Kapitel 16

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Dämmriges Licht flammte auf und sie war sich nicht sicher, ob sie dies guthieß oder nicht, auch wenn es sich allein für Marks Anblick lohnte. Etwas seltsam wildes ging von ihm aus, man sah ihm an, das er sich mühsam beherrschte. Sein Verlangen war das gleiche Feuer, welches sie von Innen verbrannte.

Nur wenige Schritte zum Bett. Bebend, nervös und zittrig sah ihm zu, wie sein Blick im Raum umherglitt, wie er überlegte. Auch Nala sah sich um, jedoch blieb ihre Aufmerksamkeit an den Peitschen hängen und ein wenig misstrauisch hob sie die Augenbrauen.

"Wozu?", erwiderte Mark nur leise auf ihren Gesichtsausdruck, zuckte ernsthaft mit den Schultern. Natürlich, sie hatte keinen Fehltritt getan und ohne Vergehen blieb die Strafe aus.

"Gnädig.", rutschte es ihr heraus, ihre Stimmbänder gehorchten nicht. Entschieden trat er näher, drückte sie von sich und beförderte Nala mit einem Ruck aufs Bett.

"Zieh dich aus.", ordnete Mark an. Von den höflichen Floskeln außerhalb dieses Zimmer war nichts zu spüren. Es war als stände eine völlig andere Person vor ihr. Die Ernsthaftigkeit passte nicht zu dem strahlenden Lächeln, die Unerbittlichkeit in den Augen nicht zu ihrem üblichen Glitzern.

Hitze wallte in ihr auf. Wenn Mark in ihrer gemeinsamen Nacht kaum Gelegenheit gehabt hatte sie anzusehen, so machte er dies nun wett.

"U-Und du?", gab sie zurück. Das Sprechen hatte er nicht verboten und es schien Mark selbst in jenem Moment klarzuwerden, dass er es versäumt hatte sie anzuweisen.

"Verdien es dir.", erwiderte er, vollkommen neutral. Gleichzeitig wies er sie mit einer Geste an seine Anweisung nicht herauszuzögern. Ihre Finger umschlossen den Saum des Hoodies, strichen ihn ab.

Die Gänsehaut verstärkte sich, Nala wagte kaum zu atmen unter seinem Blick. Der Stoff landete in der Ecke und ihr wurde jäh bewusst, dass sie hätte mit den Schuhen anfangen sollen.

Mit entblößten Oberkörper machte sie sich nun bei die Schnürsenkel zu lösen, schlüpfte aus den Schuhen und stand schließlich nur noch in der lockeren Jogginghose vor Mark. Tief holte sie Luft, ehe sie sich von dem letzten Stück Kleidung verabschiedete.

Wenige Sekunden betrachtete er sie nur, wirkte zufrieden, während sie krampfhaft die Wand hinter ihm fixierte, ihre kochenden Wangen ignorierte. Abrupt überbrückte Mark die wenigen Meter die sie trennten, hörte dabei nicht auf sie zu mustern, ehe er sie aufs Bett drückte.

"W-Was passiert..-", begann sie, kam jedoch nicht weit. Vorsichtig legte er ihr einen Finger auf die Lippen, brachte sie sanft zum Schweigen.

"Warte ab.", murmelte Mark, sehr leise. Es beruhigte sie kein bisschen. Eher wühlte seine Stimme sie noch mehr auf. Ihr Körper verlangte, dass er handelte, irgendetwas mit ihr anstellen sollte.

Mit zittrigen Bewegungen ließ sich Nala anweisen sich richtig auf das Bett zu legen, die Arme über den Kopf zu heben. Es war nicht einmal überraschend als Mark ohne viel Federlesen ihre Handgelenke fixierte. Die Handschellen rasteten ein und ein Schauer überrollte sie. Es war etwas ganz anderes als von ihm festgehalten zu werden. Das Metall war kühl, stabil. Keine Chance zu entkommen, ihn zu berühren.

Ihre Haut glühte, innerlich verbrannte sie. Hilflos beobachtete sie wie Mark sich kurz von ihr entfernte, zur Tür ging. Einen absurden Moment dachte sie er ließ sie ernsthaft allein und Nala war kurz davor sich aufzurichten. Jedoch schaltete er nur das Licht aus.

Dunkelheit umhüllte sie, so vollkommen. Ihre anderen Sinne wurden unmittelbar aktiv, auch wenn sie seine Schritte durch das rauschende Blut kaum wahrnahm.

"M-Mark."

"Ja?", erwiderte er. Mittlerweile klang es völlig ruhig, beherrscht. Sie könnten genauso gut in der Küche stehen und sich unterhalten. Ein leises Klirren ging von den Handschellen aus. Nala wurde immer unruhiger, angespannter.

Fifty Shades of ForsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt