Tricky situation

47 2 0
                                    

POV: Manu

Ich vernahm die Nervosität, die von Palle ausging sehr deutlich. Mir erging es aber nicht anders. Es musste schnell eine Lösung her, bevor die Bullen sich einschalten konnten. Ich konnte förmlich spüren wie es in meinen Kopf ratterte.

„Okay, als erstes müssen wir sie hier weg kriegen. Ich versuche sie irgend wie dazu zu überreden mit mir mit zu kommen und du passt auf die Cops auf und sagst Ihnen dass niemand gekommen wäre und Stewards gegangen ist."

Flüsterte ich ihm leicht hysterisch zu. Sein zweifelnder Blick konnte da auch nichts rütteln, es war die einzige Lösung.

„Na gut, aber beeil dich. Ich weiß nicht ob sie noch irgendwas durchsuchen wollen, ich versuche sie so lange wie möglich hin zu halten."

„Danke Schatz."

Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging zurück zu den anderen, während Palle es hoffentlich schaffte die Cops vern zu halten.

„So da bin ich wieder."

Sagte ich mit einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen.

„Wo ist dein Kumpel hin?"

Meinte T verwirrt.

„Ach der ist schon mal vorgegangen. Wir haben ja jetzt ewig nichts mehr von einander gehört, wir sollten uns mal wieder treffen."

Gab ich fröhlich lächelnd zurück. Worauf die anderen mich komisch musterten.
Taddl lachte nur und legte einen Arm um mich.

„Wow du hast dich ja fast komplett verändert, seit wann bist du so sozial geworden?"

Die andern lachten mit.

„Naja es war eine lange Zeit..."

Ich kratzte mich hinterm Ohr.

„Also habt Ihr Zeit?"

„Klar, wohnst du immer noch in der alten Bruchbude?"

Fragte Ardy.

„Nein ich wohne jetzt bei Palle. Ich kann es euch zeigen, kommt mit."

Ich wartete nicht mal auf eine Bestätigung, nahm einfach Taddls Hand und zog ihn mit. Ardy und Marry folgten und gaben noch ein schnelles „tschau!" zu Stewards, der sich dann mit finsterer Mine auf den Heimweg machte.
Puhh. Innerlich viel mir gerade ein Stein vom Herzen.

„Wie wärs mit ner guten alten Party, so wie wir es früher immer gemacht haben."

Fragte T auf dem Weg nachhause und bremste mich etwas in meinem Tempo.

„Ne lass mal, du weist doch ich war noch nie so der Party Typ."

Erwiderte ich etwas verlegen.

„Ach komm, du bist doch jetzt ein so aufgeschlossener Typ geworden, das bisschen Veränderung wird auch nicht groß schaden. Es wird dir sicher Spaß machen."

Lächelte Marry mich an und sie zogen mich Richtung nächste Bahn. So sollte das doch alles gar nicht laufen.

POV: Patrick

Ich atmete einmal tief durch, um die letzten Zweifel loszuwerden. Dann ging ich Richtung Parkplatz, wo die Polizisten versteckt auf ihren Einsatz warteten.

„Guten Abend Chef, ich bedaure Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Zielperson nicht erschienen ist, Stewards hat einen Anruf bekommen, nach dem er verärgert wieder abgehauen ist."

Sagte ich mit fester Stimme. Er blickte mir tief in die Augen. Meine Beine wurden mit jeder Sekunde immer weicher. Bitte lass es ihn nicht durchschaut haben.

„Wie schade, was für eine Zeitverschwendung, Männer durchsucht das Gelände und packt dann zusammen."

Scheiße. Unter Panik fing ich einfach an irgendwas zu sagen in der Hoffnung sie aufhalten zu können.

„Warten sie!"

Schrie ich, weswegen er mich verwundert ansah. Ich stammelte weiter.

„Ähm, wäre es nicht besser erstmal das Gebiet drum herum ab zu suchen, vielleicht treibt sich Stewards noch irgendwo rum."

„Aber wir brauchen Stewards doch noch um die anderen anzulocken. Wir können ihn noch nicht fest nehmen."

„Es war natürlich klar dass sie das nicht verstehen, sie dürfen nicht so altmodisch denken, wenn wir ihn festnehmen, können wir ihn dazu zwingen uns zu helfen. Dann kann er die Zielperson dort hin bestellen wo wir sie gerne haben wollen und können uns auch sicher sein, dass sie kommt und nicht wer anders."

„Ich beachte natürlich ihren Vorschlag, aber bis jetzt hat es auch immer so geklappt. Neuer heißt nicht unbedingt besser, wissen Sie."

Verteidigte er sich. Worauf ich versuchte gelassen zu antworten.

„Und was haben sie jetzt vor? Sie lassen Stewards entkommen und müssen dann wieder neu ermitteln, wann und wo sie sich noch mal treffen können, ganz zu schweigen von dem Aufwand den ihr dafür betreiben müsst, wie könnt ihr euch überhaupt sicher sein das sie kommen werden. Sie sind heute schon nicht erschienen, wollt ihr jetzt jedes Mal anrücken, nur um dann fest zustellen, dass er sich doch mit jemand anderem trifft?"

Der Polizist sah mich von oben herab grimmig an. Und verschränkte die Arme.

„Fein!"

Sagte er wie ein beleidigtes Baby.
Ich musste mir ein gefälliges Grinsen verkneifen.

„Super, dass können sie sich jetzt auch noch verkneifen, er ist inzwischen wahrscheinlich schon über alle Berge. Vielleicht haben sie Glück und er hat wenigstens irgendwelche Spuren hinterlassen."

Nun sah er mich wirklich böse an und beugte sich über mich, was mir beinah das Herz in die Hose rutschen lies.

„Hör mal Söhnchen, wir versuchen hier gerade ernste Ermittlungen zu führen, wenn du jemanden veraschen willst geh wo anders hin."

Ich musste schlucken.

„Ich versuche genau so zu arbeiten, wenn sie nicht hinne machen können und ewig diskutieren müssen, ist das nicht mein Problem. Dann haben sie offensichtlich sehr große Probleme zu kooperieren und das ist für einen Polizisten sehr negativ."

Ich drehte mich mit stolzgeschwellter Brust um und lies ihn verdutzt und verärgert zurück.
Scheiße, dafür werde ich später wahrscheinlich noch richtig Ärger von meinem Boss kriegen.

Hoffentlich habe ich Manu genug Zeit verschafft. Der Suchtrupp ging los und ich ging extra vorne mit, nur um sicher zu gehen.
Aber wir hatten Glück, sie waren nicht mehr da. Ich ging zu meinem Auto und stellte mich emotional schon mal darauf ein, einen Haufen Punks meine Wohnung verwüsten zu sehen, mit denen ich mich wohl irgendwie anfreunden musste.

Manchmal überlege ich, wie mein Leben wohl ohne Manu wäre, wahrscheinlich langweilig, sehr langweilig.

Who is GLP? | KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt