Gerade aß ich meinen letzten Eierkuchen auf, als meine Mama schon zu mir kam und mir deutlich versicherte, dass wenn ich schon wieder zu spät zu der Schule kommen sollte, sie mir eine Woche lang den Küchendienst aufdrücken würde. Wenn es eines gab, was ich wirklich nicht riskieren wollte, dann war es genau das.
Ich hasste das Wasser nach dem dritten Teller, da schon die Essensreste umherschwommen und mir die Aussicht darauf, nochmal mit meinen Händen hinein zu greifen, nicht gerade vereinfachte.
Deswegen stand ich so schnell es ging auf und lief mit zügigen Schritten meinen Schulweg entlang.
Ich durfte mir heute keine Verspätung leisten. Sobald ich an die Schule dachte, wanderten meine Gedanken automatisch zu Ash. Wir hatten heute wieder Geschichte und würden unsere entstandene Ausarbeitung abgeben müssen.
Ich war froh, dass wir mit Julian gemacht hatten. Dank ihm, hatten wie sogar schon vieles fertig und mussten nur nochmal Korrektur lesen.
Nun sah ich schon wieder die Schule vor mir und meine Stimmung hob sich, als ich Ash unter dem Baum stehen sah. Ich wollte sofort auf ihn zu gehen, als es jedoch zur ersten Stunde klingelte.
Ich war wohl doch später, als gedacht. Ash machte sich auf den Weg ins Klassenzimmer, genauso wie ich. Wir würden und ja sowieso in Geschichte sehen.
Immernoch mit einem breiten Lächeln im Gesicht lief ich in die Schule.
An meinem Platz angekommen, wurde ich von Miri umarmt zur Begrüßung. Ich freute mich irgendwie auf den Tag. Auch wenn wir am Dienstag nicht so tolle Stunden hatten.
Unser Lehrer kam herein und begrüßte uns mit einem fröhlichen, energischen:" Guten Morgen."
Nachdem wir diesen Gruß erwiedert hatten, mehr oder minder fröhlich, mussten wir uns in die Gruppen setzen.
Mit viel Elan nahm ich meine Federmappe und etwas zum schreiben und lief los zu Ash. Ich setzte mich neben ihn und begrüßte ihn mit einem Wangenkuss.
Doch war seine Reaktion komisch. Er suchte keinen Blickkontakt zu mir. Das mscht er eigentlich sonst immer.
Die restlichen kam ne auch zu uns, darunter natürlich Julian.
Dieser legte auch gleich jedem eine Kopie unserer Ausarbeitung vor und sagte, dass wir alles anstreichen sollten, was uns auch nur im entferntesten Sinne komisch oder falsch vorkam.
Ich nahm mir einen roten Stift. Jedoch nicht, weil die Lehrer auch für ihre Korrekturen eben diesen Stift nahmen, sondern weil diese Farbe meine Lieblingsfarbe war.
Während ich den ersten Satz lag, wartete ich innerlich darauf, dass ich bemerkte, wie Ash mich von der Seite anschauen würde oder er einfach meine Hand in seine nahm.
Doch ich wartete vergebens. Es kam keine Wärme, welche meine Hände umschlossen und auch kein positives Gefühl, dass mich jemand beobachtete.
Verwirrt hielt ich in meiner Arbeit inne und schaute meinen Freund genauer an. Was war los?
Naja, vielleicht überdramatisierte ich das auch nur. Mein Blick wanderte wieder wieder auf das Blatt und ich musste feststellen, dass ich noch nicht sonderlich produktiv war.
Mein Blatt zierte nur ein roter Buchstabe und das war ein Rechtschreibfehler.
Meine Gedanken konnten sich einfach nicht mehr ausschließlich auf unsere Ausarbeitung konzentrieren und so passierte es, dass ich da saß, irgendwo drauf starrend und mit meinem Fineliner spielte.
Was war seit gestern Abend passiert, was ihn so aus der Bahn bringen konnte?
Ich wusste es nicht. Die Stimmen meiner Mitschüler blendete ich aus und beschäftigte mich nur mit dieser Frage.
Als ich nochmals seine Hand greifen wollte, zog er sie diesmal eindeutig weg, was mir signalisierte, dass ich recht hatte mit meiner Vermutung.
Irgendetwas stimmte hier nicht.
Julian gab am Ende der Stunde alles ab und versuchte noch mit mir ein Gespräch aufzubauen, was aber irgendwie nicht so wirklich klappte, da ich mit meinen Gedanken immernoch relativ weit weg war.
So versuchte ich auch unsere Unterhaltung sanft zu beenden und lief sofort zu Miri.
Ich musste mit ihr über die komische Situation reden. Sein Verhalten verletzte mich einfach und ich fand es eine Frechheit, dass er mir noch nichtmal sagte wieso.
Ich hatte das verdient. Ohne diese Erklärung verstand ich es nicht. Ich hatte mir ja die ganze Zeit schon über den Grund Gedanken gemacht. Jedoch kam ich nie auf eine vernünftige Idee. Ich hatte mich doch nicht falsch verhalten gestern abend. Das konnte nicht sein.
Während ich immernoch diesen Fetzen nachhing, kam unsere Geografuelehrerin rein und kündigte uns den heutigen Verlauf der Stunde an. Irgendetwas über Afrika, glaube ich.
So richtig hörte ich nicht zu, da ich chon damit beschäftigt war, in meinem Hausaufgabenheft den Text für meine beste Freundin zu schreiben.
Miri, es ist so. Irgendetwas stimmt mit Ash nicht. Er ist komisch. Will nicht mit mir reden, sich berühren lassen oder mir in die Augen schauen. Das ist doch sonst nie so. Ich kann mir den Grund aber auch nicht erklären. Weißt du, was es sein könnte? Was soll ich machen? Ich brauche deine Hilfe. Ich bin echt niedergeschlagen, da wir uns gestern Abend geküsst hatten.
Das Heft schliederte durch den kleinen Schubs, welchen ich ihn gegeben hatte, in die Richtung meiner besten Freundin.
Neugierig nahm sie es in die Hand und versuchte das Heft zu öffnen, ohne dass unsere Lehrerin davon etwas mitbekam.
Als sie es gelesen hatte, konnte ich aus dem Augenwinkel erkennen, wie sie schnell zu ihrem Stift griff und er was hineinschrieb.
Sonderlich lang konnte der Text jedoch auch nicht sein, da ich mein Hausaufgabenheft relativ schnell wiederkam.
Was ich dort sah, waren klare Worte mit einer eindeutigen Botschaft.
Gib ihm die Chance, sich zu erklären!
Als ich dies las, musste ich ihr innerlich recht geben und nickte ihr zu.
Ich würde das mit ihm regeln in der nächsten Pause. Das nahm ich mir fest vor.
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Die Geschichte der wahren Liebe
Teen FictionWisst ihr was? Hättet ihr so eine tolle Oma wie ich, wärt ihr das glücklichste kleine Mädchen, das es auf Erden gibt. Meine Oma erzählt mir nämlich jeden Abend, wenn sie mich zudeckt, eine Gute Nacht Geschichte. Die Geschichte der wahren Liebe. So...