Teil 21

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Ich wollte mich nochmals herzlich bei euch dafür bedanken, dass ihr für mich beim UndiscoverdAward abgestimmt habt!
Und für alle die es noch nicht gemacht haben und dieses Buch mögen, könnt ihr immer noch bei bestfriends_MC dafür voten. ❤️
Viel Spass beim Lesen!

Xayra

Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern, sondern an das Schweigen unserer Freunde.
-Martin Luther King

Alle zusammen rennen wir auf die überraschten Wachmänner zu. Viele der Rebellen sind durch die Gefangenschaft geschwächt, verletzt oder gar nicht erst zum kämpfen ausgebildet, deshalb ist unsere grösste Chance, möglichst ohne Verluste hier heil raus zu kommen, wenn wir die Wachen überrumpeln.
Ohne gross zu zögern greifen wir die Wachen an. Die ersten sind bereits gefallen, bevor unsere Gegner realisieren, was überhaupt geschieht.
Immer mal wieder sehe ich mich nach Drake um. Ich sehe ihm deutlich an, dass er Schmerzen hat. Seine Verletzung wirkt sich stark auf seinen üblichen Kampfstil aus. Normalerweise sind seine Bewegungen fliessend, fast als würde er tanzen und nicht kämpfen. Nun wirken sie viel unkontrollierter und mühseliger.
Schnell ducke ich mich, um einem Schwerthieb auszuweichen. Mit einigen schnellen Bewegungen schalte ich meinen Angreifer aus.
Wir kämpfen uns vorwärts in Richtung Ausgang. Von überall her ertönen Schreie, ob sie durch Schmerzen entstehen oder durch die anderen Emotionen während des Kampfes, kann ich nicht sagen.
Schliesslich schafften wir es am anderen Ende des Vorhofes anzukommen und stürmen alle zusammen zum Wald. Ich sehe nochmals zurück, um sicher zu stellen, dass wir keinen Überlebenden zurücklassen.
Mein Herz krampft sich zusammen, als ich all die toten Körper am Boden liegen sehe. Plötzlich spüre ich wie jemand einen Arm um mich legt.
„Komm schon, Sonnenschein, wir müssen weiter." sagt Drake zu mir und zieht mich in die Richtung des Waldes, der uns einen gewissen Schutz bieten soll.
„Es sind so viele." hauche ich erstickt.
„Ich weiss." murmelt er und nimmt mich tröstend in die Arme. Sofort fühlt sich alles viel weniger schlimm an. Ich kuschle mich etwas dichter an ihn ran und geniesse einfach seine Nähe. Er fährt mit seinen Fingern sanft durch mein Haar, was mich unheimlich beruhigt.
Ich schaue zu ihm auf in seine wunderschönen, goldenen Augen.
„Danke." murmle ich. Er schenkt mir eines seiner strahlenden Lächeln und ich kann nicht anders als den Abstand zwischen unseren Lippen zu schliessen.
Unser Kuss ist nicht leidenschaftlich oder voller Begehren und Lust, nein, er ist sanft und liebevoll. Ich lege meine Arme um seine Schultern, damit ich ihn näher an mich ran ziehen kann. Er keucht leise auf, was mich wieder einigermassen zur Vernunft bringt. Schnell löse ich mich von ihm.
„Deine Verletzung." sage ich besorgt, da mir durchaus bewusst ist, dass ich ihm Schmerzen zugefügt haben muss.
„Mach dir keine Sorge darüber, mein Sonnenschein." meint er und will mich erneut umarmen, doch ich tauche unter seinen Armen hinweg.
„Wir sollten gehen und deine Wunde verarzten." sage ich und ziehe ihn mit mir mit in den Wald. Dort warten bereits alle anderen Überlebenden. Erleichtert stelle ich fest, dass es wirklich viele sind und wir verhältnismässig nur wenige verloren haben. Immerhin...
Eine kleine, zierliche Frau kommt auf mich zu. „Was jetzt?" fragt sie mich und auch die Leute um uns herum schauen mich erwartungsvoll an.
Angestrengt überlege ich, was jetzt wohl das beste wäre. Ich bin es nicht gewöhnt Befehle zu erteilen und das Kommando zu haben. Mein Vater ist der Anführer und wenn er nicht da ist, dann ist eigentlich Troy sein Stellvertreter. Sie sagen was wir machen und auch wenn ich mich nicht immer daran halte, wie bei dieser ganzen Aktion hier, bin ich doch froh nicht selbst ein Anführer zu sein.
Nach Rat suchend schaue ich meine Freunde an. Margret zuckt mit den Schultern, Harry steht mit verschränkten Armen da und sagt nichts und Drake ist tief in seine Gedanken versunken, wie eigentlich immer. Nur Floyd scheint mitzudenken.
„Ich denke wir sollten erstmal von hier weg und dann die Verletzten versorgen." Meint Floyd und ich nicke zustimmen. Wir machen uns also auf den Weg in einen Teil des Waldes der nahe am Salix-Viertel liegt. Bevor die Gefängnisanlage hinter den Bäumen verschwindet, schaue ich nochmals zurück.
In dem Moment schwöre ich mir, dass ich den Verräter finden und die heute Gefallenen rächen werde. Wer auch immer es gewagt hat meine Leute zu hintergehen, wir das noch bitter bereuen.
Plötzlich schliesst sich einen grosse Hand um meine. Ich blicke auf und sehe direkt in Drakes goldene Augen.
„Komm, Sonnenschein, sonst verlieren wir die anderen." sagt er und zieht mich mit sich. Tatsächlich sind die restlichen Rebellen bereits fast im Dickicht des Waldes verschwunden.
„Du hast auf mich gewartet." stelle ich fest.
„Natürlich." sagt er, als hätte es für ihn gar keine andere Option gegeben, als bei mir zu bleibe, während alle anderen weiter gehen. Es ist erstaunlich, wie aufmerksam er ist, wenn es um mich geht. Sonst bekommt er nur die Hälfte von dem mit, was um ihn herum geschieht. Nur bei mir scheint er mehr mitzubekommen als alle anderen.
Hand in Hand laufen wir durch den dichten Wald. Immer einige Meter hinter den anderen Rebellen. Wir sprechen nicht miteinander, aber es war alles andere als unangenehm. Ich fühle mich in seiner Nähe einfach wohl und sicher.
Obwohl das eigentlich total ironisch ist, immerhin ist er der Prinz von Aronia und ich eine Rebellin. Doch Tatsache ist, dass ich noch nie zuvor für jemanden solche Gefühle hatte, wie für Drake Beaufort.
Ich konnte diese Gefühl bisher nie wirklich benennen, doch mittlerweile weiss ich, dass ich in ihn verliebt bin.
Ich sehe zu meiner Seite. Drakes Kleidung ist zerrissen und komplett übersät mit Schmutz und Blut. Seine braunen Haare stehen wild von seinem Kopf ab und es scheint, als hat jemand mit dem Schwert eine seiner Haarsträhnen erwischt, den sie ist um einiges kürzer als der Rest seiner Haare. Zudem kommen noch die unzähligen Kratzer und das getrocknete Blut in seinem Gesicht und auf seinen Armen. Dann natürlich auch noch die Wunde in seiner Schulter. Dennoch ist er für mich immer noch der schönste Mann, den ich je gesehen habe.
Deshalb sagt man wohl, dass Liebe blind macht...
So vertieft in meinen Gedanken über ihn und meine Gefühle zu ihm, bemerke ich erst gar nicht, dass Drake mich beim Starren erwischt hat. Leicht rot wende ich schnell meinen Blick ab.
„Wieso denn auf einmal so verlegen? Ich habe nichts dagegen, wenn du mich anschmachtest." meint er lachend und ich werfe ihm lediglich einen bösen Blick zu und werde noch röter. „Ich habe noch nie gesehen, wie du rot wirst. Das ist süss, vor allem weil ich der Grund für dein Erröten bin." sagt er, wofür er erneut einen bösen Blick kassiert.
„Ich bin nicht süss." zische ich, was ihn nur noch mehr zum Lachen bringt.
„Natürlich nicht, mein Sonnenschein." sagt er als ob er mit einem kleinen Kind spräche und kneift mir spielerisch in die Wange. Ich schlage seine Hand genervt weg, kann mir aber ein kleines Lächeln nicht verkneifen.
Er ist ein Idiot.
„Wir werden hier die verletzten versorgen. Ist das okay?" fragt plötzlich Margret neben mir. Verwirrt schaue ich mich um und sehe, dass die sich ganze Rebellengruppe auf einer kleinen Lichtung niedergelassen hat. Ich habe gar nicht bemerkt, dass wir wieder zu ihnen gestossen sind.
„Ja, scheint nicht schlecht zu sein." sage ich zu Margret.
Die meisten sind bereits daran sich selbst zu verarzten oder sich von jemand anderem verarzten zu lassen.
„Ich bräuchte mal eben deine Hilfe, mein Sonnenschein." höre ich Drake sagen und drehe mich in seine Richtung. Er hat sich auf einen umgefallenen Baumstamm gesetzt und deutet auf sein Oberteil. Mit seiner verletzten Schulter wird es natürlich schwer, sich dieses auszuziehen. Ich will ihm gerade dabei helfen, als plötzlich Harry hinter mir auftaucht.
„Du musst kurz mitkommen." sagt er. Als ich einen Moment zögere, weil ich ja eigentlich Drakes Wunde versorgen will, fügt er noch hinzu: „Es ist dringend."
Ich seufze und werfe Drake einen entschuldigenden Blick zu. „Bin gleich wieder da." verspreche ich ihm und laufe mit Harry ans andere Ende des provisorischen Lagers.
Dort sitzen ein älterer Mann und Floyd auf dem Boden. Der Mann sieht ganz und gar nicht gut aus. Er ist komplett verschwitzt, seine weissen Haare hängen in fettigen Strähnen in sein Gesicht und er zittert am ganzen Körper. Als ich ihn genauer betrachte, erkenne ich ihn plötzlich als Karl Johansson. Er arbeitet seit Jahren im Palast als Diener und ist eine wichtiger Informant meines Vater.
„Was ist mit ihm passiert?" frage ich Harry leise, als wir auf ihn zulaufen. „Wir sind uns nicht sicher, aber wahrscheinlich wurde er über eine längere Zeit hinweg gefoltert." antwortet Harry.
Ich schlucke schwer. Das würde sein zerstreutes Erscheinungsbild erklären.
„Karl Johansson? Mein Name ist Xayra Atkins, erkennen Sie mich?" frage ich und knie mich zu Karl und Floyd auf den Boden. Hecktisch schaut der alte Mann zu mir auf.
„Atkins?..." murmelt er und schaut sich ängstlich um.
„Atkins... Atkins... Atkins..." er wiederholt meinen Nachnamen immer wieder, als ob er sich etwas ins Gedächtnis rufen will.
„Xayra Arkins! Natürlich! Die Tochter von Charles." ruft er plötzlich laut und packt mich blitzartig an meinen Oberarmen.
„Pass auf, Xayra!" sagt er und schüttelt mich leicht. „Er ist da, viel zu nahe!"
Verwirrt sehe ich ihn an.
„Wer ist da?" frage ich nach.
„Er! Er wird unser Untergang sein! Mitten unter uns, wird er alle zerstören." schreit er aufgebracht und springt auf die Beine. Mittlerweile drehen sich einige neugierig zu uns, um zu sehen, was hier passiert.
„Hey, Johansson, Sie müssen sich beruhigen!" sagt Floyd und versucht, dass alten Mann sich wieder hinsetzt.
„Nein! Wahrscheinlich ist es schon zu spät." murmelt Karl und sieht dabei in die Leere.
„Er weiss es bestimmt schon, wir sind bereits verloren." murmelt er und lässt sich wieder auf die Knie fallen, als ob ihn mit einem Mal jegliche Lebenskraft verlassen hat.
Harry, Floyd und ich werfen uns einen kurzen Blick zu. Ich kann in ihren Augen sehen, dass sie sich auch nicht sicher sind, wie viel man Karls Worte gewichten kann. Soweit wir wissen, wurde er gefoltert und dass höchstwahrscheinlich vor allem psychisch. Er könnte längst den Verstand verloren haben und uns hier irgend ein Hirngespinst von ihm erzählen. Andererseits könnte er aber auch versuchen uns wirklich wichtige Informationen zu übermitteln. Ich muss wenigstens probieren irgendetwas Sinnvolles aus seinen Worten herauszufiltern.
„Karl, ich verstehe nicht ganz, was du meinst. Wer ist ‚Er' und was hat er getan?" frage ich ihn mit ruhiger Stimme.
„Xayra Atkins." Sein leerer Blick richtet sich langsam wieder auf mich. Er mustert mich eine Weile, als würde er darüber nachdenken, ob ich vertrauenswürdig genug bin. 
„Sprich mit mir, Karl." ermutige ich ihn sanft. Immer noch sieht er mich einfach nur wortlos an. Dann beginnt er auf einmal damit, langsam seinen Kopf zu schütteln. „Ich darf mit niemandem reden, nur Charles... Charles."
Er wippt leicht vor und zurück, während er immer wieder den Namen meines Vaters murmelt. Ich schaue hilfesuchend zu den zwei Männern auf. Floyd zuckt lediglich mit den Schultern und Harry mustert den alten Mann nachdenklich.
„Ich glaube es hat keinen Sinn zu versuchen, mit ihm zu sprechen. Wir bringen ihn am besten einfach zu deinem Vater." schlägt er vor und ich nicke zustimmend.
Das wäre wohl das beste.
Ich richte mich wieder auf und klopfte den Dreck von meiner Kleidung.
„Ich gehe zurück zu Drake." informiere ich meine Freunde und laufe wieder zurück ans andere Ende des Lagers. Als ich dort ankomme, stelle ich fest, dass Drake offenbar doch keine Hilfe mehr braucht.
Irgendein schwarzhaariges Mädchen ist gerade dabei, ihm sein Oberteil auszuziehen, wofür sie definitiv länger braucht, als eigentlich nötig.
Er sagt irgendwas zu ihr und beide fangen an zu lachen. Ich muss mich echt beherrschen, nicht zu ihnen zu stürmen und dieses dumme Ding von ihm wegzureissen.
Sie soll sich gefälligst von ihm fern halten!
Überrascht von meinen eigenen Gedanken, halte ich kurz inne. Es muss mich wohl ziemlich erwischt haben, wenn ich jetzt schon auf jemanden eifersüchtig bin, der Drake nur helfe will.
Ich beschliesse, dass meine Eifersucht völlig irrational ist und laufe weiter auf die zwei zu. Meine Ruhe bleibt solange bestehen, bis ich sehe, dass die kleine Hexe schwärmerisch mit ihren Fingern über Drakes ausgeprägte Bauchmuskeln fährt.
Seine Schulter ist verletzt, nicht sein Bauch!
Wütend beschleunige ich meine Schritte. Als ich dann endlich bei ihnen ankomme, schaut Drake erfreut auf, während die schwarzhaarige eher unglücklich wirkt.
Tja...
„Du kannst jetzt gehen, ich werde mich von jetzt an um ihn kümmern." sage ich zum Mädchen. Meine Worte klingen dabei vielleicht etwas zu schnippisch, als dass man sie als neutral hätte deuten können. Doch in dem Moment ist mir das mehr als nur egal.
Ich will einfach, dass diese Frau ihre Finger von meinem Mann lässt!
Hilfesuchend schaut sie zu Drake, als würde sie erwartet, dass er etwas dagegen einwendet und sie darum bittet zu bleiben. Auch wenn ich nicht glaube, dass er dies tatsächlich tut, werfe ich ihm zur Sicherheit trotzdem noch einen warnenden Blick zu.
Er erwidert meinen Blick mit einem amüsierten Grinsen.
Mistkerl!
Er findet meine Eifersucht offensichtlich auch noch amüsant.
Dann bemerkt die Schwarzhaarige auch endlich, dass sie ihr nicht länger willkommen ist.
„Nun gut, bis später dann Drake." sagt sie und zwinkert dem Prinzen noch einmal verführerisch zu, bevor sie sich schliesslich aus dem Staub macht.
Ich schnaube wütend auf und bücke mich, um den Beutel mit der Erstehilfe-Ausrüstung aufzuheben. Während ich darin nach einem Tuch und Alkohol zum desinfizieren suche, spüre ich immerzu Drakes Augen auf mir. Mit den Utensilien, die ich gesucht habe, drehe ich mich wieder zu ihm um.
„Na los, sag es schon." fordere ich ihn auf, als ich das Tuch mit Alkohol tränke.
„Du bist eifersüchtig." Sagt er sofort. Wobei sein Grinsen wohl nicht hätte breiter werden können.
Mürrisch presse ich das Tuch fest auf seine Wunde, was ihn augenblicklich aufzischen und sein Grinsen verschwinden lässt.
Nur leider hält das nicht allzu lange an. Sobald er sich an das Brennen des Alkohols auf der offenen Wunde gewöhnt hat, kehrt das nervige Grinsen zurück.
„Hör auf zu grinsen. Das ist nicht witzig, sondern nervig." sage ich, doch er tut natürlich nicht das, was ich ihm sage. Wäre ja auch ein Wunder gewesen...
„Also ich finds sexy." meint er.
Ich verdrehe die Augen. „Wenn du derjenige wärst, der eifersüchtig war, fändest du es auch nicht witzig." bemerke ich.
„Mag sein, aber ich wäre nicht eifersüchtig geworden. Ich bin nunmal ein Mensch, der keine Eifersucht kennt." sagt er schulterzuckend und komplett von seinen Worten überzeugt. Ich betrachte ihn skeptisch.
„Ach ja? Wenn ein attraktiver Mann mir mein Oberteil auszieht und mich dabei die ganze Zeit über betatscht, würdest du daneben stehen und nichts sagen?" frage ich nach. Er lacht laut auf. „Natürlich würde ich etwas sagen, aber ich wäre dabei nicht grün vor Neid und würde ihn einfach höflich darum bitten, damit aufzuhören, meine Freundin zu begrabschen."
Erneut betrachte ich ihn mit einem skeptischen Blick.
„Du würdet ihn also einfach höflich bitten?" frage ich nach.
Amüsiert nickt er.
„Und du denkt dieser Kerl würde dann einfach aufhören?"
„Wenn er es nicht tut, würde ich ihm eine Lektion erteilen."
„Weil du eifersüchtig wärst." füge ich an.
Lachend schüttelt er den Kopf. „Nein, weil er weder dich noch mich respektieren würde, würde er dich betatschen. Ausserdem mag ich es, mich zu prügeln."
Ich sage nichts mehr.
Bei ihm hat es ja sowieso keinen Sinn. Ich könnte alles sagen, es würde seine Meinung nicht ändern.
Ich wickle den Verband um seine Schulter. Als ich mit meinem Werk fertig bin, nimmt Drake mein Gesicht in seine Hände und zieht mich zu sich, damit er mich küssen kann.
„Danke, mein Sonnenschein." haucht er gegen meine Lippen und küsst mich noch einmal. Danach entfernen wir uns wieder ein wenig voneinander und er betrachtet den Verband.
„Das hast du schön hingekriegt, wahrscheinlich hätte es die andere Frau nicht besser gemacht." sagt er neckisch.
Ich verdrehe genervt die Augen. Es scheint ihn wirklich ausserordentlich zu amüsiert, dass ich tatsächlich eifersüchtig war.
„Hab ich dir schon mal gesagt, dass ich es liebe, wenn du deine hübschen Augen verdrehst." fragt er schmunzelnd und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
„Du liebst es, wenn ich genervt bin?" Ich sehe ihn abwartend an.
„Wenn es wegen mir ist, dann schon." sagt er und beginnt damit mein ganzes Gesicht mit Küssen zu überdecken. Lachend stosse ich ihn weg. „Du bist einfach unmöglich..." meine ich schmunzelnd und schaue ihm in die wunderschönen goldenen Augen, die ich so sehr liebe. Es macht mich so unendlich froh, in ihnen die selbe Liebe wiederzusehen.
„Xayra, wir müssen los." Durchbricht Floyds Stimme unseren kleinen gemeinsamen Moment.
Drake stöhnt unzufrieden auf.
„Hättest du nicht noch ein paar Minuten länger warten können, bevor du uns wieder mit deiner Anwesenheit nervst?" fragt er ihn und wendet sich danach wieder mir zu.
„Wieso konnten wir ihn nicht einfach zurücklassen?" will er von mir wissen.
Sofort durchlöchert ihn Floyd mit bösen Blicken.
„Was schaust du mich so an?" fragt Drake, als der Floyds Missmut bemerkt.
„Das wir dich geholt haben, hast du nur Xayra zu verdanken, sie wollte nicht abstimmen."
Floyd will gerade etwas darauf erwidern, doch ich schreite ein, bevor dieses ganze Kindertheater noch ausartet.
„Das reicht. Wenn ihr euch schon nicht vertragen könnt, könnt ihr euch dann nicht wenigstens eifach ignorieren?" frage ich und reibe mir genervt die Stirn.
„Wie könnte jemand das da ignorieren?" stellt mir Floyd eine Gegenfrage und deutet dabei angeekelt auf Drake.
Dieser meint daraufhin lediglich: „Ich weiss, für die meisten Menschen ist es sehr schwer solch eine Schönheit und Intelligenz, wie ich sie besitze, einfach zu ignorieren."
Diese Worte provozieren Floyd natürlich nur noch mehr und schon fangen sie wieder an zu streiten. Da das ganze anscheinend doch kein Ende nehmen wird, stehe ich auf und entferne mich von den beiden Streithähnen, um mich nützlich zu machen und den restlichen beim Packen zu helfen.

Was denkt ihr, wer der Verräter ist?
Was wird als nächstes passieren?
Wie fandet ihr das Kapitel?
Eure Meinung interessiert mich sehr also vergesst nicht zu kommentieren! 😘

Ich weiss, dass Kapitel kommt wiedermal etwas zu spät, dafür ist es extra lang. Ich hoffe es hat euch gefallen. ❤️

XayraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt