Verabredungen mit den besten Freunden

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Diesmal befand ich mich schon auf dem Weg zur Schule und hörte währenddessen eine lautere, schnellere Musik, da dies meine Stimmung wunderbar wiederspiegelte.

Insgeheim war ich schon ein bisschen wütend. Warum? Ganz einfach.

Wenn du früh aufwachst und dir denkst, dass du jetzt sofort alles mit deinem Bruder klärst und ihn aber nicht finden kannst, weil er wieder bei seinem Fußballtraining ist...würdest du da nicht auch durchdrehen?

Eigentlich liebe ich Fußball ja und Max war auch echt gut darin, nur war es heute einfach unpassend. Da ich nicht daran gedacht hatte, dass er sich so aus der Affäre zieht und alles nochmal verzögert.

Eigentlich kenne ich ihn ja schon lange genug und hätte sowas voraussehen müssen. Jedoch hatten wir so eine Situation noch nie. Naja, er würde mir jedoch nicht entkommen. Spätestens heute Nachmittag würde er es mir sagen müssen.

Ich sah schon wieder die Schule und musste innerlich die Augen verdrehen. Würden meine Freunde nicht jeden Tag dort sein, hätte ich sehr oft keinen Grund wirklich immer pünktlich dort zu erscheinen.

Ich steckte noch schnell meine Musik weg und lief auf den Schulhof. Heute war es wieder mal sehr war und genau deswegen suchten meine Augen den Hof nach einen Schattenplatz ab. Ich erblickte Ash, welcher unter einem Baum stand, der viel Schatten spendete. Sofort schlich sich ein Grinsen auf mein Gesicht. Er hatte wohl die gleiche Idee gehabt, wie ich.

Schon beschwingter lief ich auf ihn zu musste mir eingestehen, das sich innerhalb einer Sekunde meine Laune geändert hatte und jetzt statt laute Musik, eine wunderschöne romantische laufen würde.

Nur noch zwei Meter und ich stand vor Ash. Bis jetzt hatte er mich noch nicht bemerkt und ich musste nur noch mehr grinsen.

Endlich bei ihm angekommen, umarmte ich ihn von hinten. Sein Oberkörper wand sich in meinen Armen und er drehte sich so, dass er mich sehen konnte. Sobald er erkannte, wer ich war, musste er lächeln und bedeckte mit seinen Händen meine.

Sanft sprach er zu mir :" Ich habe dich gar nicht gesehen. Wie geht es dir heute?"

Bevor ich meinem Freund antwortete, stellte ich mich vor ihn, sodass wir uns beide in das Gesicht sehen konnten. "Besser."

Um meine Worte zu unterstützen, lächelte ich ihn nocheinmal warm an. Er nickte mir zu, wohl um mir zu verdeutlichen, dass er verstanden hatte und nahm dann wieder sanft meine Hand in seine.

Auf einmal wurde ich mit Schwung herumgedreht und so wurde meine Hand auch aus Ashs gerissen. Vor mir stand niemand anderes als Miri und fiel mir gleich darauf in die Arme. Sie keuchte etwas und somit vermutete ich, dass sie die letzten Meter hierher gerannt sein musste.

Lachend löste ich mich von ihr. Sie atmete noch etwas hektisch, fing jedoch bald an zu sprechen. "Lia, du wirst es kaum glauben, aber ich habe gerade mit Liam gesprochen und wir beide haben beschlossen, dass Ash und du uns unbedingt heute abend ins Kino begleiten müssen."

Etwas verdutzt schaute ich sie erstmal an und musste gleich darauf wieder anfangen mit lachen. Belustigt fragte ich sie:"Und deswegen bist du jetzt zu uns gerannt?"

Auch Ash hörte ich hinter mir leicht glucksen. Nun schlangen sich seine Arme um meine Taille und er zog mich etwas nach hinten, sodass ich mich an ihn anlehnen konnte. Aus Reflex legte ich meine Hände nun auf seine, um mich irgendwo festzuhalten und ließ sie dann auch dort.

Als ich nun längere Zeit nichts sagte, nahm Ash wohl die Situation wahr und antwortete Miri, indem er mit leiser Stimme sprach:" Also von mir aus gern. Ich hole Lia dann einfach von zu Hause ab und bringe sie mit. Treffen wir uns diekt vor dem Kino?"

Gleich darauf hörten wir die Schulklingel. Bevor wir uns jedoch in Bewegung versetzten, nickte meine beste Freundin uns nochmal schnell zu und verschwand mit den Worten, dass sie es noch Liam mitteilen wolle.

Als sie schon in dem Eingang verschwunden war, nahm ich meine Hände von seinen und er ließ mich auch los. Gemeinsam liefen wir zu unserem Klassenraum, wo wir jetzt gleich Ethik haben werden und er brachte mich noch zu meinem Platz und gab mir zum Abschied einen sanften Wangenkuss.

Meine Wangen brannten, als ich bemerkte, wie uns fast alle anstarrten. Umarmungen waren ja okay, aber ein Wangenkuss ließ wohl bei allen irgendwie die Reaktion komischer ausfallen. So langsam wurde es mir unangenehm und ich setzte mich schnell hin und kramte meine Sachen aus meinem Schulranzen, wobei ich feststellen musste, dass das rot an manchen Stellen etwas verschmutzt war. Der musste bald mal wieder gewaschen werden.

Als ich alles auf meinem Tisch ordentlich sortiert hatte, hörte ich, wie die Tür zugeschlagen wurde und wusste sofort, dass der Unterricht begann.

Am Anfang mussten alle ihre Hausaufgaben vorne auf den Lehrerpult ablegen. Erst danach sprachen wir weiter. Wir schauten einen Film und sollten danach darüber diskutieren.

Die ganze Klasse durfte sich so hinsetzen, wie sie wollte und so befand ich mich in der Situation wieder, dass rechts von mir Ash positioniert war und links Miri.

Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie Ash seinen Stuhl hierhergestellt hatte.

Ich schaute mich nach Liam um und sah ihn neben Miri. Beide unterhielten sich gerade und nach längerem hinhören, wusste ich auch worüber.

Und zwar ging es gerade um das Kino. Sie überlegten, welchen Film wir anschauen wollten und waren hin und hergerissen zwischen Action und Fantasy.

Ich klinkte mich einfach mit in das Gespräch ein und so entschieden wir zu dritt, dass es der Actionfilm werden würde. Ash war einverstanden und so langsam kam die Vorfreude in mir hoch.

Doch als ich meinen Nachmittag gedanklich durchging, fiel mir wieder das Gespräch mit meinem Bruder ein und mein Herz schlug schneller.

Ich würde das schon schaffen! Irgendwie...

Die Geschichte der wahren Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt