*ღ╭╯Two╰╮ღ*

388 40 2
                                    

❝ᴏʟᴅ ғʀɪᴇɴᴅ, ᴡʜʏ ᴀʀᴇ ʏᴏᴜ sᴏ sʜʏ? ᴀɪɴ'ᴛ ʟɪᴋᴇ ʏᴏᴜ ᴛᴏ ʜᴏʟᴅ ʙᴀᴄᴋ ᴀɴᴅ ʜɪᴅᴇ ғʀᴏᴍ ᴛʜᴇ ʟɪɢʜᴛ❞
-------

Taehyung

Die Tür geschlossen, drehte er sich blitzschnell um und kam zügigem und festem Schritte auf mich zu. Sein Zeigefinger demonstrativ auf meine Brust gelegt, fing er an schon beinahe bedrohend auf mich einzureden.

,,Okay Tae, denkst du ernsthaft du könntest mich hier weiterhin zum Narren halten. Denkst du ernsthaft, dass ich nicht bemerken würde, dass es dir sichtlich scheiße geht seit der Sache mit Jungkook?!"

,,Ich -"

,,Ah ah ah, ich war noch nicht fertig. Ich will nur anmerken, dass ich von dir endlich mal was erzählt bekommen haben will. Und zwar etwas anderes wie 'ach nein, mach dir keine Sorgen, mir geht es gut'. Und zwar jetzt!"

Stille.

Das war plötzlich.
So energiegeladend und energend rumzappelnd hatte ich Yoongi noch nie in meinem Leben zuvor zu Gesicht bekommen. Es war lustig zu sehen, wie der Hyung mal aus ihm rausschien, allerdings war es für mich gleichzeitig auch sehr berührend.
Ich mochte zwar extra einige Gefühle und Emotionen vortäuschen, genau aus dem Grund, weil niemand wissen sollte was sich hinter ihnen verbirgte, allerdings, wenn jemand es schaffte durch diese Fassade zu blicken und dann auch noch auf einen einging, ließ dies einen schon weich werden. Nicht jeder hatte das Glück jemanden zu besitzen, der die Gefühle von einem erkennen konnte, selbst wenn man eine Maske ihm gegenüber aufsetzte.

,,Also, äh jetzt wirklich, also hier und jetzt, ich meine, wir stehen im Flur und-",stotterte ich nur so vor mich her ehe ich ihm Satz ungeachtet unterbrochen wurde.

,,Ins Wohnzimmer gehen ist erlaubt, aber danach sprichst du gefällichst mit mir",schnitt er mir kantig die Worte ab und blickte mich mit einem vielsagenden und warnenden Blick an.
Ich nickte tief und kräftig, es ähnelte schon fast einer Verbeugung.
Wenn Yoongi sich aufregte oder aufgebracht war, sollte man alles in seiner Macht stehende tun, ihn weitestmöglich nicht weiter zu reizen.

Nachdem er sich versichern konnte, dass ich auf ihn hören werden würde, klopfte er mir schmunzelnd einmal auf die Brust und ging an mir vorbei, hin zum Wohnzimmer, wo er es sich direkt auf's Sofa schmiss, um es sich dort gemütlich zu machen. Gelassen setzte ich mich ihm gegenüber und wartete darauf, dass er ansetzte zu sprechen.

Offensichtlich schien er auf dasselbe  wie ich zu warten, denn nichts außer Stille umgab uns. Nach langer Stille, in welcher wir nur Blicke untereinander austauschten, um Vergewisserung dafür zu erlangen, dass der jeweils Andere wohl nicht so schnell anfangen würde zu sprechen, machten wir per Nicken aus, dass Yoongi der jenige sein sollte, der seine, im Kopf herumschwirrenden Worte, als erstes dem anderen offenbarte.

Mit einem leichten Seufzer setzte er an.
,,Okay, du weißt genau, dass ich schlecht in großen Reden halten bin, also sag mir erst einmal wie es dir geht, wie es dir wirklich geht",betonte er die letzten Wörter und schaute von seinen Füßen auf, direkt in mein Gesicht.

,,Nun ja, mir geht es so, wie du es schon vorher herausgefunden hattest, und zwar scheiße"
Yoongi nickte verstehend.
,,Und naja, gleichzeitig fühle ich mich schon beinahe verzweifelt-"
Yoongi runzelte daraufhin die Stirn und unterbrach mich mal wieder, wie er es schon so oft tat.

,,In wie fern kann ich das verstehen, also du bist verzweifelt, weil du einfach nicht mehr weiter weißt oder, weil du dich selber in Frage stellst, wie meinst du das genau?",fragte er, selber noch überlegend und blickte mich mit einem nach rechts seitlich gelegtem Kopf an.

,,Ich weiß es doch selber nicht. Es ist einfach die Sache mit Jungkook, dann dieser komische Jimin mit dem er jetzt zusammen ist und dann auch noch diese Nachricht die er mir schrieb u-"

,,Was für eine Nachricht?!",brachte er bedrohend tief und wahnsinnig schnell hervor. Mir zog es einen eiskalten Schauer den Rücken runter.
Man merkte, sollte es einem Menschen, der meinem besten Freund nah stand, nicht gut gehen, wurde er für ihn höchstpersönlich zur Bestie.

Ich zog langsam und bedacht mein Handy aus der Hosentasche und wollte gerade meinen Code eingeben, als Yoongi es mir ohne Vorwahrnung aus der Hand entriss.

Stirnrunzelnd sah man, wie die Augen des Blauhaarigen bei jeder fertig gelesenen Zeile blitzschnell ein weiteres Stück nach unten zuckten.
Ich machte mich schon bereit auf eine laute Beschwerde, die aus Yoongis Munde kommen werde.
Und dazu kam es wenige Sekunden später auch.

,,Der ist doch wohl wahnsinnig geworden! Man schreibt seinem Ex doch nicht sowas! Ist diesem Bengel überhaupt klar, was er damit bei anderen auslösen kann?! Warscheinlich liegt sogar mein Blutdruck wieder viel zu hoch",regte sich Yoongi über die Nachricht, wie auch Jungkook auf. Ich probierte ihn zwischendurch zu unterbrechen und Jungkook irgendwie zu verteidigen, allerdings kam ich gegen die machtvolle Stimme des Min Yoongis höchstpersönlich nicht an.

[...]

Es war mittlerweile schon später Abend, so gegen halb elf, wir hatten ganze 5 Stunden nur miteinander geredet, uns über Sachen lustig gemacht, wie auch uns über die ein oder andere Sache aufgeregt.

Da es draußen um diese Uhrzeit logischerweise schon stockfinster war, bestand ich darauf, Yoongi zu sich nach Hause zu fahren. Für mich war es kein großes Ding und ich konnte ihn zur dieser Zeit schließlich nicht mehr alleine auf seinen 30 minütigen Heimweg schicken. Er möge zwar erwachsen sein, jedoch konnte es tatsächlich sehr gefährlich in den hintersten Gassen Seouls werden.

So kam es, dass wir nun beide schweigend in meinem Auto saßen und uns das elende Abendradio geben mussten. Man hörte, wie immer zu dieser Uhrzeit, 'Program der nächsten Liebe', so nannten die ganzen alten Leute es zumindest, was einfach daraus bestand, dass Songs von Undergroundbands aus Seoul im Radio abgespielt wurden. Manche Bands mögen zwar nicht sonderlich schlecht gewesen sein, aber im großen uns ganzen war es einfach nur ätzend.

Die Fahrt zog sich weiterhin nicht wirklich in die Länge, schließlich dauerte es mit dem Auto auch nur knappe 10 Minuten und ehe man sich versah, war man an seinem Reiseziel schon angekommen.

,,Danke für's fahren Taehyung",bedankte Yoongi sich mit einem zarten Lächeln und einer kleine Umarmung bei mir.

,,Danke für das intensive Gespräch, es hatte echt verdammt gut getan"

Und nach meinen Worten stieg Yoongi komplett aus dem Auto raus, winkte mir noch einmal zu und verschwand auch schon im großen Mehrfamilienhaus.

NEVER MINDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt