Ertaste sein steifes Glied. Er ist groß, ein bisschen unsicher bin ich schon... Justin ist bei meiner Unterhose angekommen, massiert mich durch den Stoff. Der Stoff ist nass, ich bin nass. Nass vor Erregung. Das ist neu für mich. Es fühlt sich gut an, jede seiner Berührungen fühlt sich so gut an. Ich streichle seinen Penis, seine unglaublich zarte Haut. Meine Sinne sind ganz vernebelt, so viele Eindrücke auf einmal. Und ich will mehr davon. Seine Hände ziehen mein Höschen runter und ich streife es mir über die Beine ab, liege jetzt komplett nackt vor ihm. Ungeduldig ziehe ich an seiner Boxershorts. Er hilft mir dabei, sodass wir jetzt beide komplett nackt und schwer atmend nebeneinander liegen.

Er rollt sich kurz weg, greift in seinen Nachtschrank. Er streift sich ein Kondom über. Er sieht mich noch einmal fragend an, bittet um meine Erlaubnis. Ich nicke. Er platziert sich über mir, zwischen meinen Beinen testet er mit dem Finger, ob ich noch feucht bin. Scheinbar ist er zufrieden und drückt seinen Penis gegen meine Mitte. Ich hebe ihm mein Becken entgegen. Ich will ihn in mir. Ganz langsam und vorsichtig dringt er in mich ein. „Oh mein Gott, du bist so verdammt eng", stöhnt Justin auf. Auch ich stöhne, genieße das Gefühl, dass er mich komplett ausfüllt. Ich hatte erwartet, dass es wieder weh tut, so wie immer, aber es fühlt sich einfach nur schön an. Tränen laufen über meine Wangen, Justin hört sofort auf sich zu bewegen, will sich aus mir zurückziehen. Ich halte ihn auf und lächle ihn an. „Alles in Ordnung, Kleine? Tu ich dir weh?", fragt er besorgt. „Nein, es ist das erste Mal, dass es nicht weh tut, es fühlt sich so schön an", hauche ich leise.

Er küsst mich immer wieder intensiv, es fühlt sich an als würden unsere Zungen miteinander tanzen, während er in mich eindringt und sich wieder zurückzieht. Immer wieder. Wir finden einen gemeinsamen Rhythmus. Wir atmen beide schwer. Ich stöhne auf, ich fühle mich, als würde gleich etwas in mir explodieren. „Lass einfach los, komm für mich", presst Justin hervor. Und ich lasse mich fallen, lustvoll zieht sich mein Innerstes zusammen. Ich schreie laut, mein Oberkörper bäumt sich auf. Auch Justin kommt, sein Penis zuckt und pulsiert in mir. Ich habe meinen ersten Orgasmus.

Erschöpft liegen wir nebeneinander. „Danke", flüstere ich in sein Ohr. Er grinst mich an und streichelt sanft über meine Wange. „Das sollten wir demnächst wiederholen", murmele ich gegen seinen Mund. Ich war gerade einfach glücklich, ich fühlte mich frei. Ich konnte nicht anders. Ich musste ihn einfach wieder küssen.

Ich träumte fast jede Nacht von Justin. Ich verzehrte mich nach ihm. Wie kann es sein, dass ich immer noch so für ihn fühlte nach all der Zeit? Vor vier Jahren habe ich ihn zuletzt gesehen und habe ihn seitdem jeden Tag vermisst. Jetzt hatte ich wieder Hoffnung. Jetzt wo ich wusste, wie ich ihn finden konnte. Ich wollte ihm alles erzählen. Würde hoffentlich wieder so glücklich mit ihm werden, wie damals, bevor ich ging.

Es war eine Woche vergangen, ich war noch zur Beobachtung im Krankenhaus, würde aber heute entlassen werden. Die letzte Untersuchung zeigte, dass meine Verletzungen gut heilten. Ich würde mich noch ein bisschen schonen müssen, aber dann würde ich zumindest körperlich wieder komplett gesund werden. Um meine seelische Heilung würde ich mich später kümmern.

big girls don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt