Kapitel 6

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"Was?!"

"Ich hab jemanden getroffen." sagte ich und drehte mich um. Schlagartig wurde mein Gesicht rot. Ich dachte Thomas würde noch draußen sitzen, doch er stand an der Tür gelehnt nur wenige Meter von mir entfernt und musterte mich schmunzelnd.

"Wie bitte? Das erzählst du mir erst jetzt?!" fast kreischte sie und ich konnte an Thomas verwunderten Gesichts erkennen, dass selbst er sie gehört hatte.

"Ja er wurde abserviert und ich muss ihn jetzt Unterstützen." grinste ich und versuchte von der Tatsache abzulenken, dass ich meiner Schwester fast erzählt hätte wie ich einen wirklich attraktiven Typen kennengelernt hatte.

Thomas zog eine Braue in die Höhe und grinste.

"Ahja... und wo ist der Typ jetzt?" fragte Emily.

"Viel eher bin ich jetzt bei ihm, aber flipp nicht aus okay? Er ist nur ein trauriger, einsamer Irrer." wieder musste ich grinsen und erntete einen gespielt empörten Blick.

"Du bist bei ihm? Mom und Dad werden dich umbringen!"

"Ich hänge an meinem Leben und daher wirst du ihnen nichts davon erzählen!" befahl ich, Thomas ging belustigt an mir vorbei in die Küche, wobei sein Arm meinen berührte. Ohne etwas Stoff dazwischen fing meine Haut an zu kribbeln.

"Okay, okay ... aber" setzte sie erneut an.

"Bis dann Em!" unterbrach ich sie und beendete das Telefonat, bevor sie noch etwas sagen konnte.

Ich drehte mich zu Thomas und sah wie er dicht neben mir an die Küchentheke gelehnt stand. Mit vor der Brust verschränkten Armen sah er mich an.

"Einsamer Irrer, mh?" stichelte er und ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.

"Es tut mir leid, ich musste doch irgendwas sagen" er grinste.

"Gut, es sei dir verziehen. Doch eine Frage hätte ich da noch..." ich legte mein Handy zurück und lehnte mich neben ihn mit der Hüfte an die Holzverkleidete Theke. Fragend sah ich zu ihm auf und er wurde etwas ernster.

"Du willst morgen also einfach wieder zurück?"

"Was soll ich sonst machen? Ich kann nicht in Italien bleiben ohne Unterkunft oder Gepäck." ich zuckte mit den Schultern, doch es belastete mich mehr als ich zugeben wollte.

"Du gibst also einfach auf?" er neigte den Kopf so dass er mich eindringlich ansehen konnte.

"Ich gebe nicht auf, ich versuche es wann anders einfach wieder..." verteidigte ich mich wenig glaubwürdig.

"Und was wäre wenn du morgen nicht fliegst?" fragte Thomas.

"Ich hätte nichts ..." setzte ich an.

"Du hast mich." sagte Thomas und traf mich damit unvorbereitet. Ungläubig sah ich ihn an und verstand nicht was er damit sagen wollte.

"Wie wäre es mit einem Abenteuer, Charlie Baker?"

Mein Sommer in Italien mit Thomas SangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt