14. past goes on

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Alles lief perfekt, bis meine Mutter mich dann eines Tages darauf ansprach, warum ich immer noch so fertig aussehe und so tuhe, als sei alles in Ordnung, obwohl sie genau wusste dass es nicht so war.
Natürlich wollte ich ihr nicht sagen was los war, dies führte zu einer langen Diskusion. Die nicht wirklich gut endete.
...

"... Dann sag mir doch was los ist, ich kann dir helfen."

"Nein Mama, du kannst mir nicht helfen. Niemand kann dass!"

"Wieso bist du denn aufeinmal so verschlossen?"

"Wieso interessiert es dich, kümmer dich um deinen eigenen Scheiß."

"Also Manuel, so redest du aber nicht mit mir!"

"Fein!..."

Mit diesen Worten verließ ich das Haus und hinterließ eine stock-saure und verzweifelte Mutter.
Wer hätte es gedacht, es war mir egal.
Ich wollte erstmal nicht nach hause, nur wohin sonst?
So ging ich durch den Park.
Ich kam an einem Kiosk vorbei und holte mir dort was zum Mittagessen.
Ich hatte nicht mehr viel Geld, wie mir auffiehl.
Ich sollte möglichst schnell neues besorgen...
An einer Parkbank sah ich einen Hund, er war daran gebunden und weit und breit kein Besitzer zu entdecken.
Diese Chance nutzte ich, ich nahm den Hund und führte ihn zum Kiosk.
Dort ließ ich ihn rein laufen, sofort fing er an ein riesen Chaos zu veranstalten.
Der Verkäufer, hatte alle Hände voll damit zu tun, den Hund, mit den Zeitungen ein zu fangen.
Schnell nahm ich das Geld aus der Kasse und verschwand.
Ich wusste nicht wohin, also ging ich einfach weiter, am Fluss vorbei und setzte mich, nach einer Weile ans Ufer.
Ich sah den Enten zu, wie sie auf dem Wasser schwammen.
Es beruhigte mich.
Tiere waren tausend Mal netter als Menschen.
Ich hätte gerne ein Haustier gehabt, aber leider reichte das Geld dazu nie.

Ich hörte ein mir nur all zu bekanntes Lachen. Patrick.

"Alter!... hast du nicht gemacht."

Ich drehte mich um. Da waren sie, Sebastian, Freddi, Alex, Felix, Tim und Pat.
Sie gingen durch den Park und lachten lauthals, über irgendeinen Scheiß.
Wie agressiv mich dass macht!...
Ich sollte eigentlich mit Patrick, im Park spazieren. Nicht sie.
Jetzt sah Sebastian zu mir. Scheiße...
Schnell wand ich meinen Blick von ihnen ab.
Zu spät sie hatten mich schon erkannt und kamen auf mich zu.

"Na, wen ham' wa' denn da?"

Meinte Felix.

"Die kleine Schwuchtel hat sich also nach draußen getraut."

Ich ignorierte Rewi's Worte, stand auf und ging.

"Nicht so schnell Freundchen..."

Meinte Freddi und hielt mich fest.

"Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, wir sind hier nicht auf dem Schulgelände..."

"Also können dir die Lehrer nicht helfen."

Beendete Sebastian, Felix's Satz.
Ich sah zu den Anderen (Alex, Tim und Patrick). Sie schienen nicht davon begeistert zu sein, aber sie taten auch nichts dagegen.

Freddi hielt mich fest und Sebastian schlug auf meine Magengrube ein.
Monoton starrte ich ihm in die Augen. Mein Blick war eiskalt, keine Trauer, kein Schmerz, kein Gefühl war zu erkennen.

"Was stimmt nicht mit dir?!
Hast du noch nicht genug."

Ein Schlag ins Gesicht, meine Nase fing an zu bluten.
Innerlich war ich am Ende, spürrte aber keine Schmerzen, oder Trauer.
Ich wollte weinen, schreien, aber ich konnte nicht.

Freddi lies mich los. Ich sackte auf die Knie.
Immer noch meinen Blick starr auf Sebastian gerichtet, ich sah die Wut und Verwunderung in seinen Augen.
Ich dachte er hätte es aufgegeben, doch auf seinen Lippen bildete sich ein teufliches Lächeln.

"Patrick!..."

Mein Blick fiel auf Paddy, der hervortrat. Er sah unsicher aus.

"Du bist dran."

Meinte Freddi dass ernst?
Ich zuckte zusammen.
Mein Blick zeigte Entsetzen und Angst.
Unglaubwürdig sah ich zu Patrick, ich konnte aus seinem Blick nur deuten, dass er nachdachte.

"Wieso soll ich mir die Finger schmutzig machen? Das können die Anderen auch machen."

"Patrick, bist du etwa auf seiner Seite?!"

Fragte Freddi, mit drohendem Unterton.

"NEIN! Ich will die Schwuchtel einfach nicht berühren."

Meinte er panisch.
Autsch, da hätte ich mich doch lieber von ihm verprügeln lassen.
Mein Blick wich wieder zu Freddi. Doch ich erkannte kaum was.
Meine Sicht war komplett verschwommen. Warum?

"Na gut."

Hörte ich Freddi sagen, woraufhin ich einen festen Tritt gegen meine Rippen spürrte.
Ich sackte ganz zusammen. Jetzt lag ich da, auf dem Boden, von Tränen überströhmt.
Sie fingen an zu lachen.
Shitt. Wieso war ich bloß so schwach, ich wollte nicht schwach sein. Ich redete mir ein keine Schmerzen zu spühren. Was einigermaßen klappte. Doch der Schmerz, wegen Paddy's Worten, wollte nicht gehen.
Wieso ich, wieso mussten sie mich hassen?
Meine Trauer und meine Schmerzen wurden immer mehr zur Wut.
Natürlich muss alles eine Nebenwirkung haben. So wie es aussieht, ist die Nebenwirkung von Awesome: Agression.
Ich richtete mich auf und wusch mir die Tränen weg.
Jetzt sah ich, wie mich alle unglaubwürdig anstarrten.
So gut wie es ging versuchte ich keine Schmerzen zu zeigen, während ich aufstand.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten, ich verspürrte Wut.
Unzubändigende Wut. Und diese musste ich unbedingt los werden.
Etwas verwirrt trat Sebastian ein paar Schritte zurück.
Meine Miene war finster, was die Anderen wohl verschreckte.
Ohne zu zögern packte ich Freddi, am Kragen und schlug auf ihn ein.
Es fühlte sich gut an. Endlich konnte ich all meinen Schmerz, an jemandem auslassen.
Die anderen rannten weg. War ja klar. Jeder denkt hier nur an sich.

"Tolle Freunde, hast du da."

Sprach ich mit verachtender Stimme, während ich ihn los lies.
Komplett neben der Spurr starrte mich Freddi an.

"Jetzt hau ab!!!"

Schrie ich ihn an. Er zuckte zusammen und starrte mich weiter, ängstlich an. Er war wie erstarrt, was ich verstehen konnte.
Damit hätte keiner gerechnet.
Ich rollte mit den Augen und ging.
Was stimmt nicht mit diesen Leuten, wieso helfen sie nicht mal ihren eigenen Freunden.
Die Gesellschaft heut zu Tage ist vollkommen am Ende.

Langsam wurde es dunkel.
Ich merkte dass ich hunger bekam und sah mich um.
Wo war ich hin gelaufen?
Ich war am Rand, eines Waldes.
Na toll, hier finde ich wohl keinen Laden.
Ich ging den selben Weg, wie ich gekommen war, in der Hoffnung so zurück zu finden.
Nach ein paar Metern sah ich etwas aufblitzen. Es kam aus dem Wald. Ein Licht.
Meine Neugierde übermannte mich, so ging ich drauf zu. Es stellte sich herraus, dass es eine Hütte war, in der Licht brannte.
Ich ging hinein. Es schien niemand da zu sein.
Perfekt für mich. Ich sah mich etwas um.
Es war wie ein kleines Haus und hatte alles was es brauch.

Ich entschloss mich fürs Erste hier zu bleiben.
Ich legete mich auf die Couch und versuchte etwas zu entspannen.
Was nicht wirklich leicht, mit den Schmerzen war. Ich kramte in meiner Jackentasche herrum. Als ich endlich fand, was ich suchte zog ich es raus.
Awesome, schnell spritzte ich mir die Dosis und wartete darauf, dass die Gefühle verschwanden. Was auch schnell eintrat. Beruhigt schlief ich ein.

Who is GLP? | KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt