Chapter 4

748 57 2
                                    

We are not interested in the possibilities of defeat

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

We are not interested in the possibilities of defeat. They do not exist.
- Queen Victoria

Viele Monate später:

»Glaubst du, das war 'ne gute Idee?«

»Hängt von der Definition von »gut« ab, schätze ich.«

»Ja, hast recht. Das war die dümmste Idee, die wir bisher gehabt hatten.« JJ warf die Arme hoch. »Welcome to London, darling!«

Einige Leute wandte sich bei JJs Ruf um, musterten uns kurz und gingen schließlich weiter.

»Sag jetzt nicht, uns kennt doch eh keiner«, brummte ich und drehte ihr den Rücken zu, um dann den Weg Richtung Herberge einzuschlagen.

»Uns kennt doch eh keiner, Liz. Lass die Leute denken, was sie wollen. In ein paar Stunden werd nur ich mich mit ihnen herumschlagen müssen.«

Ich antwortete nicht, sondern hatte den Blick starr nach vorn gerichtet. Mein Trolley verursachte das altbekannte eintönige Schnarren, während ich ihn über den Asphalt zog. Genau genommen war es nicht einmal meiner, sondern JJs, doch diese hat ihn mir wortlos in die Hand gedrückt, um Fotos machen zu können; und seitdem hatte sie ihn mir nicht mehr abgenommen.

So sehr ich London immer geliebt hatte - ich war schon mehr als einmal mit meinen Eltern hier gewesen -, hatte ich heute keine Augen dafür; ich war viel zu sehr angespannt.

Es waren Sommerferien. Die letzten Monate hatte ich damit verbracht, meine Elfte-Klassen-Noten nicht vollkommen den Bach heruntergehen zu lassen und mit JJ sich über die englische Geschichte zu belesen. Und für alle, die es interessiert - ich habe erfolgreich elf Punkte im Geschichtskurs erreicht. So gut war ich bislang noch nie gewesen!

Wie dem auch sei. Ich hatte meine Eltern erfolgreich dazu überreden können mit JJ nach London zu fliegen, für ein ganzes Wochenende. Mehr brauchte ich nicht. Die Zeit verging eh nicht, solange ich -

»Auf welchem Namen?«, fragte die Rezeptionistin mit starkem britischen Akzent.

»Ähm, Elizabeth Meyer«, erklärte ich.

Die Frau lächelte. »Elizabeth ist ein sehr schöner Name.«

»Danke.«

Die Rezeptionistin war sehr dünn und hochgewachsen. Ihre Wangenknochen traten stark hervor, und auch wenn sie zu Beginn eine eher arrogante Gestalt machte, mit ihrem strengen Dutt und ihren finsteren Augen, war sie sehr freundlich.

»Hier die Schlüssel«, sie reichte uns zwei mit der entsprechenden Zimmernummer als Anhänger, »dritter Stock, den rechten Gang entlang. Einen angenehmen Aufenthalt wünsche ich euch.«

»Danke«, sagte ich noch einmal und schob JJ vor.

»Die Fahrstühle werden gerade gewatet. Ihr müsst leider die Treppen benutzen«, rief uns die Frau noch hinterher.

Die Taschenuhr - Lang lebe die Königin! [Band 2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt