Siebzehn

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Mmmmmhhh wie gut dieses Shirt nach meiner kleinen Angelina riecht. Blumig, süß, aber trotzdem natürlich und ganz nach meinem Engel. Ich liebe ihren Duft. Ich liebe sie und ich brauche sie. Wo ist sie? Ich nehme das Shirt mit und streife durch das Wohnzimmer. Suche nach etwas, das mir hilft meine Süße zu finden. Ein paar Flyer... hmm... Karibik? Hawaii? Mexiko? Das sind schon zu viele Möglichkeiten, aber nichts Konkretes. Mein Blick fällt auf das Sofa, fast hätte ich es nicht gesehen, aber nur fast. Meinen Augen entgeht so gut wie nichts. Still und heimlich liegt da etwas unter den Kissen. Ich ziehe vorsichtig an der kleinen Ecke und siehe da, ein paar Blätter Papier kommen zum Vorschein. Ausdrucke von Unterbringungsmöglichkeiten für drei Personen in Los Angeles. Los Angeles also...

Schnell blättere ich durch die Seiten. Häuser, Appartements und Zimmer über Airbnb, auf fünf Seiten, je zwei Angebote. Welches ist wohl das richtige? Zwei Häuser sind schon durchgestrichen, bleiben noch acht übrig... Na egal, das werde ich schon noch herausfinden. Erstmal einen Flug buchen. Meine Finger fliegen schnell über den Bildschirm meines Smartphones. Flüge nach Los Angeles. Ohh, gut einer geht in vier Stunden und es sind noch freie Plätze verfügbar, sehr gut. Kurz das Online Buchungsformular ausfüllen, natürlich nicht auf meinen echten Namen. Collin Miller, eine meiner Fakeidentitäten, ja, der ist schön unauffällig. Noch einen Mietwagen dazu? Klar, warum nicht. Alles Weitere klärt sich vor Ort. Ich finde dich schon, Angelina!

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Wie ich es hasse zu warten, nun mach schon... Verdammt, ich bin einfach zu ungeduldig. Immer noch keine zwei Minuten um. Dass das aber auch immer so quälend langsam geht, wenn man auf etwas wartet. Manchmal sind zwei Minuten enttäuschend schnell vorbei. Ja ich rede von Männern... Lustig, dass ich gerade jetzt daran denke, über enttäuschende zwei Minuten Sex mit einem Kerl. Das ist ja schon fast wieder saukomisch, wenn Sex nicht gerade der Grund wäre, warum ich hier Fingernägel kauend auf mein Schicksal warte. Noch zehn Sekunden, neun, acht... Ein Klopfen an der Tür, was mich zusammenschrecken lässt. „Angelina, ist alles gut? Du bist schon ganz schön lange da drin. Muss ich mir Sorgen machen?", ertönt darauf Jeremys wundervoll tiefe Stimme.

Fünf, vier... „Bin gleich fertig, einen Moment noch", antworte ich möglichst gelassen, aber klinge in meinen Ohren ein kleines bisschen zu nervös. Zwei, eins... Vibration meines Handytimers und... - nicht schwanger.  Leere in meinem Kopf. Ich schaue nochmal auf den Test, aber da steht immer noch nicht schwanger. Nicht. NICHT. Bin ich jetzt erleichtert oder traurig? Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt. Schnell werfe ich den Test inklusive Verpackung in den Müll, bedecke das Ganze mit etwas Klopapier. So, erledigt. Nachdem ich mir die Hände und das Gesicht noch einmal gewaschen habe, schließe ich die Tür auf und treffe auf einen an der Wand lehnenden, mit verschränkten Armen und skeptisch drein schauenden Jeremy. Mein Herz macht einen Sprung bei seinem Anblick. Er sieht so verdammt sexy aus.

„Hey Babe", begrüßt er mich, zieht mich an der Hüfte zu sich ran und ich schlinge automatisch meine Arme um seinen Nacken. Er beugt sich zu mir runter und küsst mich kurz auf den Mund. Ich drücke mich näher an ihn ran, umschließe ihn kräftiger mit meinen Armen, während ich meinen Kopf auf seiner Brust ablege. Sein maskuliner Duft, steigt angenehm beim Einatmen in meine Nase. Unwillkürlich zieht sich mein Unterleib zusammen und ich merke, dass mein Höschen nass wird, allerdings nicht auf angenehme Weise. „Ich muss nochmal schnell ins Bad", sage ich und löse mich von ihm. Unglaublich schlechtes Timing gerade jetzt meine Tage zu bekommen. Hätte es nicht entweder ein paar Minuten eher oder später anfangen können? Dann hätte ich den Schwangerschaftstest nicht machen brauchen oder wäre vielleicht gerade nochmal mit Jeremy auf meine Kosten gekommen.

Als ich aus der Badezimmertür raustrete, steht Jeremy wieder in einer ähnlichen Position da, als wäre ich in einem Déjà-vu. Ich ertappe mich dabei, wie mein Blick auf sein bestes Stück fällt, welches sich halberigiert unter seiner Boxershorts abzeichnet. „Sorry, Boxenstopp", erkläre ich und lächle ihn entschuldigend an. „Boxenstopp?!", fragt Jeremy verständnislos stirnrunzelnd, ehe sich sein Gesichtsausdruck zu aufkommender Erkenntnis klärt, „Oh, ach so... also dann frage ich gar nicht erst, ob du mich unter die Dusche begleitest." „Ja, leider bin ich schon besetzt", sage ich sarkastisch. „Sag Bescheid, wenn du wieder frei bist". Jetzt grinst er mich schelmisch an. Ich lasse ihn an mir vorbei, während er mir noch ein Küsschen auf die Wange drückt. Ich glaube noch ein „Kein Glück heute, Sportsfreund, also nur du und ich" ganz leise und enttäuscht zu hören. Ja sorry, Sportsfreund, denke ich mir belustigt grinsend.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 20, 2018 ⏰

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