Epilogue

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❝ᴇᴠᴇɴ ɪꜰ ɪ ᴀᴍ ɴᴏᴛ ʙʏ ʏᴏᴜʀ ꜱɪᴛᴇ ʀɪɢʜᴛ ɴᴏᴡ, ꜱᴏᴍᴇᴅᴀʏ ɪ ᴡɪʟʟ. ᴀɴᴅ ᴡʜᴇɴ ɪ ꜰɪɴᴀʟʟʏ ᴄᴀɴ ᴄʟᴏꜱᴇ ʏᴏᴜ ɪɴ ᴍʏ ᴀʀᴍꜱ ᴀɢᴀɪɴ, ɪ ᴡᴏɴ'ᴛ ᴇᴠᴇʀ ʟᴇᴛ ʏᴏᴜ ʙᴇ ʟᴏɴᴇʟʏ ᴍʏ ꜰʀɪᴇɴᴅ, ᴍʏ ʟᴏᴠᴇ.❞

Taekook

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Taekook

Trotz ihrem Austausch an Liebe, ihren Küssen, welche sie wie ein Liebestattoo auf dem Körper des anderen verteilt hatten, ihren zuckersüßen Worten, welche sie liebhaft und verliebt ins Ohr des jeweils anderen geflüstert hatten, als ob es nur die Präsenz des Gegenübers gäbe und man nur über dessen Perfektion reden könne, ihren intensiven Gefühlen, die ihre eigene Geschichte im tiefsten Herzen niedergelassen hatten und bei jedem erneuten Wahrnehmen einen süchtigmachenden Rausch abgegeben hatten. Trotz all dem konnte er seine Antwort nicht auf ein "Ja" geleiten. Es war eine Wiederholung der Vergangenheit, wovor doch beide eine so riesige Angst hingegen geneigt hatten. Im einen war damals die Verzweiflung aufgestiegen, im anderen der Frust und nirgendwo war mehr die Hoffnung an der doch vielleicht eh schon von Anfang an geschwundenen Liebe. Beide lebten von dem Moment an ihr Leben einfach weiter. Der eine hatte wieder wie zuvor gelitten, gelitten, weil er immer noch glaubte, doch der Glauben war irgendwann dann doch zerissen worden.  Zusammen mit jeder Seite ihrer im Herzen niedergeschriebenen Geschichte.
Und der Herzensbrecher war wie zuvor abgehauen, er rannte weg, weg von allem, strebend nach Vergessen. Er bereiste die Welt um alles Mögliche in seinen Kopf zu bekommen, alles was von seinem feigen Inneren abschweifen würde, ihm nicht mehr die Illusion vor Augen führte, was hätte sein können, wenn er doch nur eine andere Antwort damals gegeben hätte. Wenn er einfach "Ja" gesagt hätte und sich damit für das Leben mit seiner großen Liebe entschieden hätte. Jetzt war diese Liebe der Täufel, das Bösartige, was er selber erschaffen hatte und nun vor floh.
Ihn zurück zur Quelle des Unglücks führte, in die Heimat, des doch eigentlich Heimatlosen, nach Hilfe suchenden, Flüchtlinges. Schon lange kannte er seine Heimat nicht mehr, er hatte sein zu Hause vergessen und hinter sich gelassen. Das einzige weit entfernte kleine Detail, in der doch eigentlich so riesigen Welt an Fantasie und Erinnerungen, war dieses eine kleine Außenseiterland im Osten von Asien, welches es nur dank der Musik noch schaffte mit den Riesen China und Japan mitzuhalten. Dies war der einzigste Ort auf seiner Schatzkarte. Man konnte nur ein für alle mal von sich behaupten sich in Sicherheit zu hegen, wenn man der Gefahr gegenübertrat.
Doch er. Er wusste er würde dies, diese Herzen verkrampfende Aufgabe, niemals meistern, er würde sich schwach und feige ergeben, da ihm die Kraft fehlte. Die Kraft darin zu sagen, dass es Leute gab, die ihn liebten. Die Kraft darin, sich seinen Problemen zu stellen. Die Kraft darin sein zu Hause mit allen Mitteln verteidigen zu wollen.
Doch er. Er besaß kein zu Hause.
Seine einst im Herzen niedergeschrieben Liebe war das, was ihn angekommen gefühlt lassen hat. Was ihn etwas wie Euphorie hatte spüren lassen. Es war der Grund für alles, vielleicht sogar für ein glückliches Leben, welches er bedauernd aber einfach weggeworfen hatte.
Nun saß er am Flughafen, wartend auf ein Taxi, welches ihn zurück bringen sollte, nach drei Jahren. Nach dieser langen heimatlosen Zeit ihn an den Ort bringen sollte, an welchem alles begann.  Eine kleine Straße zwischen den ganzen zum Himmel streckenden Hochhäusern in der Innenstadt von Seoul in einer kleinen Dreizimmerwohnung. An diesem Ort, wo damals doch so viel geschah. Wo sich ihre Körper erhitzten, ihre Gefühle wahnsinnig spielten, ihre Atem sich berührten und ihre Liebe füreinander mit jedem Kuss stieg. Soetwas war diese kleine lächerliche und schlicht gehaltene, überteuerte Wohnung im Zentrum von Seoul für ihn. Doch nicht nur für ihn.
Auch für den Verlassenen, den vor Herzschmerz und Leere Leidenden war dieser Ort etwas ganz Besonderes. Er erinnerte ihn an Schmerzendes und Grauenvolles, doch andererseits auch an alles wundervolle. Diese unbedeutende Wohnung, welche für zwei besondere Menschen aber etwas tief Verbundenes war, war gefüllt von unsichtbaren Gefühlen, was den Leidenden gerettet hatte. Als damals diese Leere da war, er vom Rauch erdrückt wurde und seine Geschichte anfing zu brennen, waren diese Gefühle an ihn, an dem wertvollsten Mensch in seinem Leben, ihn gerettet. Dieser eine Mensch, den er niemals mehr vermissen wollte, dieser Mensch hatte seit ihrem ersten Treffen seine Sinne komplett vernebelt und dieser Nebel würde für immer seinen Platz behalten. Es waren Tage, Wochen, Monate, tatsächlich sogar Jahre in welchen er nichts von seiner geflüchteten Liebe hörte oder mitbekam. In den Jahren, in welchen kein Tag verging, an welche er nicht an ihn, Jungkook, denken musste, gab es jedoch nicht. Immer und immer wieder redete er erfolglos gen Himmel und hoffte auf ein Wunder.
Bis zum jenen Tag wo seine Wünsche in Erfüllung gehen sollten. Es war dieses laute und stumpfe Klopfen an seiner Tür, wo er erst gedacht hatte es sei sein nervtötender Nachbar, welcher es auch schaffte eine Beschwerde sich auszudenken, wenn es um eine simple Sache wie den Toilettengang ging. Mit einem solchen Gedanken war er damals an die Tür getreten und hatte sie, schon vorbereitet auf einen sinnlosen Streit, geöffnet, doch nichts der gleichen war geschehen. Es waren zwei Augenpaare, welche sich einfach nur sprachlos anstarren und nichts anderes tun konnten, außer zu hoffen das der Moment kein Traum war.
Im Geflüchteten stieg in diesem Moment das erste Mal nach so unglaublich langer Zeit wieder das Gefühl von einem zu Hause hoch und im Leidenden eine Wärme, die dabei war all seine Wunden und Narben mit einem Mal zu heilen. Das einzige was damals zeitgleich über die Lippen der beiden vereinten Liebenden kam, waren die Namen ihres Geliebten, doch immer noch rührten sich ihre Körper kein Stück.
Wärend ihrer langen Körperstarre verging die Zeit für den einen, wie Bruchteile einer Sekunden, für den anderen, wie die gesamten Stunden einer Ewigkeit. Und nach dieser Ewigkeit an Schweigen geschah doch tatsächlich etwas, doch wohlmöglich dies, was niemand erwartet hatte.
Der Aushaltende, welcher durch Einsamkeit und Schmerz lief, diese ganzen Jahre es geschafft hatte die Hoffnung zu behalten, genau dieser Kämpfer ließ damals, in diesem Moment der Wiederkehr seines Liebhabers, all seine sich in ihm angestauten Gefühle, ob gut oder schlecht, mit einem Mal raus. Er brach in Tränen aus und lief einfach auf sein Gegenüber zu und schloss ihn nach drei Jahren wieder das erste Mal in den Arm. Ein überforderter Jungkook umschloss den in seinen Armen weinenden Mann fest, schaffte es doch immer noch nicht, ein Wort aus seiner Kehle rauszubekommen. Aber dies musste er auch nicht, denn der eben noch weinende junge Mann erhebte sein Gesicht und blickte den eben noch Überforderten mit einem breiten Lächeln an.

"Ich habe keine einzige Minute daran gezweifelt, dass du zurück kommen würdest"


NEVER MINDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt