Zehn

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„Justin!", rief ich ihm schon von weitem zu. Er stieg gerade aus seinem Auto aus. Er schaute mich besorgt an, lächelte aber, sobald er sah, dass auch ich lächelte. Ich rannte auf ihn zu, er kam mir entgegen. Ich warf mich ihm um den Hals, so froh war ich gerade ihn zu sehen. Die Sonne schien, es war einfach herrlich, ja, mein Weg war hell. Die Worte des Paters hatte ich noch in meinem Kopf. Öffne deine Augen und dein Herz für die Freude und die Menschen. Und das tat ich, ich sah Justin. Und er hält mich, hilft mir heil zu werden. Mein Körper war es bereits, fast komplett. An meiner Seele arbeitete ich gerade. Ich sah den Silberstreif am Horizont und war bereit nach ihm zu greifen.

„Hey Kleine", flüstert er mir ins Ohr, während wir uns fest umarmen. Gerade fühle ich mich, als wäre alles gut. Nichts und niemand könnte mir jetzt etwas anhaben. „Lass uns zum Strand fahren", rief ich direkt aus, als wir uns voneinander lösten, „ich möchte heute einen schönen Tag mit dir zusammen verbringen". „Das können wir machen, ich hab heute frei", antwortete Justin. Ich ergriff seine Hand und strahlte ihn an. Wir liefen zu seinem Auto. Erst setzte er mich bei Jeremy ab, damit ich mich umziehen konnte. Er wollte noch kurz weiter zu sich, eine Badehose holen und mich dann wieder abholen.

Jeremy lag im Bett und schlief. Er lächelte und sah so entspannt aus, er schien von etwas schönem zu träumen. Wie süß. Ich zog meine Klamotten aus und ging dann zum Kleiderschrank, nahm mir einen Bikini, eine Shorts und ein Top raus. Als ich wieder angezogen war, drehte ich mich nochmal zu Jeremy um und ging auf ihn zu. Drückte ihm einen Kuss auf die Wange, er lächelte, seine Augen öffneten sich kurz, dann schloss er sie wieder. „Ich habe gerade einen Engel gesehen", murmelte er, seine Stimme war tief und rau, er klang noch ganz verschlafen.

Ich lachte, er zog mich zu sich ins Bett. Ich ließ es mir gefallen und er kuschelte sich an mich. „Ich will zum Strand, das Wetter ist heute so schön", erzählte ich ihm. „Dann genieß die Sonne für mich mit, ich werde noch ein bisschen schlafen. War erst spät zu Hause", sagte er müde. „Schlaf gut, bis später, hab dich lieb", erwiderte ich sanft. Er lächelte, küsste meine Stirn und ließ mich wieder aus seiner Umarmung frei. Er atmete schon wieder gleichmäßig, war sofort eingeschlafen. So einen gesegneten Schlaf, hätte ich auch gerne.

Lächelnd ging ich wieder runter, Justin hielt neben mir an und wir fuhren weiter zum Meer. Im Radio lief gerade like ice in the sunshine und so fühlte ich mich auch. Ich würde bald zerfließen, wenn ich nicht bald eine Abkühlung bekommen würde. Ein Eis wollte ich auch. „Lass uns erst ins Wasser gehen und dann ein Eis essen", sagte ich und sprach damit meine Gedanken aus. „Klingt nach nem guten Plan", erwiderte Justin. Wir waren angekommen. Ich stieg aus und atmete den Geruch nach Meer ein. Schön salzig und eine leichte Brise wehte um meine Nase. Herrlich. Ich zog meine Schuhe aus und sah, dass Justin es mir gleichtat, wir ließen sie direkt im Kofferraum. Er griff nach meiner Hand, ich sah ihn an und grinste. Ich rannte los und zog ihn halb hinter mir her. Ich konnte es kaum erwarten endlich ins Wasser zu kommen.

Ich zog Hose und Top aus. Justin hatte eine Decke ausgebreitet und wartete schon. Warum waren Männer immer viel schneller fertig als wir Frauen? „Wer zuerst im Wasser ist", rief ich und sprintete los. Es war kalt, aber erfrischend. Ich hatte mich ohne zu zögern direkt reingeworfen, die schnelle Variante gewählt. Sonst würde ich einfach hundert Jahre brauchen, Schritt für Schritt und die Geduld hatte ich gerade nicht. Justin planschte auch schon um mich herum und warf sich auf mich. Wir tollten ein wenig herum, hatten einfach Spaß.

„Komm, ich will jetzt in die Sonne", sagte ich, als es mir langsam zu kalt wurde. Ich legte mich auf die Decke und schloss die Augen. Die Sonne wärmte mich bereits wieder auf. Ich seufzte, fühlte mich in diesem Moment so friedlich und frei. „Ich hole Eis, was möchtest du?", fragte Justin. Ich glaube manchmal, dass er Gedanken lesen kann, oder er ist einfach nur aufmerksam. Einfach perfekt, der Mann. Ich grinste ihn an. „Irgendwas Fruchtiges... Zitrone, wenn sie haben und dunkle Schokolade, bitte". „Okay, gut. Bin gleich wieder da, Kleine"

big girls don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt