Kapitel 16

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„Was ist los?"

Fragte eine mir bekannte Stimme.Ich war mir eigentlich so ziemlich sicher,dass die Frage für mich bestimmt war.

Ich hob meinen Kopf nicht,da ich der Person nicht mein verheultes Gesicht zeigen wollte.

„Was willst du Jooheon?",fragte ich ein wenig harsch,aber mit brüchiger Stimme.

„Ich möchte wissen,warum du auf einer Spielplatz Bank mit angewinkelten Beinen sitzt und dein wunderschönes Gesicht auf deinen Knien versteckst?",fragte er den Umständen entsprechend,während ich merkte wie er sich neben mich saß.

„Es ist nichts.",sagte ich während ich mein bestes gab mich nicht wie ein verheultes Wrack anzuhören.

„Wegen nichts hast du geweint.Verstehe."

Wie hat er das denn heraus bekommen? Oke angesichts meiner jetzigen Lage ist das kein Wunder.

„Jiyeon du kannst mir das gerne erzählen,ich bin für dich da.",erklärte er,was mein Herz schmelzen lies,auch wenn es nicht viel war,hatten diese Worte mir viel bedeutet.

Ich war wirklich drauf und dran ihm davon zu erzählen.

Ich hob meinen Kopf und schaute in Jooheons Gesicht und merkte wie mein Gesicht ein wenig kälter wurde,dadurch,dass dort vorher heiße Tränen waren.

„Kann ich dir vertrauen?",fragte ich ernst während ich meinen Blick starr in seinen Augen hielt.

„Natürlich! Sonst hätte ich jedem erzählt,wie du als Kind deine Mutter mit der Bürgermeisterin verwechselt hast und ihr erzählt hast,dass du deine Windel voll geschissen hast und jeder in der Stadt dich durch das Mikrofon hören konnte .",meinte er mit einem Lachen am Ende.

Und auch mir zauberte er ein lachen aufs Gesicht.
„Maaaan ich war noch klein.",verteidigte ich mich mit einem Schmollmund,konnte mir aber ein Lachen nicht verkneifen.
Ich danke ihm dafür,dass er mich jedes Mal auf andere Gedanken bringt.

„Also? Erzählst du mir jetzt,was passiert ist?"

„na gut...also ich war halt noch ein bisschen länger in der Schule,weil ich die Lehrerin noch etwas fragen wollte...als ich dann fertig war bin ich halt ganz normal runter zum Foyer gegangen...",ich machte eine Pause.

„...da habe ich dann gesehen wie Chanyeol ein anderes....Mädchen küsst...",das letzte habe ich eher in meine Haare genuschelt in der Hoffnung Jooheon hätte es nicht gehört,aber Fehlanzeige.

Ich schaute langsam rüber zu Jooheon,der wie geschockt auf den Boden schaute.

„Er hat was?",kam es dann aus seinem Mund und man hörte raus,dass er angepisst ist.

Er strich sich aggressiv über sein Kinn und stand dann auf.

„Was hast du vor?!",fragte ich leicht hysterisch.

„Was denkst du wohl? Ich werde ihm ebenfalls Schmerz spüren lassen.",sagte er standhaft.

Oh nein.Auch wenn es unfassbar süß von ihm ist,ist es das was ich als letztes will.Immerhin liebe ich Chanyeol doch,oder? Außerdem hätte ich mir nicht so viele Hoffnungen mit Chanyeol machen sollen,aber ich bilde mir keinen Reim auf das gestrige Geschehen.

Bevor Jooheon gehen konnte,zog ich ihn leicht an seiner Jacke zurück,damit er nicht geht.

„Nein Jooheon lass das,Ich möchte das nicht.",erklärte ich.

„Aber Jiyeon,er ist ein Arschloch und sowas verdienen solche Menschen.",behaarte er drauf.

„Nein nein,wenn er doch ein Arschloch ist,dann ist er es doch nicht wert,von dir angeschaut zu werden,oder?",versuchte ich ihm von seinem Vorhaben abzuhalten.

„Aber ich will dir helfen."

„Wenn du mir helfen möchtest,dann....sei für mich da.",sagte ich während ich meinen Kopf im Laufe des Satzes zum Boden hin senkte.

Jooheon saß sich gleich danach neben mich und schlang seine Arme um mich.Ich lehnte mich an ihn und genoss seine Wärme.Ich fühlte Verständnis und Geborgenheit.

Ich schaute hoch zu Jooheon,der mich gleich danach auch ansah.Seine Augen waren wunderschön und ich verlor mich in ihnen.Jeder Augenblick ließ mich mehr für ihn fühlen und ich wusste,dass es eigentlich falsch ist,aber oh Gott es war so schön.

Und dann geschah es,seine Lippen lagen auf meinen und es war zu spät irgendwas dagegen zu unternehmen.Ich spürte,dass er in den Kuss rein lächelt.

Ich erwiderte und wie erwartend fingen meine Lippen an zu kribbeln,aber irgendwie fühlte es sich nicht ehrlich an.Ich wusste,dass es so falsch war und ich aufhören sollte,doch das war mir im Moment so egal.

Ich überlegte,was das nun für uns hieße.Was Jooheon jetzt von mir denkt,immerhin denkt er,glaub ich zumindest,dass ich eine Schlampe bin und jeden küsse.Aber was mich ganz schön störte,waren meine jetzigen Gefühle ,wie fühle ich jetzt?

Jooheon und ich lösten uns und er lächelte mich an.Ich hingegen hatte einen nicht deutbaren Gesichtsausdruck.

Kurz danach meinte ich,dass ich nach Hause müsse und somit ging ich,nachdem der Weg uns trennte,da wir in andere Richtungen müssen.

Bei den Jungs angekommen,ging ich mit dem Schlüssel,den ich vorher bekommen hatte rein.

Im Wohnzimmer,das ich durchqueren musste,angekommen,begrüßte ich die dort anwesenden Jungs und lief dann direkt in mein Zimmer,da ich mit niemanden reden möchte und ich Zeit zum nachdenken brauche.

In meinem Zimmer schmiss ich mich direkt in mein Bett und fing an nach zu denken.An meine derzeitige Situation,wie unwahrscheinlich das alles hier eigentlich ist und wie ich hier überhaupt wieder rauskomme.

Dann dachte ich an meine Familie und kam dann auf meine verstorbene Cousine.Sie hatte schlimmen Krebs und ist 2015 gestorben,ich mochte sie so sehr,sie war wie eine große Schwester.Alles was mir blieb war mir ihre Kette mit dem Ying-Yang Zeichen.Aus einem unerklärlichen Grund finde ich sie aber nicht.Hab ich sie etwa verloren?

„Jiyeon-ah!",hörte ich Kyungsoo von unten rufen,der mich aus meinen Gedanken Riss.

„Ich komme!",rief ich zurück,da ich wusste er würde mich zum Essen rufen.

Also lief ich runter und ging zaghaft in die Küche,die anderen scheinen mich vorerst nicht bemerkt zu haben,also saß ich mich leise an den Tisch,es war ausgerechnet nur neben Chanyeol
Ein Platz frei.

Jeder hatte mit jemand anderen ein Gespräch,was mir eigentlich ziemlich recht war.Ich versuchte mein Essen möglichst schnell zu essen und dann wieder nach oben zu gehen.

„Warum hast du geweint?",fragte Chanyeol plötzlich neben mir und ich verschluckte mich an mein Essen.Die Frage kam ziemlich unerwartet.

Hab ich denn überhaupt geweint? Ich erinnere mich nicht daran gerade eben geweint zu haben und von heute Mittag wird es wohl nicht gewesen sein.Vielleicht,weil ich an meine Cousine gedacht habe.

„Und wo warst du heute Mittag?",fragte er weiter.

„1. habe ich nicht geweint und 2.das hat dich nichts zu interessieren.",sagte ich prompt aber leise.Es tat mir leid mit ihm so geredet zu haben aber ich war einfach voll angepisst in diesem Moment.

Zum Glück war ich schnell fertig mit essen.
„Jalmogestseubnida",wünschte ich allen schnell,bevor ich wieder in mein Zimmer verschwand.

(Das da oben soll guten Appetit heißen,es muss aber nicht stimmen ^^)

Hinter mir schloss ich die Tür ab,damit ja keiner auf die Idee kommt mit mir reden zu wollen.

Das einzige was ich noch tat,war meine sachen für den nächsten Tag zu packen und dann in mein Bett zu gehen,wo mich die Gedanken zum weinen brachten,bis ich dann auch einschlief.

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-Leiah

• I'll be yours || Chanyeol • [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt