*ღ╭╯Three╰╮ღ*

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❝ɪ ʜᴀᴛᴇ ᴛᴏ ᴛᴜʀɴ ᴜᴘ ᴏᴜᴛ ᴛʜᴇ ʙʟᴜᴇ ᴜɴɪɴᴠɪᴛᴇᴅ ʙᴜᴛ ɪ ᴄᴏᴜʟᴅɴ'ᴛ sᴛᴀʏ ᴀᴡᴀʏ, ɪ ᴄᴏᴜʟᴅɴ'ᴛ ғɪɢʜᴛ ɪᴛ❞
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Taehyung

Mit einem merkwürdigen und unangenehm kribbelden Gefühl in meiner Magengegend betrachtete ich den vor mir hellleuchtenden Handybildschirm. Ich hatte die App Twitter bereits offen und scrallte nun durch meinen Feed, nur darauf wartend, auf einen Post von Jungkook zu stoßen. Nicht lange dauerte es, dass ich auf eine gesamte Bilderreie, des doch all so perfekt erscheinenden Liebespärchen, stieß. Lachend, händchenhaltend und küssend, klebten sie schon beinahe aneinander.

Das unangenehme Gefühl in mir verstärkte sich unmenschlich schnell.

Es bildete sich ein großer und schwerer Kloß in meinem Hals, wärend ich die einzelnen Überschriften der Bilder laß, der drohte mich zu ersticken. Es viel schwer ihn ohne weitere Schmerzen runterzuschlucken. Es war praktisch gesehen eigentlich unmöglich.

Immer noch mit dem Handy in der Hand, verschwand ich unter meine weiße Bettdecke, probierend nicht in komplette Frustration auszubrechen.

Jungkook musternd, erforschte ich jeden kleinsten Millimeter der gesamten Bilder, bis aufs letzte Detail.  Ach verdammt, jetzt bin ich auch noch wie ein Stalker.
Er sah so glücklich und zärtlich aus.
So wunderschön. Wie ein unschuldiges, neu auf die Welt gekommendes Kaninchen.

Keine Kreatur dieses Planeten könnte ihm auch nur ein einziges Haar krümmen, er würde sie einfach alle mit seinem perfekten Lächeln in Grund und Boden stämmen.

Ein ohrenbetäubendes schrilles Geräusch, welches von meinem Wecker ausging, entriss mich meinen nur zu schönen Gedanken an Jungkook. Genervt aufstöhnend schlug ich, wortwörtlich, schlug ich auf meinen Wecker ein, in der Hoffnung er würde dadurch endlich seine Ruhe geben, was er dann letztlich auch tat, nach dem er auf den Boden gefallen war.

Mit hochkommenden Kopfschmerzen betrachtete ich nun weiter die einzelnen hochgeladenen Fotos von Jungkook und stellte mir vor wie ich, anstatt Jimin, an seiner Seite wäre.

Wie ich anstelle von ihm seine Hand halten würde und wie ich anstelle von ihm, ihn küssen würde. Jeden Tag und jede Stunde aufs Neue.

Vielleicht werde ich ihn irgendwann dafür lieben können, dass er dich glücklich macht.

Dieser Gedanke ging mir mehrfach und langanhaltend durch den Kopf, bis ich jedoch bedrückt feststellen musste, das ich immer wieder, einzigst und allein auf den Schluss kommen musste, das ich niemand anderen außer mir an Jungkooks Seite sehen wollte. Es war traurig erkennen zu müssen, dass die Liebe nun mal große und tiefe Narben hinterließ und es keinerlei Heilsalbe gab um diese zu pflegen.

Deprimiert und alles andere als energievoll krabbelte ich aus meinem Bett hinaus und schlürfte im Flur meiner Wohnung her, um zur Küche zu gelangen. Hunger hatte ich nicht sonderlich. Wie auch bei einem so beschissenen Morgen, ein so beschissenen Morgen wie jeder andere. Ich setzte mich stumm auf die Fensterbank des Küchenfensters, verweilte so einige Zeit und betrachtete die einzelnen Regentropfen, die sich mit Zickzack-bewegungen ihren Weg, an der Glasscheibe, nach unten bahnten.

Ich mochte es sehr wenn es regnete, bei Regen nam man seine Umgebung nochmal komplett anders wahr, ließ einen persönlich aber auch um einiges emotionaler, wie auch nachdenklicher werden.
Ich zum Beispiel konnte nicht anders als meine Gedanken wieder nur bei dieser einen Person zu haben.
Ich vermisste diese Person, ich vermisste ihn. Ich hatte ihn so lange nicht gesehen, ihn nicht gehört, ihn nicht spüren können...

Mir war klar, es war nicht richtig so viel über jemanden nachzudenken, dessen Herz jemand anderem gehörte. Selbst Yoongi sagte mir dies schon gestern, ich jedoch konnte nichts machen, außer meinen eigenen Sünden dabei zuzusehen, wie sie meinen kompletten Kopf mit ihrem teufelsroten Nebel in Beschlagnahm namen. Dieses Verlangen was sich schon so lange in meinem Inneren ausbreitete, ich mich aber immer wieder streng dagegen streben musste, da es sonst für beide Parteien nur schlecht enden würde.
So oft war ich schon an seinem Haus vorbei gegangen, stand vor seiner Haustüre und musste mich zutiefst davor sträuben, nicht auf den kleinen Knop zu drücken, der sich neben der Aufschrift 'Jeon' befand.

Jeder sagte mir ich müsste ihn vergessen, über ihn hinweg kommen, allerdings wusste niemand, dass es Jahre brauchte, Jungkook aus dem Gedächtnis zu bekommen. Wenn nicht sogar, brauchte man mehr Zeit als die Natur für uns Menschen eigentlich vorhergesehen hatte.

Dieses Streben dazu seine Stimme zu hören, in sein Gesicht blicken zu können, ihn anfassen zu können. Etwas derartig Starkes verspürte ich bei niemandem anderem, außer ihm.

Man konnte mir glauben, wenn ich sagte, dass ich wirklich alles in meiner Macht stehende getan hatte, mich von ihm fernzuhalten.
Es war nicht einfach sich selber davon abzuhalten vor der Tür seiner ehemaligen großen Liebe aufzutauchen.

Komplett durchnässt, durch den starken Sommerregen, hebte ich meinen Arm an und fuhr mit meinen Fingerkuppen über die Aufschrift, um dann auch schon meine Finger ein kleines bisschen zu senken und Druck auf den kleinen Knopf unter ihnen auszuüben.

NEVER MINDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt