Gebrochenes Herz

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So schnell ihn seine Beine trugen, rannte Omar den Weg zu seiner Hütte hinab. Dabei kamen ihm immer wieder feindliche Soldaten entgegen, die er mit einem schnellen Schwerthieb zu Boden streckte.
„Ich muss mich beeilen.“, dachte sich der ältere Assassine und gleichzeitig versuchte er sein Tempo noch ein wenig zu beschleunigen.
„Wenn ihnen was geschehen ist, dann…“, Omar wagte es nicht, diesen Gedanken zu beenden, als vor ihm erneut eine Gruppe Templer auftauchte.
„Geht mir aus dem Weg!“, brüllte der Mann, doch die Soldaten fingen an zu lachen und griffen ohne zu zögern, den Assassinen an.
Omar zögerte ebenfalls nicht, hielt sein Schwert in der einen Hand bereit, während er mit der anderen Hand seine versteckte Klinge ausfuhr. Mit diesen beiden Waffen, rannte Omar auf die feindlichen Soldaten zu und rammte einem der Männer das Schwert in den Magen, während er einem anderen seine versteckte Klinge in den Hals bohrte.
Die Templer hatten gegen den Assassinen keine Chance und bereits nach kurzer Zeit hatte, Omar seine Gegner besiegt.
Stöhnend vor Schmerz und nach Luft ringend, lagen die Soldaten am Boden, doch Omar kümmerte sich nicht weiter um die Männer, sondern setzte seinen Weg zu seiner Familie fort.
Von weitem hörte Omar die Schreie seiner Frau und seiner Tochter, was ihn noch einmal schneller werden ließ.
„Dalia!! Nadirah!!“, schrie der Assassine immer wieder.
„Omar!! Hilf uns!!“, hörte er die verängstigte Stimme seiner geliebten Frau.
„Keine Angst!! Ich bin gleich da!!“, versicherte Omar ihr daraufhin und wenige Minuten später kam er schweißgebadet bei seiner kleinen Hütte an.
Suchend blickte sich der Mann nach seinen beiden Frauen um und als er die beiden fand, atmete er erleichtert aus.
„Gott sei Dank. Es ist ihnen nichts passiert.“, dachte er sich und rannte sofort auf die beiden zu.
Froh darüber, dass seiner Frau und seiner kleinen Tochter nichts geschehen war, nahm er sie in die Arme und drückte ihnen immer wieder sanfte Küsse aufs Gesicht.
„Ihr müsst sofort in die Festung hoch.“, meinte er nachdem er sich endlich von den beiden gelöst hatte.
Nadirah und Dalia zitterten beide am ganzen Körper und das kleine Mädchen hatte vor Angst angefangen zu weinen. Sofort wollte Omar seine Tochter auf den Arm nehmen, als diese plötzlich mit einem Schrei zusammenzuckte und schließlich leblos zu Boden fiel.
Entsetzt schrie Dalia auf und wollte zu ihrer Tochter, als ihr jedoch von hinten ein Schwert in den Körper gerammt wurde und sie ebenfalls mit einem kleinen Stöhnen auf den Lippen tot zusammenbrach.
Es war alles so rasend schnell gegangen, dass Omar keine Möglichkeit hatte, zu reagieren.
Geschockt blickte der Assassine die beiden Personen an, ehe er langsam seinen Blick hob und den Mann vor sich ansah.

„Robert.“, stellte Altair fest und langsam keimte in ihm eine unbändige Wut auf.
„Wie konntet ihr das tun?“, fragte er den Soldaten, doch dieser sah ihn nur grinsend an.
„Ihr habt einfach unschuldige Menschen getötet!“, brüllte Altair plötzlich und ehe er sich versah, hatte er sich auch schon auf den Soldaten geworfen. Immer wieder schlug der junge Mann auf den am Boden liegenden Templer ein, während er ihn gleichzeitig immer wieder anbrüllte.
Plötzlich wurde Altair von dem Templer unter sich weggezogen. Noch immer wütend, fing Altair an um sich zu schlagen, doch er konnte sich nicht befreien.
Langsam richtete sich Robert auf, wischte sich den Staub von seinem Waffenrock und trat dann grinsend auf Altair zu.
Dieser war immer noch damit beschäftigt sich von dem festen Griff des anderen Soldaten loszureißen, doch der junge Mann war einfach zu schwach.
„Wer wird denn gleich so wütend werden?“, kam es von Robert, während er sich Altair immer weiter näherte.
Direkt vor dem jungen Mann blieb der Templer stehen und für einen kurzen Moment, blickte er ihn an.
„Nun da du deinen Zweck erfüllt hast, brauche ich dich nicht mehr. Die Frage ist nur, was ich jetzt mit dir anstellen soll, Altair.“, kam es von Robert und langsam strich er dem jungen Mann übers Gesicht.
Wütend blickte Altair den Mann vor sich an und spuckte ihm dann ins Gesicht.
„Na warte.“, fauchte Robert, wischte sich den Speichel aus dem Gesicht und rammte Altair anschließend die Faust in den Magen.
Stöhnend vor Schmerz krümmte sich der junge Mann zusammen, als er bereits den nächsten Schlag einstecken musste. Ein paar Mal schlug Robert noch auf ihn ein, ehe er von einer weiblichen Stimme unterbrochen wurde.
„Was machen wir jetzt mit ihm?“, wollte die Frau wissen, während Altair versuchte sich aufzurichten.
Noch bevor er auf den Beinen stand, wurde der junge Mann erneut gepackt und festgehalten.
Nur langsam realisierte Altair wer die Person war, die ihn gewaltsam festhielt.
„Maria, was soll das?“, fragte der junge Mann, doch Maria antwortete ihm nicht, stattdessen schlug sie ihm unsanft gegen den Rücken.
Altair schrie für einen Moment auf, doch keinen der beiden Templer interessierte dies.
„Er hat seinen Zweck erfüllt. Töte ihn.“, kam es von Robert und grinsend blickte er Altair an, der ihn seinerseits entsetzt ansah.
Mit einer enormen Kraft wurde Altair von Maria zu Boden gestoßen.
Nun zog sie ihr Schwert und trat auf den jungen Mann zu.
„Tja Altair. Wirklich schade.“, meinte sie grinsend, während der junge Mann sie flehend ansah.
„Maria,…du kannst doch nicht….ich dachte du...“ „Was? Dachtest du etwa, dass ich dich liebe?“, unterbrach die Templerin ihn und als sie Altairs Gesichtsausdruck sah, fing sie an zu lachen.
„Du hast ernsthaft….geglaubt dass ich…dass ich dich liebe? Komm endlich aus deiner Traumwelt. Die ganzen Gefühle für dich, waren doch niemals echt.“, kam von der jungen Frau und bei diesen Worten bekam Altair einen schmerzhaften Stich ins Herz.
„Heißt das,…Heißt das, das du mich die ganze Zeit über nur verarscht hast?“, fragte Altair und abwartend sah er die Frau vor sich an.
„Du hast es endlich begriffen.“, bestätigte Maria ihm, als sie auch schon direkt vor ihm ankam und stehen blieb.
Langsam hob Maria ihr Schwert und setzte zu einem tödlichen Hieb an.
Mit all ihrer Kraft ließ sie es auf Altair hinunter sausen, als sie plötzlich von Robert aufgehalten wurde.
Nur wenige Millimeter von Altairs Kopf entfernt, hielt die junge Frau inne und verwirrt blickte sie ihren Meister an.
„Mir ist gerade eine Idee gekommen. Warum sollen wir uns an ihm die Hände schmutzig machen. Wenn die Assassinen erst einmal herausfinden, dass Altair sie verraten hat, werden sie bestimmt dafür sorgen, dass er seine gerechte Strafe bekommt.“, grinste Robert, trat auf Altair zu und packte ihn grob am Arm.
Altair war von Marias Worten so sehr verletzt, dass er gar nicht richtig wahrnahm, was noch um ihn herum geschah.
Nur langsam wurde Altair klar, dass Maria ihn nur benutzt hatte, damit er ihnen half. Er konnte es einfach nicht glauben, dass er die ganze Zeit über nichts davon mitbekommen hatte.
„Was habe ich nur getan? Ich bin schuld an all diesen unschuldigen Todesopfern.“, dachte sich Altair nun, während er von Robert zum Eingang der Festung gezerrt wurde.

Erst durch einen harten Aufprall, wurde Altair aus seinen Gedanken gerissen und verwirrt blickte er sich um.
Schnell erkannte er, dass er sich vor dem Eingang zur Assassinenfestung befand, die wegen des Templerangriffs von innen verriegelt wurde.
Auf den Mauern der Festung standen mehrere Wachen, sowie der Meister der Assassinen.
„Was wollt ihr hier?“, hörte Altair die Stimme des Alten fragen, doch Robert schwieg für einen Moment.
„Sagen wir so. Ich habe euch noch ein kleines Abschiedsgeschenk gemacht.“, grinste der Templer und blickte Al Mualim an.
„Was für ein Geschenk?“, wollte der Meister der Assassinen wissen.
Robert zeigte mit dem Finger auf Altair und meinte dabei: „Einen Verräter. Altair hatte sich im Auftrag von mir bei euch eingeschlichen und uns somit wichtige Informationen zukommen lassen.“
Entsetzt und wütend über diese Neuigkeit, blickte Al Mualim den jungen Mann an, ehe er sich wieder an Robert wandte.
„Gut, was wollt ihr im Austausch für ihn?“, wollte der Meister der Assassinen nun wissen, doch Robert zuckte nur mit den Schultern.
„Ausnahmsweise will ich gar nichts von euch. Ich brauche ihn nicht mehr und deshalb habe ich beschlossen ihn euch zu überlassen.“, erklärte er und kurz rammte er Altair seinen Fuß in die Seite.
Al Mualim war im ersten Moment misstrauisch, doch als er sah, dass sich Robert zum Gehen wandte, gab er zwei seinen Männern ein Zeichen, damit diese Altair holten.

Altair und MariaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt