Auf dem Markt

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Müde und erschöpft kam Omar am Assassinenbüro an. Diese Mal nahm der junge Assassine den Weg durch die Hintertür. Leise trat er ein und ging auf die Ecke mit den vielen Kissen zu.

"Friede sei mit euch, Omar.", wurde der Assassine von dem Büroleiter begrüßt und Omar grüßte freundlich zurück.
"Habt ihr den Jungen gefunden?", wollte der Rafiq wissen und fragend blickte er den jungen Mann an. Omar schüttelte stumm den Kopf und ließ sich auf das Lager nieder.
"Ich werde morgen mit der Suche weitermachen.", erklärte er dann und schloss die Augen.
"Dann wünsche ich euch eine geruhsame Nacht.", kam es noch vom Rafiq und kurz darauf verschwand dieser in den Nebenraum.

Müde rieb sich Altair über die Augen, der mit James immer noch bei den Pferden im Stall stand.
"Na, gefällt dir mein Pferd?", wandte sich der Templer an den Jungen und als er sah dass der Kleine kaum noch seine Augen offen halten konnte, musste er lachen.
"Na komm. Lass uns schlafen gehen.", grinste er, trat auf den Kleinen zu und hob ihn auf die Arme.
Altair kuschelte sich an die Brust des jungen Mannes und zufrieden schloss er seine Augen.
James war stolz darauf, dass der Junge ihm so sehr vertraute und immer noch grinsend trug er Altair in die Festung und in sein Schlafgemach.
Dort legte er den Jungen aufs Bett und deckte ihn zu.
James wollte das Gemach des Kleinen verlassen, als er plötzlich an der Hand gepackt wurde. Der junge Mann blieb stehen und wandte sich um.
"Kannst du heute Nacht hier bleiben?", fragte der Junge verschlafen und verwundert blickte James Altair an.
"Bitte.", flehte er und schließlich nickte der Templer.
James trat zum Bett zurück und legte sich zu dem Jungen. Sofort kuschelte sich Altair wieder an die Brust des Templers und schloss die Augen. Kurz darauf war er wieder eingeschlafen.
James beobachtete den kleinen Jungen, bis er schließlich ebenfalls eingeschlafen war.
Altair wurde unruhig und wandte immer wieder seinen Kopf von einer Seite auf die andere. Der kleine Junge hatte einen Alptraum.
"Nein,...Vater.", murmelte Altair im Schlaf.
"Hört auf.", meinte er weiter.
Altair träumte von dem Mord seines Vaters und wie ihn die Templer entführt hatten.
Dem Jungen liefen Tränen aus den Augen und langsam wurde James wach.
"Vater.", schluchzte Altair und als James die Tränen sah, bekam er Mitleid.
"Der arme Junge.", dachte er sich, legte seinen Arm um den Jungen und zog ihn näher zu sich heran.
"Beruhige dich Altair. Es wird alles gut.", hauchte er dem Jungen ins Ohr, bis dessen Tränen versiegten. Dann schloss James erneut seine Augen und versuchte zu schlafen.

Erst am nächsten Morgen schlug James seine Augen wieder auf und verschlafen blickte er zu dem kleinen Junge neben sich.
"Altair, wach auf.", weckte James ihn und langsam schlug Altair die Augen auf. Verschlafen streckte sich der Junge und sprang dann aus dem Bett.


Omar war bereits beim Frühstück. Er aß alles fertig und stand dann auf. Mit neuer Hoffnung, verließ er das Assassinenbüro und machte sich auf den Weg zur nächsten Templerfestung. Dieses Mal schlug er den Weg zum Bürgerviertel ein.

James und Altair hatten sich auf den Weg zum Speisesaal gemacht, um zu frühstücken. Die beiden setzten sich auf einen Platz und fingen an zu essen.
"Na, bist du schon aufgeregt?", fragte James und Altair nickte nur, während er fertig aß.
Der Templer aß ebenfalls zu Ende und nachdem die beiden mit dem Frühstück fertig waren, standen sie auf und verließen die Festung.
"Du hilfst mir doch, bei der Suche nach einem Pferd, oder?", fragte Altair und abwartend blickte er den Templer an.
James nickte zustimmend und gemeinsam mit Altair machte er sich auf den Weg zum Markt.

Der junge Assassine sprang von Dach zu Dach.
"Ich hoffe, dass ich dieses mal mehr Glück in der Festung habe.", sprach Omar zu sich, als er den Marktplatz erreichte.
Von allen Seiten vernahm der Assassine die Rufe der Händler, die lautstark ihre Waren anpriesen.
Omar hielt für einen Moment inne und blickte sich um.
Einer der Händler machte die Leute auf seine Sklaven aufmerksam, während ein anderer die Bürger auf seine neuesten Waffen aufmerksam machte.
"Ich sollte mich zuerst um diesen Sklavenhändler kümmern.", dachte sich der junge Mann, als er all die Männer, Frauen und Kinder entdeckte, die am Markt zum Verkauf standen.
Unauffällig verließ er das Dach und ohne den Blick vom Sklavenhändler abzuwenden, schritt Omar auf das Podest, auf dem die Sklaven aufgereiht waren zu.
"Bei mir gibt es die kräftigsten und schönsten Sklaven zu kaufen!", brüllte der Händler, was Omar wütend machte.
Nur wenige schienen sich für die Sklaven zu interessieren.
Meist waren es reiche Kaufmänner, oder Templer die die Sklaven kauften.
Der Weißgewandete machte einen großen Bogen um den Stand und trat dann unbemerkt hinter den Sklavenhändler.
Lautlos fuhr er seine versteckte Klinge aus und ehe der Händler reagieren konnte, wurde ihm von Omar die Waffe in den Rucken gerammt.
"Ruhet in Frieden.", murmelte der junge Assassine seinem Opfer zu, während er seine Klinge zurückzog.
"Nun wird kein unschuldiger mehr von euch zum Sklaven gemacht.", meinte Omar zu dem Totgeweihten, stand auf und trat auf die Sklaven zu.
Es hatte niemand etwas von dem Attentat mitbekommen, was Omar die Bestätigung gab, dass er einer der besten in seinem Beruf war.
Schnell befreite er die Sklaven und verschwand dann unauffällig.
Als ob nichts geschehen wäre, setzte er seinen Weg fort.

James betrat mit Altair den Markt und schlug den Weg zum Tierhändler ein.
Der kleine Junge blickte sich erstaunt um, während er dem Soldaten folgte. Er wusste nicht wohin er zuerst schauen sollte. Überall gab es was zu kaufen.

Gerade wollte der junge Assassine den Markt verlassen, als er jedoch auf einen Templer aufmerksam wurde, der ein Kind bei sich hatte.
"Was hat ein Kind bei einem Soldaten zu suchen?", fragte sich der junge Mann und neugierig ging er auf den englischen Bastard zu.
Der Templer erreichte mit Altair den Händler. Im ersten Moment blickte sich der Mann um, ehe er sich an den Verkäufer wandte.
"Was kann ich für euch tun?", fragte der Händler freundlich und abwartend sah er den Soldaten an.
"Ich bin auf der Suche nach einem Fohlen.", erklärte James dem älteren Mann und dieser nickte nur.
"Da seid ihr bei mir genau richtig, mein Herr. Nur bei mir gibt es die besten Tiere.", erwiderte der Alte und deutete dem Mann ihm zu folgen.
James nahm Altair an die Hand und folgte dem Verkäufer. Dieser führte die beiden zu einem nahestehenden Stall, in dem er seine Tiere hielt.
"Nun da wären wir. Seht euch ruhig etwas um.", meinte der Händler und James nickte nur.
Altair stand mit James vor einer großen Box, in der mehrere Fohlen eingesperrt waren und fasziniert blickte sich der Junge um.
"So Altair. Such dir eines aus.", wandte sich James nun an den Jungen und dieser nickte nur.
Altair blickte sich die Tiere genau an, als sein Blick an einem schwarzen Fohlen hängen blieb. Das Tier schien den Jungen zu spüren, denn es hob seinen Kopf und kam auf Altair zu.
Der Junge strahlte über das ganze Gesicht und langsam streckte er seine Hand aus. Das schwarze Fohlen schmiegte seinen Kopf in die Hand des Jungen und wollte gestreichelt werden.
James grinste zufrieden und wandte sich an den Händler, um den Preis für das Tier auszuhandeln.

Omar war den beiden bis zu dem Stall gefolgt, wo er nun darauf wartete, dass der Templer mit dem Jungen herauskam.
Der junge Assassine konnte von seiner Position aus den Templer mühelos belauschen und als er den Namen des Jungen vernahm, fing er an zu grinsen.
"Endlich, habe ich ihn.", dachte er zufrieden, während er sich ein Versteck suchte.


Altair und MariaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt