Lügen

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Omar ruhte sich den restlichen Tag bis zum Einbruch der Dunkelheit noch aus und genoss die Zweisamkeit mit Dalia.

Dalia war in seinen starken Armen eingeschlafen und behutsam löste sich der Assassine von ihr und verließ lautlos das Bett.

Rasch zog sich Omar an und verschwand dann aus seinem Gemach. Noch etwas wackelig auf den Beinen machte sich der junge Mann auf den Weg zum Turm des Meisters.

Während er den Gang entlang ging, dachte er noch einmal darüber nach, was er seinem Meister sagen sollte.

Nach einigen Minuten hatte sich Omar entschlossen und im selben Augenblick erreichte er den Aufgang zur Bibliothek, in der sein Meister saß.

Der junge Mann atmete noch einmal tief ein und aus, ehe er langsam die Treppe zum Meister empor stieg.

Als Al Mualim das Geräusch von Schritten vernahm, blickte er auf.

"Omar, wie ich sehe geht es euch wieder besser.", kam es von Al Mualim und der Assassine nickte nur.

"Was gibt es, mein Kind?", fuhr der Meister der Assassinen fort und abwartend sah er Omar an.

"Ich konnte Umars Sohn nicht finden. Ich habe die komplette Stadt nach den Jungen durchsucht, doch erfolglos.", berichtete Omar seinem Meister und dieser blickte den jungen Mann schweigend an.

"Verzeiht mir mein Versagen, Meister. Sobald ich wieder gesund bin, werde ich mich erneut auf die Suche nach Altair machen.", schlug Omar nach wenigen Minuten des Schweigens vor.

"Ich werde den Kleinen in Jerusalem suchen und wenn ich ihn dort nicht finde, werde ich nach Akkon reiten.", fügte Omar hinzu und langsam nickte Al Mualim.

"Ruht euch noch ein paar Tage aus bevor ihr euch auf die Reise macht.", wies der Großmeister den Assassinen an und respektvoll verneigte sich der junge Mann.

Nachdem sich der junge Assassine wieder aufgerichtet hatte, verließ er die Bibliothek und ging in sein Gemach zurück.

"Nun muss ich mir nur noch einfallen lassen, was ich während meines Aufenthalts in Jerusalem mache.", dachte sich Omar und für einen Moment seufzte er.

Als Omar sein Gemach betrat, wurde er bereits von Dalia erwartet, die durch die Abwesenheit ihres Geliebten wach wurde.

"Wo warst du?", fragte die junge Frau verschlafen, während Omar auf sie zuging.

"Ich war beim Meister.", antwortete er ihr, zog sich die Robe über den Kopf und legte sich dann zu seiner Freundin ins Bett.

Sofort kuschelte sich Dalia an die harte Brust des jungen Assassinen und legte ihre zierliche Hand auf sein Herz.

Omar nahm sie in den Arm und drückte der jungen Frau einen Kuss auf die Stirn.

"Ich liebe dich, Dalia.", hauchte er voller Liebe und Dalia grinste breit.

"Ich dich auch, mein tapferer Assassine.", erwiderte sie und Omar musste ebenfalls grinsen.

James lief durch die Festung und wischte sich das Blut aus dem Gesicht, während er über das Gespräch mit Robert nachdachte.

"Ich bin kein Knappe mehr. Ich bin ein vollkommen ausgebildeter Soldat, der sich gegen einen Assassinen zur Wehr setzen kann.", dachte sich der junge Templer wütend.

"Außerdem wird mir dieser Assassine nichts tun, solange ich mich um Altair kümmere und mein Versprechen halte.", fügte er in Gedanken hinzu und kurz darauf betrat James den Hof.

Der junge Mann hatte beschlossen ein paar Stunden zu trainieren und so seiner Wut freien Lauf zulassen.

Er machte sich auf den Weg zum Übungsring und zog dann sein Schwert.

Die ganze Nacht hielt sich der junge Templer am Übungsplatz auf und trainierte hart.

Als die Sonne aufging, war James schweißnass und außer Atem. Der junge Templer steckte sein Schwert in die Scheide zurück und atmete mehrere Male tief durch.

Nachdem sich James etwas erholt hatte, machte er sich auf den Weg in die Festung und in sein Gemach zurück.

Langsam forderte das harte und lange Training seinen Tribut und James spürte die Müdigkeit in ihm aufkommen.

Kurz darauf erreichte der junge Templer die Tür zu seinem Gemach. Er öffnet sie und trat erschöpft ein, um sich endlich etwas auszuruhen.

"Musst du in wenigen Tagen wirklich schon wieder aufbrechen?", fragte Dalia ihren Geliebten, während sie ihn dabei beobachtete wie er sich ankleidete.

Omar nickte nur, trat dann zu seinem Bett und setzte sich neben die junge Frau.

"Ja, der Meister besteht darauf, dass ich mich auf den Weg nach Jerusalem mache.", erklärte der junge Assassine.

"Und was sollst du für Al Mualim dort machen?", wollte Dalia wissen und einen Moment dachte Omar nach.

Der junge Mann beschloss nach längerem überlegen, dass er Dalia in seine Mission einweihte.

"Al Mualim möchte, dass ich den Sohn von Umar finde und ihn nach Masyaf bringe.", erklärte Omar seiner Freundin und Dalia nickte verstehend.

"Jedoch ist es schwerer als ich dachte. Ich habe Altair zwar gefunden, doch ich weiß noch nicht wie ich ihn davon überzeugen kann mit mir zu kommen. Im Moment ist der Kleine bei einem Templer, der sich um ihn kümmert und ihm ein paar Sachen beibringt.", fügte Omar hinzu und nachdenklich blickte er die junge Frau an.

"Du schaffst das schon, Omar. Ich glaube an dich, Liebling.", sprach Dalia dem jungen Assassinen Mut zu und rasch drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen.

Zufrieden seufzte Omar und wenige Sekunden später, erwiderte der junge Mann den Kuss.

Langsam drückte Omar die Frau ins Bett zurück, ohne den Kuss jedoch zu unterbrechen.

"Danke, Dalia.", murmelte Omar zwischen mehreren Küssen und langsam wanderte er mit seinem Mund von ihren Lippen zu ihrem Hals hinunter.

Dalia genoss die federleichten Küsse des jungen Assassinen und mit geschlossenen Augen lag sie unter ihm.

Altair war bereits auf den Beinen und lief durch die Festung, bis er beim Gemach seines Freundes ankam.

Der kleine Junge klopfte ein paar Mal, ehe er die Tür öffnete und in den Raum lief.

Als der Junge James entdeckte, rannte er auf das Bett des Templers zu und sprang mit voller Kraft auf den jungen Templer drauf.

Mit einem überraschten Aufschrei wurde James wach und blickte in das Gesicht von Altair.

"Komm, lass uns spielen.", bat der kleine Junge den jungen Mann und James blickte ihn verschlafen an.

Altair und MariaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt