„Jer, wach auf...", ich rüttelte an seiner Schulter, „Jer...". „Hmmmmwasnlos?!", nuschelte er. „Es hat gerade ganz laut geknackt...", sagte ich ängstlich, „ich glaub hier ist jemand". Sofort war Jeremy wach. „Bleib hier, ich schaue nach", erwiderte er und erhob sich. Ich hatte eine wunderbare Sicht auf seinen trainierten Körper. Ja, ich konnte mich trotz der Angst, an diesem Anblick erfreuen. Mein Hirn suchte vielleicht auch einfach nach Ablenkung. Jeremy hatte einen Baseballschläger in der Hand und tapste jetzt von Raum zu Raum. Ich hörte seine Schritte kaum, nur ein leises Knacken ab und zu, wenn er auf eine Unebenheit im Laminat trat. Schließlich kehrte er zurück und legte sich wieder zu mir.
„Nichts zu sehen, Sweety, alles in Ordnung", meinte Jeremy schließlich, während er sich eine gemütliche Position suchte. „Oh man, tut mir leid, dass ich dich extra geweckt hab...", sagte ich zerknirscht. „Macht nichts, Engelchen. Ich sehe lieber zehnmal nach und es ist nichts". Er schaute mich verständnisvoll an. „Weißt du, dass du unglaublich süß bist?!". Ich sah ihn an und biss mir auf die Unterlippe. „Süß?! Wer ist hier süß? Männer sind nicht süß", antwortete er rau, seinen Blick auf meinen Mund gerichtet. Es machte ihn also immer noch verrückt, wenn ich das tat. Er kam näher und strich mit dem Daumen über meine nun leicht geöffneten Lippen. Ganz sanft hauchte er einen Kuss darauf und zog mich an der Taille näher zu sich.
Mein Körper reagierte immer stark auf ihn. Wir waren zwar nur Freunde auf emotionaler Ebene und mein Herz hing irgendwie an Justin, aber mein Körper, der war einfach nicht zu bändigen. Ich brauchte einfach einen Mann, der mich fühlen ließ, dass ich eine Frau bin. Justin hatte mir bereits mehrfach verständlich gemacht, dass er nicht mit mir schlafen würde in nächster Zeit und das machte mich traurig und auch wahnsinnig sexuell frustriert. Jeremy war zwar ähnlicher Meinung gewesen, aber letztlich war er ein Kerl und hatte Bedürfnisse. Es waren dieselben Bedürfnisse wie meine, daher harmonierten wir so gut im Bett und ich spürte, dass ich ihn jetzt so weit hatte.
„Zeig mir, wie sehr du mich willst", raunte ich ihm ins Ohr. „Bist du sicher, dass du bereit dafür bist?", fragte er noch etwas unsicher. Seit dem Überfall, hatte er sich stark zurückgehalten und mich nicht angerührt. „Und wie ich das bin". Ich nahm seine Hand und führte sie zwischen meine Beine. Die Feuchtigkeit in meiner Mitte sprach wohl für sich. Sofort fing Jeremy an mich intensiv zu küssen und bewegte seine Finger an meiner Klitoris, massierte mich. Ich wollte einfach, dass er mich vögelte und mich wieder zur Frau machte. „Aaahhh, Jeremy", stöhnte ich lustvoll. „Sag mir, was du willst", knurrte er und drückte seine Erektion gegen meinen Oberschenkel. „Deinen Schwanz.. in mir", keuchte ich und packte seinen Penis. Auch Jeremy keuchte auf. Innerhalb weniger Sekunden hatten wir uns die störenden Klamotten vom Leib gerissen. Jeremy hob mein Becken an und drang mit einer fließenden Bewegung in mich ein. Ich schrie auf, es tat etwas weh, denn ich war noch leicht wund, aber die Lust überwog. Jeremy stoppte, aber ich bewegte kreisend mein Becken weiter, animierte ihn. „Fick mich", forderte ich ihn auf und das tat er.
Noch schwer atmend lagen wir nebeneinander. „Besser, als jede Therapie", seufzte ich zufrieden. „Vielleicht sollte ich das als Werbeslogan benutzen", witzelte Jeremy und warf mir einen sexy Blick zu. Ich schlug ihn gespielt empört auf den Arm. „Wenn sich das rumspricht, dann rennen sie dir die Tür ein. Das will ich nicht, ich teile so ungern", schmollte ich. „Keine Sorge, Sweety. An dich kommt keine ran. Seit wir uns treffen, war ich nur mit dir im Bett", gestand er mir plötzlich. „Wow, das wusste ich nicht. Aber für mich gilt das gleiche", erwiderte ich und wir sahen uns intensiv in die Augen. Was war das bloß zwischen uns? Bis eben war ich mir sicher gewesen, dass wir nur Freunde mit dem gewissen Plus waren, seelenverwandte im Bett und wo wir es sonst noch getrieben hatten. Aber sein Blick strahlte gerade nicht nur vor Verlangen, ich glaubte noch was anderes in ihnen zu erkennen.
„Weißt du, mir gefällt es nicht, dass du mit dem Cop rumhängst und wie er dich ansieht", meinte Jeremy ganz ernst. „Machst du jetzt auf eifersüchtigen Ehemann, oder was?", fragte ich und lachte leicht, versuchte das Thema etwas zu lockern. „Du machst mich echt verrückt. Ist dir das bewusst?", murmelte Jeremy und zog sanfte Kreise mit seinen Fingern auf meinem Bauch. „Jeremy, ich weiß nicht, was das zwischen uns ist und was mit Justin ist, weiß ich auch nicht. Aber ihr seid mir beide wichtig".
Wieso musste es jetzt auf einmal so kompliziert werden? Mein Leben lief vor kurzem noch relativ geregelt ab. Ich hatte einen Job im Blumenladen, eine eigene Wohnung, meine Freiheit und meinen Spaß. Dann kam plötzlich der Überfall an meinem Geburtstag. Und jetzt waren da die Erinnerungen, die mich erdrückten, ein Stalker, der mich dazu brachte mich bei jedem Schritt umzuschauen und dann noch Justin und Jeremy und Gefühle für beide, die ich nicht einordnen kann.
„Ach Scheiße", rief ich und entzog mich aus Jeremys Umarmung. Ich lief ins Badezimmer und stellte mich unter die Dusche. Das Wasser prasselte lauwarm auf meinen Körper, angenehm nach der Hitze, die den Tag über herrschte und sich in den Räumen festgesetzt hatte. Meine Gedanken schwirrten, liefen einen Marathon in meinem Gehirn. Ich wusste nicht, wie lange ich das durchhalten würde. Mit geschlossenen Augen kam ich langsam zur Ruhe. Entspannte mich. Schließlich fiel die Anspannung von meinem Körper ab.
Ich fühlte Hände an meinen Schultern. Sie streichelten über meine Brüste und meinen Bauch. Strichen meine Taille runter zu meinem Becken. Ich wurde mit zarten Berührungen an der Innenseite meiner Oberschenkel gereizt, die Finger wanderten langsam höher zu meiner Vagina. Ich stützte mich mit einer Hand an der Wand ab, fing an zu zittern vor Begierde. Diese Hände machten mich schwach. Kreisende Bewegungen an meiner Klitoris mit der einen Hand und die andere fuhr um meine Brüste, kniff leicht in meine Nippel, die schon ganz hart waren. Mir entwich ein leises stöhnen. Zwei Finger schoben sich in meine feuchte Spalte, während der Daumen weiter meine Perle massierte. Ein dritter Finger stieß in mich und stimulierte mich immer mehr, ich war kurz vorm Kommen. Ein weiteres Zwicken in meine Brustwarze brachte mich schließlich zum Höhepunkt, den ich heiser und unter heftigem zittern herausschrie.
Ich drehte mich um, wollte Jeremy küssen und mich bei ihm revanchieren. Jedoch war da niemand mehr. Plötzlich wurde mir eiskalt. Ich wickelte mich in ein Handtuch und lief ins Schlafzimmer. Da lag Jeremy im Bett und schlief friedlich. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag ins Gesicht und ich fing an zu schluchzen und sackte auf dem Boden zusammen. Ich hatte es mir nicht eingebildet, jemand war in der Wohnung gewesen. Jemand fremdes, vermutlich ein komplett Irrer. Und er hatte mich angefasst und unter der Dusche befriedigt, während ich dachte es wäre Jeremy. Mir wurde übel. Ich sprang auf und schaffte es gerade noch so zum Klo, wo ich würgend mein Leben auskotzte. Was hatte ich denn nur verbrochen, dass mich das Leben so strafte? War ich denn nirgends sicher?
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big girls don't cry
Mystery / ThrillerDas Leben ist eins der Härtesten. Für Angelina ganz besonders. Sie hat für ihr Alter bereits zu viel erlebt. Doch was dich nicht tötet, macht dich stärker, sagt man. Eines hat sie sich geschworen, sie würde nie wieder weinen. Denn große Mädchen we...