Verworfen

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Er war bei den Bullen. Ich bekam den Anruf als ich in einem Apartment saß, welches von Courtney gemietet worden war. Man sah, dass sie hier gewohnt hatte.

Auf dem Boden verteilten sich gelegentlich BH's, auf einem Wohnzimmertisch stand eine Flasche Alkohol.
Ich wollte garnicht wissen was es war, und ich versuchte nicht das herauszufinden. Zigarettenstummel füllten den Aschenbecher, Wasserflaschen standen neben dem Piano und der Gitarre, die sie so weit ich wusste immer mit in ihre Hotel-Suites ziehen lies.
Bald zog der Rauch einer ihrer Zigaretten von meiner Hand hinauf an die hohe Decke.
Ich rauchte oft ihre Kippen. Wir waren zu der gleichen Sorte umgestiegen, denn es war immer wieder jemand zu faul neue zu holen, und wenn der Eine keine mehr hatte, war der Andere da.

Synyster Brooks war genau so schnell wie er gekommen war auch wieder verschwunden. Ich nahm an er würde im Gefängnis landen. Und ich dachte darüber nach, ob es mir egal war.

Die Antwort war mir so deutlich, dass ich sie fast körperlich wahrzunehmen schien. Schon seit dne ersten Treffen mit diesem Mann wusste ich dass er nicht egal war.

Ja, Brooks war Schicksal.

Nein, er war nicht egal. Weder für mich, nich ganz allgemein.

Ich stand auf und öffnete die Suite-Tür.

Sogleich stand mir ein schwarz gekleideter Sicherheitsmann im Weg. Er war es auch gewesen, der mir den Anruf angekündigt hatte, bevor dieser an das Telefon neben der Tür weiter geleitet wurde. Der bestellte Wagen sollte vorm Hotel stehen.
Vielleicht konnte der Mann mich zum Hinterausgang bringen?
Nach kurzem Reden dackelte ich mit Frances gen Hinterausgang.

Als die Sonne auf das Auto schien, blitze es in einem dunklen rot auf. Es war nach Mittag. Ein Mann saß in dem Mobil und ich öffnete die Beifahrertür.

"Sind Sie der Transfer?"

"Ja, ganz recht.", sagte der schnauzbärtige, mitte vierziger, der wie entsprungen aus einem alten Film wirkte.

Er drückte mir den Schlüssel in die Hand, doch bevor ich ums Auto herum laufen konnte tauchte Courtney plötzlich auf.
Sie kam durch die Hintertür. Eine ganze Mannschaft an Security hinter sich. Wie eine Königin mit ihrem Volk. Doch sie sah nicht aus wie eine Königin. Eher wie eine abgefuckte Ballerina. Mit Drogenproblemen, die sie nicht mal angefangen hatte in Angriff zu nehmen.
Obwohl ich in der Hinsicht nicht von meinen eigenen Leistungen prahlen konnte, wurde mir schlecht wenn ich an ihren Drogenkonsum während der Schwangerschaft dachte. Wir hatten nicht zusammen genommen, doch wir wussten, dass das Gegenüber es tat. Und wir machten uns selber als auch uns gegenseitig irgendwie Vorwürfe.

"Kurt! Kurt, wie geht es dir? Können wir bitte reden?", ihr Blau wanderte leicht desorientiert durch die Welt, war nicht mehr glänzend, so wie ich es oft bewundert hatte. Sie musste auf irgendetwas sein. Oder ging es ihr einfach nicht gut?

"Courtney!", ich hielt in meiner Bewegung inne, nahm sie einfach nur wahr, wie sie da plötzlich wieder vor mir stand. Nicht nur meine Gefühle für sie, sondern auch die Zweifel an unserer Beziehung, der Hochzeit und nicht zuletzt Brooks Worte die mich an ihr beziehungsweise uns zweifeln ließen, kamen just auf.
"Ich wollte gerade los.", sagte ich. Sie kam näher, umklammerte mich im nächsten Moment, und küsste mich.
Vollkommen überraschend flutete etwas meinen Körper das ich als Leidenschaft einzuordnen wusste.
"Ich habe dich nicht ohne Grund hier her bringen lassen, Kurt! Es hatte seinen Grund, und jetzt hat es noch viele, viele mehr. Das ist ein großes Ding, weißt du das nicht?" "Ich,...",
"Komm. Lass und rein gehen.", als ich nicht rein gehen wollte zog sie mich förmlich mit. Und unter vielen großen Augen und Paparazzi-Licht-Gewitter, waren wir zu Händchen halten übergegangen und so den Fragenden davon gelaufen. Die Security-Mannschaft war verschwunden als wir durch den Hintereingang hinauf in das Apartment gelangt waren.
Courtney verhielt sich nicht anders als vor den letzten Tagen. Ich bewunderte sie für ihre Art. Wie stark sie war und wie sie mit diesem ganzen Scheiß klar zu kommen schien.
Klar, mit Drogen kam man durch so einiges, doch wer konnte so ruhig bleiben wenn so viele Security um einen standen?
Und wenn Paparazzi ein Blitze-Meer erschufen, wenn eine Menschenmenge ausrastet, nur weil man vor sie tritt? Eine Menge, von denen man dann auch niemanden kennt,...sie wusste damit Umzugehen.

Irgendwie.

Aber warum?

Courtney war simpel die Queen Of Rock n Roll.

"Hier.", wir wollten zusammen rauchen, doch als ihr Blick auf Frances viel zögerte sie.

"Baby,...", wie lange hatte sie sie nicht gesehen?

Ich übergab Frances an Courtney.
Als Courtney dann doch rauchen wollte nahm ich wieder Frances, und setzte sie auf den Boden, während Courtneys Miene ernster wurde.

"Wo warst du Kurt?"

Me Illamo | #Wattys2019 | abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt