Hochziehen, weiter ziehen.

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Frances Blick machte mich ganz kirre. Ohne scharm glotzte sie mir direkt in die Seele. Ich hätte mich kaum gewundert, wären jetzt alle meiner geheimen Informationen aus ihrem Mund gesprudelt. Zum Glück redete sie nicht.
Wahrscheinlich war sie noch unter Schock. Es würde nicht ohne Spuren an dem kleinen Mädchen vorüber gegangen sein. Absolut nicht.
Ich nahm noch etwas Wasser, welches in einem Glas neben der Spüle stand, und wollte es gerade dem Kleinkind an die Lippen halten, als ich plötzlich einen bekannten Geruch in die Nase bekam.
Schnell schüttete ich das Zeug in den Abfluss.
"Kurt!", rief ich gedämpft nach oben.
Durch das Riechen am Glas hatte ich etwas eingeatmet das ich besser nicht eingeatmet hätte.
" Kurt! Komm sofort runter! "
Ich rannte mit dem Kind auf dem Arm die Stufen hoch, und sah wie Kurt vor einem Haufen Blätter hockte, und versuchte sie zu sortieren.
"Wir müssen SOFORT los!", in dem Moment sah ich, dass nicht nur dieses eine Glas da stand. Nein es waren überall Gläser verteilt. Mal kleine, mal Bierkrüge, mal normal große.
" Kurt! Wir werden vergiftet! Mit der Luft! Von den Gläsern steigt Gas auf!"
Nur noch einen dünnen Stapel Papier und einen kleinen Voice-Recorder konnte Kurt mitnehmen. Die Babytrage hing aus seiner Hosentasche heraus, und wir rannten gemeinsam zur Haustür. Nur schnell raus hier!
Ich lies ihm nicht die Zeit etwas zu verstauen, ich setzt das schreiende Kind, da er beschäftigt war überhaupt aufs Mopet zu steigen, in meine geschlossene Lederjacke, und raste davon. Nur Distanz zwischen dieses Haus, und Kurt bringen!

Kurt hatte sein Kind vor sich in das Wickeltuch gesetzt, das war nach einer halben Stunde Fahrt gewesen, und das Kind hatte mir schon gehörig aufs Shirt gerotzt,...
Irgendwann bei ca. eineinhalb Stunden Fahrt spürte ich dann die Wirkung des Giftes.
Ich machte einen kurzen Schulertblick, aber Kurt schien nichts zu merken. Sein Gesicht erschien ebenmäßig im Honigfarbenen Licht einer Straßenlaterne.
Frances jedoch schlief schon seit mindestens einer halben Stunde.
So würde ich auch bald schlafen!
"Bist du nicht müde Kurt?!"
"Ne!"
Er hatte sich ja wahrscheinlich schon mit seinem ganzen Drogenkonsum auf diesen Scheiß hier vorbereitet.
Ich fuhr noch fünf Minuten, dann bremmste ich qietschend und stieg ab.
"Kurt du musst fahren,...ich kann nicht,...ich bin nicht ganz,..."
Der Babybeschwerte junge Mann schwang sich nach vorne, und gab unkontrolliert Gaß.
"So ne Scheiße,...!", murmelte ich und blickte an Kurts Schulter vorbei in die  bewaldete Landschaft.
Das musste jetzt irgendwie klappen. Es ging nicht anders.
Benebelt lallte ich ihm den Weg ins Ohr, und hoffte er hatte es überhaupt gehört. Jedenfalls fuhr er entschlossen geradeaus, und meine Maschine schien ihm irgendwie zu gefallen.

"Some say loooove", trällerte Kurt, und mein Kopf kippte auf seinen Rücken", it's a riiiver!"

Me Illamo | #Wattys2019 | abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt