Prologue

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Jemand sagte einmal: »Die Zeit kann man nicht verändern

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Jemand sagte einmal: »Die Zeit kann man nicht verändern.« Dieser Jemand konnte wohl nicht falscher liegen. Man konnte die Zeit verändern. Ich konnte es zumindest. Was das genau bedeutete? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich, dass die Menschheit bald dem Untergang geweiht war - jedenfalls ein gewisser Teil.
Doch zurück zum Anfang, oder zu dem Punkt, wo die erste Reise aufgehört hatte - beim Theater des Pompeius' in Rom. Nachdem ich im Jahr 44 vor Christus alles auf den Kopf gestellt und letztendlich nach Monaten wieder zurück in meine Zeit gefunden hatte, kehrte ich zu jenem Ort zurück, welchen ich zuvor verlassen hatte. Das Theater des Pompeius', im 21. Jahrhundert. Das Einzige, was ich dort noch mitbekommen hatte, waren die erschrockenen Aufrufe der Besucher, als ich bewusstlos ins Gras gesunken war, danach war ich im italienischen Krankenhaus aufgewacht, neben mir meine besorgten Eltern.
»Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Eli«, sagte mein Vater mit einem verschmitzten Lächeln.
»Die Ärzte sagten, du hättest zu wenig getrunken«, meinte meine Mutter, die mir ebenfalls zulächelte.
Ich nickte nur schwach und starrte die weiße Deckenlampe an. Ich musste immer noch alles etwas verdauen.
Ich war zurück. Das war das Einzige, was mir die ganze Zeit durch den Kopf ging.
»Die Taschenuhr!«, rief ich auf einmal wie von selbst und richtete mich abrupt auf.
»Ruh dich aus, Eli«, sagte meine Mutter und wollte mich zurück ins Kissen drücken. Doch ich wehrte mich dagegen.
»Die Taschenuhr!«, sagte ich noch einmal. »Wo ist sie?«
»Sie liegt bei deinen Sachen«, meinte mein Vater und deutete auf den Stuhl in der Ecke. »Woher hast du sie?«
»Ich hab sie gekauft«, log ich, »bei einem Händler, bevor wir das Theater besucht hatten ...«
Für mich war dieser Besuch Monate her, für meine Eltern jedoch nicht. Sie schienen gar nicht bemerkt zu haben, dass ich fort gewesen war.
»Gib sie mir ... bitte ...« Drängend streckte ich meinem Vater die Hand entgegen, die zitternd in der Luft hing. Er musterte mich kurz nachdenklich, dann wandte er sich langsam um, ergriff die Taschenuhr, die oben auf meiner Jacke lag und legte sie mir schließlich in die Hand. Sofort zog ich diese zurück. Meine Finger umklammerten das kalte Metall, und als ob ich sie jeden Moment verlieren könnte, drückte ich die Uhr gegen meine Brust.
»Ich werd mit dem Arzt sprechen und fragen, wann wir gehen können«, sagte mein Vater, der mich angesehen hatte, als wäre ich wahnsinnig.
Nein, ich war nicht wahnsinnig. Ich musste nur zu hundert Prozent sicherstellen, dass die Uhr niemals in falsche Hände geriet; und zu diesem Zeitpunkt war mir nicht klar, dass meine ebenso dazugehörten.

433 Wörter

Eine kleine Überbrückung vom letzten Teil zu diesem. Niemand hat bemerkt, dass Eli verschwunden war.

Was sagt ihr zu dem Prolog?

Die Taschenuhr - Lang lebe die Königin! [Band 2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt