Tränen für Altair

18 1 3
                                    

2 Wochen später

Mit ihren Gedanken bei Altair, lief Maria durch die Templerfestung.
Seit sie wieder in der Festung waren, kreisten ihren Gedanken ständig um Altair. Nur langsam verstand die junge Frau, warum sie Altair nicht mehr aus ihrem Kopf bekam. Auch verstand sie, warum ihr Herz bei jedem Gedanken an ihn so verdammt wehtat.
Sie war verliebt.
Die junge, Templerin hatte ihr Herz an Altair Ibn-La’Ahad verloren. An den Sohn eines Assassinen.

Die junge Frau saß auf ihrer kleinen Pritsche und dachte nach.
Maria konnte keinen Tag mehr ohne ihn sein und so beschloss die junge Templerin, sich auf den Weg nach Masyaf zu machen. Sie wollte mit Altair sprechen und ihm ihre Gefühle offenbaren.
Nach reichlichem überlegen, erhob sich die junge Frau und zog sich ihre Rüstung an und nachdem sie auch ihr Schwert angelegt hatte, verließ sie ihr Gemach.
Entschlossen lief Maria durch die Gänge der Festung, jedoch verließ sie diese nicht. Stattdessen schlug sie den Weg zu den Kerkerzellen ein.
Dort befand sich immer noch James, der von Robert als Gefangener gehalten wurde.
Maria erreichte die Kerkerzellen bereits nach wenigen Minuten und sofort ging sie auf die Zelle zu, in der Altairs Freund saß.
Sofort öffnete die junge Templerin die Kerkertür und trat ein.

Altair saß immer noch in seiner dreckigen und kleinen Zelle.
Der junge Mann wusste nicht wie lange er bereits hier fest saß, denn er schien jedes Zeitgefühl verloren zu haben.
Nachdem man ihn nach der Bestrafung wieder in die Zelle gebracht und in Ketten gelegt hatte, hatten die Assassinen ihn weitest gehend in Ruhe gelassen.
Ein Mal pro Tag, wurde ihm Essen und trinken gebracht, doch dass war auch schon alles.
Nicht einmal Omar kam zu ihm, jedoch konnte Altair es ihm nicht verübeln.

Mit James auf dem Pferd, preschte Maria im vollen Galopp durch die Landschaft.
„Was habt Ihr jetzt vor?“, wollte der Mann wissen, da er nicht verstand, warum er von Maria befreit wurde.
„Wir reiten nach Masyaf und holen Altair.“, erklärte sie ihm und überrascht sah James sie an.
„A…Aber warum?“, fragte er nach, doch Maria antwortete ihm nicht.
„Weil ich ihn liebe.“, dachte sie sich und an James gewandt, meinte sie: „Seit still, oder ich werfe euch vom Pferd.“
Nach dieser Ansage schwieg James erst einmal und dachte nach.
„Wie es Altair wohl geht?“, fragte er sich und innerlich hoffte er, dass es ihm gut ging.
"Wie wollt ihr in die Assassinenfestung kommen?", fragte James nach einigen Minuten und fragend blickte er die junge Frau an.
Daran hatte die junge Templerin noch gar nicht gedacht und so nutzte sie den restlichen Weg bis Masyaf und schmiedete einen Plan.
"Nun, wie wollt ihr vorgehen?", wiederholte James seine Frage und riss die junge Frau somit aus ihren Gedanken.
"Mir wird schon was einfallen.", entgegnete sie und James nickte nur stumm.

So vergingen die Tage und als Maria die Mauern der Assassinenfestung erblickte, legte sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. Gleichzeitig machte sich jedoch ein flaues Gefühl in ihrem Bauch breit.
"Ob er überhaupt mit mir reden wird?", dachte sie sich, während sie und James Masayaf immer näher kam.
"Und wie soll ich ihm gegenübertrete? Wie soll ich ihm sagen, was ich fühle?", überlegte Maria weiter, denn sie hatte keine Ahnung wie sie Altair ihre Gefühle offenbaren sollte.

Überrascht blickte Altair auf, als er hörte wie die Tür zu seiner Zelle geöffnet wurde.
Ehe der junge Mann richtig reagieren konnte, stand Omar direkt vor ihm.
Altair wollte etwas sagen, doch sein Gegenüber packte ihn grob und drücke ihn gegen die kalte Wand in seinem Rücken.
"Jetzt werdet Ihr sterben, Ihr verdammter Verräter.", zischte Omar und ehe Altair sich versah, spürte er einen heftigen Schmerz in seiner Brust.
"Ah.", kam es über Altairs Lippen und kurz darauf fiel er zu Boden, da Omar ihn einfach los ließ.
Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf die Lippen des älteren Assassinen, ehe er sich umwandte und den Raum verließ.

Altair presste eine Hand auf die Wunde in seiner Brust, um die Blutung zu stoppen, doch es funktionierte nicht, den die rote Flüssigkeit sickerte zwischen seinen Fingern hindurch.
Langsam wurde der junge Mann immer schwächer und schwächer, bis irgendwann seine Augen zufielen.
Auch sein Herz wurde immer langsamer, bis es schließlich verstummte und zwar für IMMER.

Maria ritt mit James gerade zu Festung der Assassinen hinauf, als sie jedoch von einem Assassinen aufgehalten wurde.
"Was wollt Ihr hier?", fragte der junge Mann und mit kaltem Blick sah die Templerin den Meuchelmörder vor sich an.
"Ich möchte zu Eurem Meister gebracht werden.", erwiderte Maria, stieg vom Pferd und wies ihren Begleiter dann an, ihr zu folgen.
Schweigend gehorchte James der jungen Frau und kaum hatte er festen Boden unter den Füßen meinte der Assassine, dass die beiden ihm folgen sollten.
Maria und James folgten dem jungen Mann, der sie zu Al Mualim führte.

Es dauerte eine Weile bis die drei in der großen Bibliothek des Assassinenführers ankamen.
"Meister, Ihr habt Besuch.", meinte der junge Assassine und überrascht hob Al Mualim seinen Kopf.
Als er Maria erblickte, stand er sofort von seinem Sessel auf und trat mit schnellen Schritten auf die Templerin zu.
"Was wollt Ihr hier?", zischte der alte Mann voller Wut und abwartend sah er sie an.
Maria musste schlucken, ehe sie dem Meister der Assassinen alles erklärte.
Al Mualim hörte schweigend zu und als diese geendet hatte, wandte sich der Meister der Assassinen an zwei seiner Wachen.
"Sperrt sie und ihren Begleiter zu Altair in die Zelle.", befahl er und sofort gehorchten die beiden Assassinen.
Maria wusste nicht wie ihr geschah und wenige Minuten später, hatte die Assassinen die junge Frau an den Armen gepackt. Gemeinsam schafften sie die junge Frau in den Kerker, während James ihnen still folgte.

Für einen kleinen Moment blieben die Wachen stehen und nachdem sie die Zellentür geöffnet hatten, blickten sie auf die bereits erkaltete Leiche von Altair.
Die junge Templerin riss sich geschockt von den Assassinen los und rannte anschließend in die Zelle zu Altair. James folgte ihr und entsetzt ließ er sich neben den Körper seinen Freundes auf die Knie fallen.
"Altair...Altair wach auf.", kam es von James, doch er wusste bereits dass Altair nicht mehr zu retten war.
Langsam wurde er von Trauer gepackt und Tränen brannten in seinen Augen, die sich einen Weg über sein Gesicht bahnten.

Auch Maria konnte nicht verhindern dass sie weinte und vorsichtig nahm sie ihren Geliebten in die Arme.
"Altair, es tut mir Leid. Ich...Ich...", versuchte Maria, doch sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie hatte ihn Verraten und keine Entschuldigung der Welt konnte dies ungeschehen machen.


Ende

Altair und MariaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt