Teil 23

962 57 11
                                    

Xayra

One should rather die than be betrayed. There is no deceit in death. It delivers precisely what it has promised. Betrayal, though ... betrayal is the willful slaughter of hope.
-Steven Deitz

„Ich kann immer noch nicht glauben, dass du das wirklich durchgezogen hast! Nur mit der Hilfe von Drake, Floyd, Harry und Margret!" schwärmt Mitchell mit leuchtenden Augen.
Seit ich vor einigen Stunden ihm, meinem Vater, Taylor und Troy alles erzählt habe, überhäuft mich Mitchell quasi mit seiner Bewunderung für meine Tat.
„Ich meine, ihr wart nur zu fünft! Ohne euch wären jetzt alle tot." meint der Rothaarige und fuchtelt dabei wild mit einem Blatt in der Luft herum. Sein Bruder, Taylor, wirft ihm einen genervten Blick zu und versucht sich auf seine Arbeit zu fokussieren. Wir sitzen alle zusammen in unserem kleinen Wohnzimmer und Mitchell nervt uns beide mit seinem Lobgesang auf mich. Nachdem ich allen erzählt habe, was im Gefängnis passiert ist, mussten mein Vater und Troy los. Vater um zu Floyd zu gehen und dort mit seinem Informanten Karl Johansson zu sprechen und Troy... Ich habe nicht ganz mitbekommen, was Troy vor hat aber wahrscheinlich wird er meinen Vater begleiten. Taylor entschlüsselt seither eine Botschaft des König, die eine andere Rebellengruppe ausserhalb der Hauptstadt abgefangen hat und Mitchell sollte ihm eigentlich dabei helfen. Ich habe mich vorhin erstmal gewaschen und frisch angezogen und nun warte ich darauf, neue Informationen zu bekommen. Ob von unserem Entschlüsslungsteam, wo momentan nur Taylor am arbeiten ist, oder von Troy und Vater, die Johansson befragen. Ich warte einfach auf irgendetwas, was uns weiterbringt und womit ich arbeiten kann. Am besten etwas, was uns endlich auf die Spuren des Verräters führt.
Da ich diese Infos aber wahrscheinlich nicht so schnell bekommen werde, wollte ich mich eigentlich mal entspannen und friedlich ein Buch lesen. Für heute habe ich genug Aufregung gehabt. 
„Und wie ihr gegen all diese Wachmänner gekämpft habt. Einfach unglaublich..." sagt Mitchell fasziniert und ich seufze laut auf. Ich lese diesen verdammten Satz mittlerweile zum achten Mal und anhand von Taylors bösen Blicken, gehe ich davon aus, dass er sich auch nicht konzentrieren kann.
„Und wie ihr all diese Schlösser gekn-" beginnt Mitchell doch ich unterbreche ihn.
„Wie wärs, wenn wir alle mal für eine Weile schweigen? Sagen wir so für die nächsten zwei Stunden?" frage ich.
„Das ist eine grossartige Idee!" stimmt mir Taylor nickend zu. Verwirrt sieht Mitchell zuerst mich dann seinen jüngeren Bruder an.
„Na wenn ihr meint..." sagt er schliesslich und macht sich endlich auch an seine Arbeit.
Ruhe.
Genau in solchen Momenten lernt man, das Sprechen Silber und Schweigen tatsächlich Gold ist. Zufrieden lehne ich mich in meinem Sitz zurück und lese mein Buch weiter, ohne andauernd unterbrochen zu werden.
Naja schön wärs.
Ich habe den einen Satz gerade zum neunten Mal gelesen, als jemand plötzlich gegen unsere Haustür klopf. Obwohl man das eigentlich gar nicht mehr klopfen nennen kann, die Person hämmert förmlich mit ihren Fäusten gegen die Tür, so dass ich beinahe Angst habe, dass das Holz unter dieser Wucht nachgibt.
Genervt über die erneute Störung und neugierig darüber, wer so dringend in dieses Haus will, erhebe ich mich aus meinem Stuhl und laufe zur Haustür. Das Hämmern hört nicht auf, bis ich die Tür aufreisse.
Verwirrt betrachte ich Drake, der in einem grünen Umhang, vor Wasser triefend, im Regen vor meinem Haus steht.
„Was tuest du denn hier?" frage ich.
„Ich habe dich ebenfalls vermisst, mein Sonnenschein." meint er leicht beleidigt und drängt sich an mir vorbei ins Innere des Hauses.
„Den ganzen Abend über verbringe ich im Schloss, doch kaum beschliesse ich raus zu gehen, beginnt es wie aus Kübeln zu regnen!" murmelt er leise fluchend zu sich selbst, währen der den tropfenden Umhang an einen Hacken im Flur hängt.
„Ich hatte heute einen echt anstrengenden Tag und jetzt brauche ich dringend einen Kuss von meiner wunderschönen Freundin." sagt er lächelnd und zieht mich an der Hüfte näher zu sich ran.
„Vielleicht will ich ja gar nicht deine Freundin sein." ziehe ich ihn spielerisch auf, als er versucht mich zu küssen.
„Wieso solltest du nicht wollen? Jede Frau will meine Freundin sein, das hat man ja wunderbar an dieser Rebellin gesehen, die mich verarzten wollte." meint er arrogant grinsend. Und genau wegen dieser Arroganz und seinem scheinbar unverwundbaren Selbstbewusstsein, beschliesse ich ihn noch ein wenig mehr aufzuziehen. Ich löse mich von ihm und sage schulterzuckend: „Du bist nunmal nicht mein Typ."
Geschockt sieht er mich an und ich kann mit nur mit grösster Mühe ein Lachen verkneifen. Vielleicht, aber nur vielleicht, hätte ich nicht zu solch drastischen Mitteln gegriffen, wenn er nur, wie immer, zu viel Selbstbewusstsein gezeigt hätte und stattdessen eventuell einfach gefragt hätte, ob ich mir sicher sei und nicht doch seine Freundin sein wolle. Doch als er auf meine Eifersucht gegenüber der Rebellin angespielte, musste ich es ihm einfach irgendwie zurückzahlen.
„Nicht dein Typ?" fragt er wie aus allen Wolken gefallen.
„Nicht dein Typ?! Was soll das überhaupt heissen? Meinst du damit du findest mich nicht attraktiv?" Verständnislos schüttelt er seinen Kopf. Er versteht anscheinend die Welt nicht mehr.
„Naja du weisst schon, ich stehe eher auf bärtige Männer mit hellen Haaren." erkläre ich ihm so ernst wie nur möglich.
Bei seinem verwirrten und beinahe verzweifelten Gesichtsausdruck breche ich schliesslich doch in lautes Lachen aus.
Er tut mir ja beinahe schon leid.
Nach einer Weile, merkt er endlich, dass ich ihn nur aufgezogen habe und sofort verändert sich sein Gesichtsausdruck. Nun spiegelt sich auf seinem Gesicht eine Mischung aus Erleichterung, Wut und Amüsiertheit.
„Hörst du das Geräusch?" fragt er ganz ernst und ich höre auf zu Lachen, um zu hören, was er meint. Doch ich nehme keine ungewöhnlichen Geräusche wahr, weshalb ich verwirrt den Kopf schüttle.
„Das, mein Sonnenschein, ist das Geräusch von meinem Herz, dass bricht." erklärt er mir leicht schmollend. Ich ahme seinen Gesichtsausdruck nach und streiche ihm sanft über seine Wange.
„Das wird schon wieder." versichere ich ihm und fange gleich erneut an zu lachen.
Plötzlich schlingt er seine Arme um mich und zieht mich ruckartig an sich ran.
„Findest du das etwa witzig, Sonnenschein?" flüstert er dicht an meinem Ohr. An seiner Stimme höre ich deutlich, dass ihn das ganze ebenfalls amüsiert. Vielleicht nicht so sehr wie mich, aber immerhin ein wenig.
„Schon irgendwie." gestehe ich breit grinsend.
„Na dann muss ich dich wohl bestrafen, denn das, was du getan hast, war ganz und gar nicht nett." sagt er gespielt böse, bevor er schliesslich seinen Kopf senkt und mich küsst. Zufrieden erwidere ich seinen sanften Kuss und fahre ihm dabei mit meinen Fingern durch die Haare. Nach einer Weile lösen wir uns von einander, um wieder zu Atmen. Wir entfernen uns jedoch nicht allzu weit von einander, sondern bleiben dicht beisammen stehen, sodass sich jeweils unsere Stirn noch berührt. „Das nennst du eine Bestrafung?" frage ich lächelnd und er verdreht nur genervt die Augen. Das ist doch eigentlich immer mein Part...
„Ich liebe dich, Xayra." haucht Drake gegen meine Lippen.
„Ich liebe dich auch, Drake." sage ich ebenso leise und schaue ihm dabei in die wunderschönen, goldenen Augen.
„Ich weiss." meint er und ein schelmisches Grinsen schleicht sich auf seine Lippen.
„Du bist einfach unmöglich." seufze ich kopfschüttelnd und drücke ihm einen weiteren Kuss auf den Mund.
Gerade als ich diesen Kuss noch vertiefen will, wird die Haustüre aufgerissen. Schnell löse ich mich von Drake, um direkt in Vaters mürrische Mine zu blicken.
„Vater, du bist wieder da." stelle ich das Offensichtliche fest, während ich leicht rot werde.
Wer will schon von seinem Vater beim knutschen erwischt werden?
Mein Vater blickt mich einen Moment wortlos an und blinzelt ein paar Mal, fast so als würde er mich erst jetzt sehen. Offenbar war er bis eben noch ziemlich tief in Gedanken versunken.
„Xayra..." sagt er lächelnd. Dann sieht er Drake und sein Gesichtsausdruck wird wieder ernst und er beginnt skeptisch zwischen uns hin und her zu schauen.
„Drake Beaufort... was tust du denn hier?" fragt er.
„Ich bin hier, um ihre wunderschöne Tochter zu verführen." meint er grinsend, weshalb ich ihm einmal fest gegen den Oberarm boxe.
„Aua." murmelt er beleidigt und reibt sich die Stelle, die ich geschlagen habe. Dabei ignoriert er sowohl meinen bösen Blick als auch den meines Vater.
„Das war aber nur einer der beiden Gründe, weshalb ich hier bin." erklärt er.
„Und was wäre der zweite?" fragt Vater nach, als Drake nicht sofort weiter spricht.
„Ich habe neue Informationen und einen neuen Verbündeten." verkündet er.
Interessiert nickt mein Vater und deutet uns ihm ins Wohnzimmer zu folgen, wo wir ungestört reden können. Wir setzen uns auf das Sofa und die Sessel und auch Mitchell und Taylor gesellen sich zu uns.
„Also, was hast du für neue Infos?" will mein Vater wissen.
„Ich weiss, wer der Verräter ist." sagt Drake und sofort herrscht eine gewisse Anspannung im Raum.
Wir wissen alle, dass es einen Verräter gibt, aber niemand will es so richtig wahr haben.
„Wer ist es?" frage ich ihn drängend.
Ich muss einfach wissen, wer für all diese Tode verantwortlich ist. Ich will wissen, wer es tatsächlich gewagt hat uns zu hintergehen und vor allem will ich erfahren, wieso er oder sie das getan hat!
„Es wird euch nicht gefallen, aber der Verräter ist Troy."
Geschockt starren alle im Raum Drake an.
Troy? Die rechte Hand meines Vaters? Der stellvertretende Anführer der Rebellen soll eben diese verraten haben?
„Dir ist klar, dass dies eine ziemlich schwerwiegende Anschuldigung ist?" fragt mein Vater ernst, woraufhin Drake nickt.
„Wie kommst du darauf, dass ausgerechnet Troy uns hintergeht?" will Mitchell wissen.
Daraufhin erzählt uns Drake alles, was in den letzten Stunden passiert ist. Er erzählt von seinem Bruder, der uns nun unterstützen will. Er erzählt von seinem Vater, der mittlerweile komplett den Verstand verloren hat und er weiht uns in die Pläne des Königs ein. Während er spricht, schweigen wir andere und hören aufmerksam zu.
Kaum hat er seinen Erzählungen beendet, hören wir plötzlich wie die Haustür geöffnet und wieder geschlossen wird. Wir sehen uns alle an und jeder im Raum weiss, wer gerade nach Hause gekommen ist.
Es herrscht totenstille im Wohnzimmer und alle sehen angespannt in die Richtung der Tür, durch die Troy wahrscheinlich jeden Moment den Raum betritt. Es dauert nicht lange und schon sehen wir, wie die Türklinke runtergedrückt wird und Troy eintritt. Er will gerade etwas sagen, doch als er bemerkt, dass alle Blicke auf ihn gerichtet sind, schliesst er seinen Mund wieder. Auch nach wenigen Augenblicken sagte immer noch keiner ein Wort, weshalb Troy schliesslich doch anfängt zu sprechen.
„Was ist denn das hier für ne Stimmung?" fragt er verwirrt.
„Gibt es etwa wieder schlechte Nachrichten?" will er wissen, als er sich neben mich auf die Armlehne der Couch setzt. Ich sehe ihn einfach nur an, ohne etwas zu sagen oder zu tun. Als wäre ich erstarrt.
Wie konnte er uns nur verraten?
„So könnte man es auch nennen." murmelt Drake und durchbricht somit meine kleine Starre. Wieder Herr über mich selbst, springe ich auf und schlage Troy mit meiner Faust so hart wie es nur geht mitten ins Gesicht. Wegen der Wucht des Schlages fällt der völlig überrumpelte Troy zu Boden.
„W-was sollte das denn?" Stöhnt er unter Schmerzen und blickt mich verwirrt an.
Ich ignoriere meine eigenen Schmerzen in der Hand, die durch den Schlag leicht aufgeschürft ist und will gerade wieder auf ihn los, als mich Drake von hinten umarmt. Er zieht mich dicht an sich und hindert mich so daran, Troy so richtig zu vermöbeln.
„Er ist es nicht wert, dass du dich wegen ihm verletzt." flüstert er mir ins Ohr und verteilt kleine Küsse meinem Kiefer und Hals entlang, um mich wenigsten ein bisschen zu beruhigen.
„Was ist hier eigentlich los? Ich war gerade mal ein paar Stunden weg und schon-" Troy kann nicht zu Ende sprechen, da Mitchell ihn unterbricht.
„Wo warst du denn?" fragt er viel ruhiger als ich es von ihm erwartet hätte.
„Ich..." beginnt Troy doch stockt kurz, da er sich offensichtlich kurz etwas ausdenken muss.
„Ich war... bei den Rebellen, die Xayra befreit hat. Also bei einigen von ihnen, um zu sehen, wie es ihnen geht." lügt er uns an.
Er hat bestimmt nicht damit gerechnet, dass ihn jemand frag, wohin er verschwunden ist. Bisher hat es immerhin nich nie jemand gemacht und wenn dann nicht so, als ob es ein Verhör wäre.
Nun ja bisher haben wir ihm auch blind vertraut...
Es fühlt sich an, als würde mir jemand direkt ins Gesicht schlagen. Erst jetzt realisiere ich, dass Troy wirklich nicht der ist, für den ich ihn immer gehalten habe. Er ist ein mieser Verräter und hat uns alle hintergangen. Wegen ihm sind so viele Missionen erfolglos gewesen und wegen ihm haben wir so viele Verbündete verloren!
Erst als Drake sanft mit dem Daumen über meine Wangen streicht, um die Tränen wegzuwischen, bemerke ich, dass ich weine. Ich bin einfach so wüten und frustriert.
Ich habe das Gefühl, dass ich seinen Verrat schon viel früher hätte bemerken müssen!
Sollte man nicht zumindest etwas ahnen, wenn man hintergangen wird?
„Du musst nicht länger lügen, Troy." seufzt mein Vater und steht auf. Er läuft zur Tür, die der einzige Ausgang des Wohnzimmers ist, und schliesst sie.
„Wir wissen, was du getan hast. Es lohnt sich nicht deinen Verrat zu leugnen." Bei den Worten meines Vaters weicht plötzlich jegliche Farbe aus Troys Gesicht. Der stellvertretende Anführer der Rebellen, sieht auf einmal beinahe schon panisch aus.
„W-was meinst du damit, Charles?" fragt er und versucht wohl noch länger den Unschuldigen zu spielen.
„Wir wissen, dass du Informationen an Vincent Beaufort verkauft hast und uns somit seit Monaten in den Rücken fällst." sagt Vater und auch wenn er komplett ruhig wirkt, kann man die Wut und die Enttäuschung deutlich in seinen Augen sehen. Nervös lacht Troy auf. „Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich das tuen würde? Ich bin immerhin deine rechte Hand, Charles!" versucht er meinen Vater von seiner Unschuld zu überzeugen. Als er jedoch einsieht, dass dies keinen Zweck hat, wendet er sich Mitchell und Taylor zu.
„Mitchell! Ich habe dich zu den Rebellen geführt. Ich habe dafür gesorgt, dass das Talent von dir und Taylor gefördert wird!"
Mitchell schüttelt nur abwerten den Kopf und richtet seinen Blick auf den Boden, nicht mehr in der Lage, Troy in die Augen zu sehen.
Schliesslich wendet er sich verzweifelt mir zu.
„Xayra, ich bitte dich! Du bist doch die vernünftige von uns, du musst doch erkennen, dass das völliger Unsinn ist! Wir sind beinahe zusammen aufgewachsen, ich würde dich doch niemals betrügen!" fleht er mich schon fast darum an, ihm zu glauben.
„Bis vor kurzem habe ich das auch geglaubt..." sage ich und werfe ihm einen abfälligen Blick zu.
„So ist das also..." murmelt er und senkt seinen Blick.
Wie er dort am Boden kniet und verzweifelt versucht uns von seiner angeblichen Unschuld zu überzeugen, ist einfach nur erbärmlich. Er weiss, dass er verloren hat, doch er greift nach jedem Strohhalm.
Plötzlich sieht er wieder hoch und ich sehe neues Feuer in seinen Augen.
„Wer hat euch gesagt, dass ich der Verräter bin? Etwa der Prinz dort drüben?" fragt er gehässig und blickt Drake mit so viel Hass in den Augen an, dass sogar ich einmal schwer schlucken muss.
„Mein Bruder hat es mir erzählt und wie ein guter Rebell das nun mal tut, habe ich es gleich an den Anführer weitergeleitet." antwortet ihm Drake grinsend, was Troy nur noch wütender macht.
0Der Sohn des Königs sagt euch also, dass ich ein Verräter bin und ihr glaubt es ihm sofort?" fragt er und sieht dabei aber vor allem mich an.
„Du hast dir von diesem Bastard den Kopf verdrehen lass und nun manipuliert er nicht nur dich, sondern auch alle anderen!" wirft er uns vor. „Ich habe euch von Anfang an von ihm gewarnt doch niemand wollte auf mich hören! Welche Rebellen sind schon so blöd und nehmen den Feind in seine Reihen auf! Es ist klar, dass er uns verraten würde und jetzt versucht er uns auch noch von innen zu zerstören und Zweifel unter uns zu sähen!" schreit er vorwurfsvoll.
„Drake ist nicht der einzige, der dich als Verräter entlarvt hat." sagt mein Vater plötzlich.
Überrascht sehen wir alle zu ihm.
„Auch Karl Johansson hat während seiner Folter mitbekommen, dass du uns hintergehst."
Troys Augen weiten sich.
„Karl Johansson... ich dachte sie hätten ihn getötet." murmelt er, wohl eher zu sich selbst als zu uns. Mein Vater seufzt und fährt sich erschöpf durch die Haare.
Spätestens jetzt, wäre wohl klar, dass Troy tatsächlich der Verräter ist.
Vater deutet Mitchell und Taylor, Troy festzunehmen. Beide laufen auf den knienden Mann zu, der mittlerweile ganz blas und ohne Hoffnung, nur noch wie ein Schatten seiner selbst aussieht.
„Hast du noch etwas zu sagen, bevor wir dich wegsperren?" will mein Vater wissen, als die beiden Männer den Blondhaarigen auf die Beine ziehen.
„Ja." Er wendet sich mir zu. „Was ich zuvor sagte, Xayra, war ernst gemeint. Ich würde niemals etwas tun, was dir schadet. Ich habe dich niemals auch nur erwähnt, wenn ich dem Prinzen und manchmal auch dem König Informationen übermittelt habe. Ich habe immer dafür gesorgt, dass du nicht in ihre Schussbahn gelangst." versichert er mir.
Ich lache ironisch auf.
„Du hast meine Familie und meine Freunde verraten. Denkst du tatsächlich, dass sie mich nie irgendwann mit ihnen in Verbindung gebracht hätten? Spätestens, wenn die Regierung direkt gegen uns vorgegangen wären. Ich hätte an der Seite meiner Freunde und Familie gekämpft."
Hecktisch schüttelt er den Kopf.
„Nein! Ich hätte dich aufgehalten. Ich hätte dafür gesorgt, dass du in Sicherheit bist und dir niemand schadet! Ich hätte auf dich aufgepasst, wie ich es immer getan habe und ich-"
Ich kann mir sein Geschwafel nicht länger anhören.
„Bringt in einfach weg." bitte ich die Acer-Brüder und kuschle mich näher an Drake ran.
„Nein, Xayra, du musst mir glauben..." höre ich Troy noch schreien, bevor die Tür hinter ihm ins Schloss fällt.

Wie findet ihr es, dass Troy der Verräter ist?
Habt ihr es erwartet/ vermutet?
Wie wird es weiter gehen?
Kommentare/Votes sind sehr erwünscht ❤️

XayraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt