Ich verzog keine Mine.
"Ich hab entschieden mit den Drogen aufzuhören."
Ich nickte bestätigend.
"Ich hab vorgestern Heroin gespritzt,", sagte er.
",doch es hat nicht angeschlagen. Ich habe die nachfolgenden Tage nichts mehr genommen. Beziehungsweise hast dus ja vielleicht auch mitbekommen, ich mein, du hast mich ja die ganze Zeit gesehen. Ich hab mich dann nicht mehr drum gekümmert. Ich weiß nicht was los is, aber ich hab keine Entzugserscheinungen!", er lies eine Pause und sah zu Boden.
,"ausser dass mich mein Kopf fickt,..."
Ich lehnte mich an die Wand, saß nun ungefähr so, wie Kurt auch.
"Wir ham doch alle schlechte Phasen und,..."
"Courtney hat mich betrogen man! Ich weiß es! Ich bin einer dieser fetten alten Familienväter, der seine Frau nicht mehr im Bett befriedigen kann! ",unterbrach er mich.
" Vor ein paar Tagen sah das noch ganz anders aus.", dachte ich, aber ich zweifelte daran, dass das eine gute Antwort war.
Langsam und stätig stieg der Rauch in die Luft, allerdings schien sich Kurts Stimmung zunehmend zu verschlechtern.
" Blondi, wegen Courtney und dir im Bett. Also ich denke net, dass es daran harkt.", brummte ich dann doch.
Kurt hörte kurz auf auf seine Beine zu starren und sah mich mit gerunzelter Stirn an.
"Ja?", kam es rau aus seiner Kehle.
Ich nickte.
" Danke, man,...", Kurt zog die Nase hoch und rieb sich über die Augen.
"Ich will dass sie mich liebt, weil ichs weiß.", er setzte wieder eine Pause." Ich weiß es.", kam es theatralisch hinterher.
"Jetzt schau doch mal: Du kannst vielleicht Drogenfrei werden! Du hast keine Entzugserscheinungen!", sagte ich und wollte motivierend klingen.
" Ich könnte ein besserer Vater sein!", meinte Kurt wie aus der Pistole geschossen. Es klang aggressiv.
"Hast du schon oft gedacht oder? Aber jetzt haste die Chance, oder?"
Er nickte, sah dann aber wieder nach unten. Es war kaum eine Überraschung für mich, als er sich plötzlich ins nächst beste Loch begab.
Plötzlich fing er an hysterisch zu schluchzen.
"Ich kann das alles net,...", meinte er kalt.
Ich sprang auf, steckte mir ne Kippe an und holte eine Gitarre aus der Ecke.
" Mach was draus.", ich klatschte sie ihm aufs Bett.
"Ich kann keine Musik mehr!", knurrte er aufgelöst.
"Meine Band is aus!"
"Versuchs. Trau dich, Cobain.", beharrte ich darauf.
Er sah tieftraurig aus.
"Soll ich bei dir bleiben?", fragte ich gedämpft.
"Ne,...is schon gut. Es ist okay. Danke.", er zuckte mit den Schultern und sah mich an. Ich drehte mich, wusste aber genau, dass ihm die Tränen gerade anfangen mussten haltlos übers Gesicht zu fließen. Trotzdem lief ich hinaus.
Nicht mal zu den Anderen, sondern zum Meer. Ich lies meine Beine das kühle Meerwasser spüren und taucht ein die Wellen. Mit schnellen Kraulzügen, bewegte ich mich weiter weg von den Anderen.Als ich wieder zurück kam, waren sicherlich zwei Stunden vergangen. Frierend erhob ich mich aus dem Meer und lief gen Haus. Auf dem Weg traf ich Nina, die mich ansah und meinte:
"Willste n Tee?"
"Willste auch einen?", sie nickte.
Ich sah keinen Kurt. Scheinbar schlief er noch, aber ich dachte mir nichts weiter. Nina ging gen Haus und ich sah abgelenkt in die Ferne.
Obwohl es ca. 3 PM und 35 Grad war, lief ich rüber zu einem Wäscheständer, nahm mir ein Handtuch und bekam von Nina einen Tee, während ich mich setzte.
"Die Anderen sind Essen abholen gegangen.", meinte sie, während sie an einem Armband Nieten mit einem kleinen Schraubenzieher fest drehte.
"Was machst du da?", fragte ich sie.
"Ist für Anthony.", sie zeigte mir das zierliche Lederarmband genauer. Es sah relativ normal aus, aber sein Anblick schmeckte nach Dreck und Straße, Alkohol, Freiheit und selbstgemacht- kurz gesagt, war es so ein Gegenstand, der in meinem Jahr auf ner Ausstellung stehen würde.
Vergleichbar waren vielleicht Kurts Schuhe. Sogar seine Schuh wurden in meiner Zeit ausgestellt.
Sogar sein Auto und seine T-Shirts. Das Wichtige an diesen Sachen für die, die das Zeug bewunderten, war meist, dass er irgendetwas mit irgendeinem Stift darauf gekritzelt hatte. " Kurt Cobain, das Genie"
Ich nahm den Tee, als Nina ihn mir reichte und bedankte mich artig.
"Kurt ist schon ne Weile im Haus, oder? Kann man rein gehen? Ich will ihn ja nicht belästigen.", fragte Nina mich und sah mich aus ihren wachen Augen an.
" Du warst doch eben schon drin?", fragte ich sie.
"Ne, ich hatte das Wasser schon in ner Kanne.", meinte sie mit hoch gezogenen Augenbrauen und lehnte sich zurück.
Ich zog auch die Augenbrauen hoch.
"Ich hatte das Wasser schon heute morgen gemacht. Ich wollte damit Farbe für Körperbemalung machen."
"Körperbemalung?", echote ich perplex.
Sie nickte.
"Ist was spirituelles. Wenn du willst kannst du auch mit machen. Anthony macht auch mit.", sagte sie lächelnd.
"Noch heute?", fragte ich sie.
" Klar."
"Ja, mach ich!"
Am Abend machten wir eine Art Ritual um ins Positive und in die Kraft zu kommen. Wir bemalten uns und liefen nackt und auf LSD um das Lagerfeuer. Es war tatsächlich befreiend.
Auch wenn es darin endete, dass Anthony und Elliot noch irgendwelche Drogen rauchten.
Ich sah Kurt am Rande sitzen und bereute meine Entscheidung mit den Drogen. Ihm hatte ich die Drogen genommen, selbst hatte ich mit ihnen angefangen. Das war weder etwas, dass ich selbst wollte, noch etwas, das mein Arbeitgeber wollte.
Daher ging ich zu Kurt hin und fing an mit ihm übers Universum zu reden. Ich wollte ihn eigentlich etwas aufmuntern, doch ich konnte nicht beurteilen ob er Bock darauf hatte.
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Me Illamo | #Wattys2019 | abgeschlossen
RandomKurt Cobain FF *-Eine Geschichte über Kurt Cobain, den jungen Musiker Vater, der in den frühen 90er Jahren eigentlich den Tod finden sollte und einen rätselhaften Mann namens Synyster Brooks, der ihn retten soll, will, oder wird.-* Für die #wattys20...