*ღ╭╯Eleven╰╮ღ*

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❝ɪ'ʟʟ ʀᴇᴍᴇᴍʙᴇʀ ʏᴏᴜ sᴀɪᴅ
sᴏᴍᴇᴛɪᴍᴇs ɪᴛ ʟᴀsᴛs ɪɴ ʟᴏᴠᴇ ʙᴜᴛ sᴏᴍᴇᴛɪᴍᴇs ɪᴛ ʜᴜʀᴛs ɪɴsᴛᴇᴀᴅ❞
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Taehyung

Alleine. Man war alleine, wenn man sich einsam fühlte. Warum fühlte ich mich einsam, wenn ich doch gar nicht alleine war?
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,,Tae, warum willst du mit mir nicht reden?",erklang die verletzte Stimme Yoongis neben mir, worauf sich in mir direkt ein schlechtes Gewissen zusammen braute.

Warum wollte ich es überhaupt nicht?
Konnte ich es nicht?

,,Bin ich zu weit gegangen mit meinen Worten vorhin? Wenn ja, ich wollte das nicht",sprach er noch besorgter, als in seiner Ansprache von vor einigen Minuten schon, an.

Ich wusste nicht, wie ich ihm darauf antworten sollten. Er war in meinen Augen keineswegs zu weit gegangen, er hatte nur die bittere Wahrheit offengelegt und warum ich mit ihm nicht reden wollte, wusste ich nicht. Es war ja nicht so, als ob ich ihm nicht vertrauen würde. Schon im Jugendalter standen Yoongi und ich uns sehr nah. Damals in der Mittelschule, Yoongi war immer dieser eine Junge, welcher alleine war, nicht wirklich was mit anderen gemacht hatte, aber dennoch nie traurig wirkte. Es hatte mich fasziniert. Ich war neu nach Daegu gezogen und hatte somit nicht viele Freunde. Bei Yoongi schien mir dies ähnlich, weswegen ich, der schüchterne und lebensfrohe Junge, ihn einfach in der Mittagspause angesprochen hatte. Es war ein sehr schöner Tag in meinen Leben.

Ich versank in philosophierende Gedanken, welche mich an meinem Erreichen meines Zieles hinderten, oder dies zumindest versuchten. Ich liebte meine farbenfrohen Erinnerungen an die Vergangenheit, jedoch führten diese mir immer wieder vor Augen, wie grau und hässlich mein Leben geworden war.

Der 14 jährige Junge mit den viel zu großen und bunten Klamotten würde niemals glauben, dass der heruntergekommende Mann, welcher sich in seiner Zukunft zeigte, tatsächlich er war. Ich würde niemals glauben, dass ich, ich war.

Tat ich dies überhaupt im Moment?

Sogar der alte Mann, welchem man im Supermarkt immer bei den Milchwaren über den Weg lief, kannte mich besser, als ich es tat.

Ein Seufzen neben mir riss mich aus meinen verfluchten Gedanken und ließ mich automatisch in Yoongis Richtung drehen. Dieser saß mittlerweile nicht mehr auf den weichen Sofakissen, sondern stand ungefähr ein Meter von mir weg und schaute einwenig geschafft zu mir hinab.

,,Tae, wenn du nicht reden willst, ist es okay, dann sag mir dies aber bitte auch. Wenn du Zeit für dich alleine brauchst, dann lass ich dir diese auch, ich mache mir nur Sorgen",sprach er wärend er sich seine Stirnfalte zwischen den Augen massierte.

Sorgen machen, genau das war dies, was ich nicht wollte. Es sollte sich keiner um mich Sorgen machen und sich auf keinen Fall mit meinen Problemen beschäftigen, wenn er doch auch seine eigenen hatte. Doch zur anderen Seite, es wäre schon schön jetzt mit Yoongi zu reden.

Der eben Erwähnte wollte gerade dazu ansetzten zu gehen, als ich ihn noch gerade so am Handgelenk zu fassen kriegte und ihn somit verwirrt zu mir gedreht bekam. ,,Yoongi.. können wir vielleicht einwenig reden?",fragte ich etwas zurück gezogen und schüchtern auf Grund meines vorherigen unhöflichen Benehmen.

Mit einem, von Verwirrung noch leicht, offen stehenden Mund, nickte Yoongi stumm mit dem Kopf.
Er setzte sich ruhig neben mich und blickte mich abwartend an.

,,Also, ich würde ganz gerne einfach Zeit mit meinem besten Freund verbringen und reden",fing ich an, worauf gleich die erste Frage von Yoongi kam.

,,Also, willst du über irgendetwas bestimmtes reden? Vielleicht über du weißt schon oder willst du lieber das Thema erst mal vergessen?",fragte er behutsam und guckte mir, auf meine Reaktion wartend, intensiven Blickes in die Augen.

,,Ich möchte mit dir über die letzten Tagen, beziehungsweise Wochen, ich weiß nicht wie lang es war, sprechen und es gibt da soetwas, was ich dir verheimlicht habe, wovon ich dir auch gerne erzählen würde",sprach ich noch immer ziemlich zurückhaltend, schaffte es aber, den Augenkontakt mit Yoongi aufrechtzuhalten.

,,Ich glaube da kommt eine Menge auf mich zu"

[...]

,,Also um jetzt alles nochmal zusammenzufassen. Als erstes bist du bei Jungkook aufgetaucht und hast ihn geküsst. Er hat dich darauf irgendwie leidend von sich weggedrückt, daraufhin nach Hause geschickt. Er wollte, dass du ihn vergisst und Jimins Klamotten behältst. Dann hast du ihn überall blockiert. Dir ging es daraufhin immer beschissener und du hast es nicht mehr in der Wohnung ausgehalten, weswegen du in den Club gegangen bist. Da dachtest du, dass dieser Lauch Jungkook wäre, weswegen du mit ihm rumgemacht hast und deswegen eine kassiert hast. Richtig?",ratterte er die einzelnen Stichpunkte, des eineinhalb Stunden langen Gespräches, hinab. Seine Zusammenfassung klang ziemlich trocken, weswegen ich selber erst kurze Zeit überlegen musste, ob dem was er sprach, wirklich alles der Wahrheit entsprach.

,,Ja, so in etwa"

Mit einem Mal fühlte ich mich so leicht und unbelastet. Es war ein so befreiendes Gefühl, dass ich sogar Angst hatte, dass es wohlmöglich nur ein Traum gewesen sein könnte. So frei und sicher, so hell und weich.
Gerade fühlte es sich gut an. Ich fand den momentanen Moment schön, auch wenn ich wusste, dass dies nicht lange anhalten würde.

Einfach im Moment leben, die Vergangenheit vergessen und sich für die Zukunft nicht interessieren. Es fühlte sich verdammt gut an.

,,Yoongi?"

,,Ja Tae?",sprach er sanft und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel, was sich dieses Mal alles andere, als unangenehm anfühlte.

,,Dankeschön",antworte ich und umarmte ihn stumm.

Er erwiderte die Umarmung indem er mich einwenig fester an sich drückte.
Dieser Moment bedeute mir sehr viel, da Yoongi normalerweise nicht der Typ für große und emotionale Umarmungen war.

Lange Zeit regten wir uns kein bisschen, genossen einfach die Ruhe, erfreuten uns über die entspannte Nähe des Gegenübers und lauschten dem ruhigen Atem des jeweils anderen.

Ich konnte nicht in Worte fassen, wie dankbar ich Yoongi war, für alles.
Es fing damit an, wie er mir zu meinem 15. Geburtstag etwas geschenkt hatte, was ich mit schon immer gewünscht hatte, rüber zu dem Moment, als ich mal ein Auto von einem echt grimmigen Typen nachts angefahren hatte und er es geschafft hatte die Schuld von mir abzunehmen und auf einen Postboten zu schieben, bis hin zu jetzt, wo er einfach still an meiner Seite war und für mich sorgte.

Yoongi streichelte mir mehrere Male durch meine grauen Haare, bis ich schließlich mit einem letzten "Ich liebe dich Hyung~" in seinen Armen in süße Träumen sank.

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Kitschige Friendscheiße.
Lol.

NEVER MINDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt