Kleine Erinnerung

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Roberts Soldaten erreichten Altair und Maria bereits nach wenigen Minuten und sofort stiegen die Templer von ihren Pferden.
„Bringt mir Altair.“, befahl der Truppenführer zwei seiner Männer und gehorsam gingen die beiden Soldaten auf den jungen Mann zu.
Immer noch bewusstlos lag Altair im Dreck, als er auch schon von den beiden Soldaten unsanft gepackt wurde. Die schwerbewaffneten Männer, brachten Altair zu ihrem Anführer, der sich in der Zwischenzeit mit Maria unterhielt.
Bei dem Soldaten und Maria angekommen, warfen die Männer den bewusstlosen unsanft zu Boden, sodass diesem ein schmerzverzerrtes stöhnen entwich.
Der Anführer der Soldaten fing an zu grinsen, während er den jungen Mann vor seinen Füßen anblickte.

Nur langsam kam Altair wieder zu Bewusstsein und vor Schmerz stöhnend, öffnete er seine Augen.
Im ersten Moment sah er alles verschwommen, doch nachdem er einige Male blinzelte, klärte sich seine Sicht wieder. Altair blickte sich kurz um, ehe er sich auf seine Knie stemmte und dabei einiges an Dreck und Staub ausspuckte.
Kaum kniete Altair auf dem Boden, wurde er grob von zwei paar Armen gepackt und auf die Beine gezerrt. Sofort versuchte sich Altair zu befreien, doch das führte nur dazu, dass man die Griffe um seine Oberarme verstärkte.
„Robert möchte noch einmal sichergehen, dass du deine Aufgabe verstanden hast.“, kam es nun von dem Templer, der direkt vor Altair stand und sofort blickte er den Soldaten an.
„Dass ist nicht nötig. Ich weiß was ich zu tun habe.“, fauchte Altair den Mann vor sich an, während er erneut versuchte, sich zu befreien.
Der Soldat vor Altair fing an zu grinsen, ballte seine rechte Hand zur Faust und rammte diese dem Mann ihm gegenüber in den Körper.
Keuchend stieß Altair die Luft aus, als ihn bereits ein weiterer Schlag traf.
Immer wieder schlug der Anführer der Soldaten auf den jungen Mann ein, während er weiterhin von zwei anderen Soldaten festgehalten wurde.
„Sollte Robert von Maria erfahren, dass du nicht gehorchst, werden wir James eine Klinge in das Herz rammen.“, meinte der Truppenführer der Templer nun an Altair gewandt und wenige Sekunden später, landete ein weiterer harter Schlag in Altair Gesicht.
Erschöpft ging Altair in die Knie, doch sofort wurde er wieder auf die Beine gezogen.

Während Altair von den Templern verprügelt und somit auf die Ankunft in Masyaf vorbereitet wurde, stand Maria daneben und beobachtete das Ganze amüsiert.

Lange war der Assassine Omar bei seinem Meister im Büro und versicherte ihm, dass er Altair dieses Mal finden und nach Masyaf bringen würde.
„Enttäuscht mich nicht erneut, mein Sohn.“, kam es von Al Mualim und Omar nickte für einen Moment.
„Dieses Mal werdet Ihr mit mir zufrieden sein, Meister.“, erklärte der Assassine nun, während er dem Großmeister in die Augen blickte.
„Gut, dann könnt Ihr nun gehen.“, entließ Al Mualim den Assassinen und respektvoll verneigte sich Omar, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und das Büro des Meisters verließ.
Erleichtert darüber, dass das Gespräch mit dem Assassinenführer so gut gelaufen war, schritt Omar die Stufen ins Untergeschoss hinab.
Auf dem Weg zum Eingang, begegneten ihm ein paar seiner Ordensbrüder, die er freundlich grüßte.
Omar verließ die Festung und schlug sofort den Weg zu den Pferdeställen ein, um endlich seine Mission zu beginnen.
„Ich hoffe, dass der Templer sein Versprechen gehalten hat und dass es Altair gut geht.“, dachte sich Omar, während er den Stall betrat. Der Assassine ging zielstrebig auf die letzte Pferdebox zu, in der sein treuer Freund untergebracht war.

Altair hing mehr in den Griffen der Templer, als dass er stand.
„Lasst ihn los.“, befahl der Anführer und sofort gehorchten die Männer. Sie ließen Altair los und dieser fiel kraftlos auf den staubigen Weg.
Nun wandte sich der Templer an Maria, die immer noch an der Seite stand und alles genau beobachtete.
„Nun seid Ihr dran, Maria.“, meinte der Mann zu der jungen Frau, während er auf sie zuging.
„Robert möchte, dass alles echt aussieht.“, fügte der Soldat noch hinzu und Maria wusste, was das hieß. Die Frau nickte nur, als der Mann vor ihr stehen blieb und die Faust ballte.
Der Schlag traf die junge Frau direkt im Gesicht, sodass ihr Kopf zur Seite flog. Maria gab keinen Laut von sich, als sie auch schon der nächste Schlag traf.
Ein weiteres Mal schwieg die junge Frau, was den Soldaten vor ihr sehr beeindruckte. Er wusste dass Maria hart im nehmen war und so beschloss er, etwas mehr Kraft in die Schläge zu legen.
Der Templer holte bereits zu einem weiteren Schlag aus und gerade als er die Faust in den Magen der Templerin rammen wollte, war das Geräusch von herannahenden Pferdehufen zu hören.
Mit einem grinsen im Gesicht, ignorierte der Soldat das herannahende Tier und schlug auf Maria ein, als er jedoch von jemandem unterbrochen wurde.
„Lasst die Waffen fallen und verschwindet.“, befahl Omar, der bei dem Anblick der Templer und der jungen Frau sein Pferd anhielt.
Omar zog sein Schwert und richtete die Spitze der Klinge auf einen der Soldaten.
Keiner der englischen Soldaten rührte sich und abwartend blickten die Soldaten ihren Anführer an.
„Lasst uns abhauen.“, meinte der Templer, wies seine Leute an, auf die Pferde zu steigen und den Rückzug anzutreten.
Jeder einzelne Soldat gehorchte und nachdem die Templer in den Satteln saßen, ritten sie davon.
Überrascht von dem schnellen Rückzug der Templer, blickte Omar den Soldaten nach. Erst nachdem die Templer außer Sicht waren, steckte Omar sein Schwert in die Scheide zurück und stieg dann von seinem Pferd.
„Seid Ihr in Ordnung?“, fragte er Maria, während er auf sie zuging.
„Ja, mir geht es gut.“, antwortete die junge Frau dem Assassinen, als sie plötzlich erschrocken aufschrie und zu Altair lief.
Omar blickte der jungen Frau hinterher und als er den bewusstlosen Altair entdeckte, trat er auf ihn zu.
„Was wollten die Templer von Euch?“, fragte der Assassine, während er neben dem verletzen Mann in die Knie ging und prüfend dessen Wunden betrachtete.
„Die Templer hatten uns gefangen genommen, da mein Mann der Sohn eines Assassinen ist. Robert hoffte wohl, dass wenn er Altair in seine Gewalt bringen würde, könnte er ihn über die Bruderschaft der Assassinen ausfragen. Wir konnten zum Glück fliehen, doch die Soldaten verfolgten uns und holten meinen Mann und mich schließlich ein. Die Männer waren gerade dabei uns zu töten, als ihr jedoch erschienen seid.“, erzählte Maria ihre erfundene Geschichte, während ihr gleichzeitig ein paar Tränen über die Wange liefen.
Maria spielte ihre Rolle sehr überzeugend, denn der Assassine nahm ihr jedes Wort ab.
„Ich danke Euch, dass ihr Altair und mir das Leben gerettet habt.“, schluchzte die junge Frau und sanft strich sie Altair über das blutverschmierte Gesicht.
„Ihr müsst euch nicht bedanken.“, kam es von Omar, während er immer noch auf Altair blickte.
„Ich werde euch erst einmal mit nach Masyaf nehmen. Dort seid ihr beiden vor den Templern sicher und wenn der junge Mann hier wirklich Altair Ibn La’Ahad ist, wird mein Meister mit ihm sprechen wollen.“, fügte der Assassine nun hinzu und wandte seinen Blick an Maria.
Langsam stand der Assassine auf und hob Altair auf seine Arme. Mit dem jungen Mann trat er zu seinem Pferd zurück und legte den verwundeten Mann auf den Rücken des Tieres.
Maria stand ebenfalls auf und folgte ihrem Retter.

„Dass lief ja besser als ich dachte.“, dachte sich der Truppenführer, während er zufrieden grinste.
„Robert wird zufrieden sein, wenn er erfährt dass Maria und Altair von einem Assassinen gerettet worden sind.“, fügte der Mann in Gedanken hinzu und sofort trieb er sein Pferd noch schneller an.

Altair und MariaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt