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„Meinst du es ist möglich seinen Kopf für eine Weile in den Kühlschrank zu stecken?"

In Höschen und einem übergroßen T-Shirt sitze ich am Frühstückstisch und versuche nicht vom Stuhl zu fallen. Mein Schädel dröhnt, meine Beine sind taub und ich bin froh, meine Arme überhaupt zu spüren.

„Ist das eine rhetorische Frage?" Meine beste Freundin Olivia steht nur in ein Handtuch gewickelt, und mit Turban auf dem Kopf hinter der Arbeitsplatte und schneidet grüne Äpfel klein.

„Haarscharf erkannt.", entgegne ich ihr und lasse meinen Kopf auf die Tischplatte knallen.

„Ah ah ah ah.", stöhne ich kurz danach, als sich schwirrende Töne in meine Ohren schleichen.

„Wie viel hast du eigentlich getrunken hm? Als ich dich gestern eingesammelt habe, hattest du keinen BH mehr an und sahst aus als hätte dir jemand einen Stromschlag verpasst."

„Was weiß ich. Genug, um Carter vergessen zu haben."
Im selben Moment kippt meine Stimmung in den Keller. Wirre Gesprächsfetzen zwischen Carter und mir zucken durch mein Hirn und ich balle meine Hände zu Fäusten.

„Stop Camilla, verkatert und schlecht gelaunt bist du echt keine tolle Freundin, also lenk dich jetzt gefälligst von deinem Freund ab und sei nett zu mir."

„Was kann ich dafür wenn dieser Arsch nicht einsehen will, dass ich nicht sein kleines Betthäschen bin, das nur dann da ist wenn er gerade in Stimmung ist?" Zur Bekräftigung meiner Worte male ich mit meinen Finger Anführungszeichen in die Luft während ich „Stimmung" sage.

„Du machst es ihm ja auch nicht leicht, wenn du so aussiehst. Ich kann übrigens deinen Busen sehen." Olivia kippt die Apfelstücke vom Schneidebrett in eine Schüssel und angelt sich zwei Birnen aus dem Obstkorb.

Ich werfe einen Blick nach unten und stelle fest, dass mein weißes Shirt tatsächlich durchsichtiger ist als ich dachte.
„Was solls, dein Handtuch bedeckt auch nicht deinen ganzen Hintern weiß du?"

Olivia zuckt mit den Schultern und schlägt förmlich mit dem Messer auf das, vor ihr liegende, Obst ein.
„Du solltest Carter in den Wind schießen. Ich verstehe eh nicht was du an ihm findest."
Mit rollenden Augen streicht sie sich ihre dunklen Locken aus dem Gesicht und öffnet eine Schublade, um die Zitronenpresse rauszuziehen.

„Du bist lesbisch, natürlich verstehst du das nicht."

„Aber dass er ein charakterliches Arschloch ist, kann ich auch erkennen ohne seinem Sixpack hinterherzusabbern."

Ich will gerade was erwidern als unsere Wohnungstür auffliegt und ein Typ in Jogginghose, ohne Shirt, herein stürzt, um uns seinen muskulösen Oberkörper zu präsentieren.

„Morgen ihr Hübschen, habt ihr was zu essen da?", fragt uns Blake, bevor er mir durch die Haare wuschelt und sich auf einen Stuhl am anderen Ende des Esstischs fallen lässt.
„Äh Camilla hast du keine Unterwäsche?" Der Dunkelhaarige reißt entgeistert seine Augen auf und schlägt die Hände vors Gesicht, sodass er nur noch zwischen zwei Fingern durch linst.

„Jetzt stell dich nicht so an, Blake.", entgegne ich, verschränke aber trotzdem meine Arme vor der Brust.

„Kann ich ein Bier haben?" Gierig wirft Blake einen Blick Richtung Kühlschrank, bleibt dann an Olivia hängen und lässt seine Augen langsam über ihren Körper gleiten.

„Sag mal hat hier keiner Unterwäsche an oder wie siehts aus?" Er schüttelt den Kopf und seufzt. „Es ist schlimm genug, dass Jill ständig nur mit einer Bettdecke um sich herum durch unsere Wohnung rennt."

Das Klirren von zwei Bierflaschen reißt Blake aus seinem Selbstmitleid.
„Tut uns leid, dass du Henrys Freundin nicht leiden kannst.", meint Olivia mitfühlend, während sie ihm die Flaschen über die Anrichte schiebt.

Wenn Ich Mit Dir Kuscheln MussWo Geschichten leben. Entdecke jetzt