Kapitel 14

313 22 1
                                    

"Also..." räusperte ich mich und zog so seinen Blick wieder auf mich während er sich wieder von mir löste sehnte ich mich augenblicklich wieder nach seiner Berührung. "...wieso sind wir hier?"

"Ich hatte da eine Idee" er schmunzelte verschwörerisch und zwinkert mir zu.

Wortlos verflocht er seine Finger mit meinen und zog mich hinter sich her. Während ich noch versuchte mein Herz unter Kontrolle zu bekommen, führte Thomas mich in eine kleine Seitenstraße die zu einem Hinterhof führte. Meine Vorahnung hatte sich bestätigt. Das was vor uns lag war das Haus der Julia und mit ihm der berühmte Balkon. An dem kleinen Tor zum Hof waren unzählige Schlösser mit Namen verziert, sodass ich mir sehr sicher war dass dieses Tor zu schwer war um es zu bewegen. Die Mauer war mir Sprüchen und weiteren Namen verschönert worden.

Ich sah zu Thomas der mich sanft anlächelte, seine Augen strahlten eine solche Wärme aus, dass mir unter der italienischen Abendsonne noch heißer wurde. Mein Blick glitt zum Balkon, zu der Wand und wieder zu ihm, er lächelte breit. Ich vergaß fast dass um uns herum noch Menschen waren, die waren mir gerade so egal.

"Was hälst du davon?" fragte Thomas leise und holte aus seiner Hosentasche ein Stofftuch. Wir hatten es bei einer Weinverkostung bekommen, es war eigentlich nur dazu gedacht gewesen ein Stück Brot darin einzuwickeln, doch wir hatten keins mitgenommen deshalb war ich auch so verwirrt als er es dennoch mitgenommen hatte.

Während ich noch völlig perplex da stand und meine Gedanken rasten, fragte Thomas einen der Touristen nach einem Stift und kam wieder zu mir zurück. Er hielt mir Stift und Tuch unter die Nase und sah mich auffordernd an. Zu meiner eigenen Überraschung zögerte ich nicht. Ich nahm beides und schrieb auf das kleine, weiße Stück Stoff ein C für Charlie und reichte es Thomas. Er grinste breit und sah mich vielsagend an.

"Du weißt das es ewig hier sein wird" erinnerte er mich.

"Anch'io volevo me" erwiderte ich. Ich meinte die Worte ernst und wünschte es wäre wirklich so, denn ein Teil von mir würde immer so denken, doch der andere Teil war sich im klarem dass es nicht möglich sein wird.

"Ich nehme das mal als ja"

Thomas schrieb ein T zu meinem C und faltete das Tuch säuberlich zusammen, ehe er es in einen kleinen Spalt zwischen zwei der alten Backsteine schob. Einen Moment lang sah er mich nur an und dieser Blick mit dem er mich betrachtete hatte so viel Gewicht, dass es mir schwer viel zu atmen.

Ich spürte wie seine Hand meine berührte und seine Finger sich langsam und bedacht mit meinen verflocht, er zog kleine Kreise über meinen Handrücken und zusammen machten wir uns wieder auf den Heimweg.

Mein Sommer in Italien mit Thomas SangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt