Ich hatte die letzten zwei Stunden dazu nutzen können mich weiter mit den zwei Männern zu beschäftigen, die auf Kurt und mich geschossen hatten, als wir von seinem eigentlichen Grab weggelaufen waren.
Ich sammelte Informationen und wusste immer mehr über die beiden. Vorallem war die stetig wachsende Übersicht über die Personen mit denen die zwei Männer Kontakt hatten interessant. Die Übersicht vergrößerte sich zunehmend. Sie hatten durchaus etwas mit den Szeneleuten der Punkrock-Stoner-Grunge Ecke, wie Kurt und Courtney es auch hatten, zu tun. Im Hintergrund hielten sie sich auch vor Ort auf. Bei Konzerten und Szenetreffen. Sie waren dort in Hinterräumen gesehen worden. Mindestens einer von ihnen hatte Dinge mit Drogen am schaffen, aber beide wiesen ansonsten ein relativ normales Personenprofil auf.Kurt P.O.V.:
Es war mein Wunsch gewesen mit Drogen anzufangen. An irgendeinen Punkt hatte ich angefangen zu sagen:
"Junge, wenn du reich wirst, wirst du dir das gönnen!",
oder nein, eigentlich war es eher so gewesen, dass ich wusste, wie teuer Heroin war. Ich hatte mir also irgendwann, als es mit der Kunst schon finanziell bergauf ging, gesagt, dass ich mit genug Geld Drogen nehmen würde.
Klar war, dass das Nutzen von Drogen natürlich irgendwo einen Entzug aus der Wirklichkeit darstellt.
Und dann war es ein sehr einfacher und gemütlicher Weg sich zu entziehen. Mit wenig Aufwand, sprich zB. Gras, konnte man fast garantiert einen Schritt von dem Leben um einen heraus treten.
Bei geringer Anwendung waren Drogen befreiend.
Wenn es überhand nahm, war es aber nur noch eine vorgegaukelte Entspannung, die so faszinierend Besitz vom eigenen Körper und dem Kopf ergreifen konnte.
Noch etwas später, quasi noch eine Stufe über "überhand nehmen" hinaus, war es eigentlich nur noch Selbstverleugnung und auch der Genuss wurde rar. Um nicht zu sagen, dass der Genuss im Arsch war.
Mit dem Wort " Entspannung", beschreibe ich nicht nur die Entspannung, sondern gleichzeitig auch Geborgenheit, Ausgeglichenheit und Ruhe.
Meine Theorie war es, dass viele Künstler, so wie Musiker, das brauchten.
Ich hatte schon mit vielen Leuten gesprochen, die was mit Drogen am laufen hatten. Seien es Dealer oder Leute die nur konsumierten. Ich sagte mir zur Zeit, ich könne mir ein Bild von der Sache machen und mich dank der ganzen Gespräche hinein fühlen.
Es war nämlich nicht immer alles so einfach, wie einem die allgemein oft Vertretene Meinung beibrachte:
"Es ist alles deine Entscheidung!"
Das stimmte so, aber irgendwie stimmte es auch überhaupt gar nicht.Man müsste mehr Drogenprävention in Schulen betrieben, dachte ich.
Behutsam öffnete ich die Tür zum Haus und sah Frances im Kinderbettchen schlafen.
"Hey, aufwachen!", sagte ich, und rüttelte vorsichtig an ihr. Sie öffnete benebelt ihre Augen.
" Guten Mittag!", zwitscherte ich.
Ihr Gesichtsausdruck nahm von neutral zu mürrisch Morgenmuffel eine beeindruckende Kurve.
Ich lies sie noch eine Weile aufwachen, bis ich sie aus sem Bettchen heraus hob und das Haus mit ihr auf dem Arm wieder verließ.
So wie ich ihr beim Spielen zu sah, dachte ich auch schnell wieder über Drogen-Zeug nach, und auch wie gefährlich das für Frances werden konnten.
Insbesondere als Tochter zweier Rockmusiker war es nicht leicht abstinent zu bleiben, schätzte ich. Oder als Musikerkind ganz allgemein.
Ich musste etwas ändern.Als der letzte Tag auch vergangen war flogen wir alle wieder nach Hause.
Nina und Anthony verabschiedeten sich von der restlichen Gruppe am Flughafen, da sie direkt weiter nach Deutschland flogen.
Und als Elliot gegangen war, und Dylan mit Synyster verschwunden , war ich mit meiner kleinen Familie wieder alleine. Und ohne Band. Das wurde mir erst wieder bewusst, als ich in den Proberaum ging.
Ich setzte mich und griff eine Gitarre. An der Wand Prang ein Graffiti:
"Rocknroll we wanna execute", und von der Band, die wahrscheinlich vor Nirvana diesen Raum bespielt hatte war in die Wand geritzt:
" Rotted Black".
Allgemein waren die Räume hier in der Umgebung sehr abgetragen. Die meisten hatten Wände die bis zum Stein zerstört worden waren. Die Toiletten waren funktionstüchtig, aber alles andere als sauber. Die Gänge waren von Boden bis zur Decke mit Graffiti besprayt. Es gab immerwieder Einbrüche.
Ich nahm meine Gitarre in die Hand, aber nur um sie kurz danach wieder auf den Boden zu legen.
"Was ne scheiße!", murmelte ich, um kurz danach mein Gesicht in meinen Händen zu vergraben. Ich zog wenig später eine Spritze voll, und ließ das Zeug durch meinen Oberschenkel in mein Blut. Ich musste wieder bei den Winters vorbei schauen. Es nützte ja nichts,...ich hatte keine Entzugserscheinungen gehabt, doch nun fing meine Haut an komische Dinge zu tun. Sie wurde spröde und ich bekam Akne.
Ich lies mich nach hinten sinken, nur um mich meinem Kopf hingeben zu können. Nebenbei zündete ich mir noch einen Joint an. Lies mich einfach fallen.
Einer Eingebung folgend, erhob ich mich dann aber wieder und nahm das Telefon am Ende des Raumes in die Hand. Ich wählte die Nummer unseres Familientelefones, doch Courtney ging nicht dran.
Als der AB an ging, fing ich an zu sprechen:
"Hey, Courtney, ich wollt mal fragen wies euch so geht. Ich fahr bald wieder nach Hause, aber wollt nochmal,...wollt nochmal anrufen. Ich glaube wir,..", doch weiter kam ich nicht, denn da öffnete sich die Raumtür und ich schreckte vom Telefon zurück.
"Mr. Cobain!?", sagte eine Männerstimme.
"Uh,...yes?"
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Me Illamo | #Wattys2019 | abgeschlossen
RandomKurt Cobain FF *-Eine Geschichte über Kurt Cobain, den jungen Musiker Vater, der in den frühen 90er Jahren eigentlich den Tod finden sollte und einen rätselhaften Mann namens Synyster Brooks, der ihn retten soll, will, oder wird.-* Für die #wattys20...