Kapitel 8

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Am nächsten Morgen wachte ich ausgeruht auf und ging gleich als erstes duschen. Ich überlegte mir wie es jetzt weitergehen würde und war schon gespannt was mich alles erwarten würde, mit Thomas. Bei dem Gedanken musste ich Lächeln.

Fertig angezogen machte ich mich auf den Weg nach unten zu Thomas, der bereits in der Küche stand und herumwerkelte.

"Guten Morgen" begrüßte ich ihn. Er lächelte mich über seine Schulter hinweg an. "Hey Charlie guten Morgen! Kaffee?" fragte er und hielt mir einen Becher To Go hin.

"Gehen wir irgendwo hin?" ich sah ihn fragend an und nahm den Becher dankend entgegen.

"Jep. Also wenn du Lust hast? Ich kenne da ein nettes Café am Wasser, unten in der Stadt." er lächelte süß und legte den Kopf leicht schief.

"Gern."

Wir fuhren mit offenem Verdeck durch ein paar Felder und Waldabschnitte. Eine wunderschöne Landschaft erhob sich und hügelige Gebiete ließen den Ausblick interessant wirken.

Ich drehte das Radio auf und aus den Lautsprechern erklang Boom Clap von Charli XCX. Es dauerte nicht lange bis ich mitsang und auch Thomas sang lachend einige Parts mit. Wir hatten so einen Spaß, dass ich mir ziemlich sicher war dass Thomas einen extralangen Weg fuhr, damit wir mehr Zeit hatten.

Im Café angekommen bestellten wir ein nettes Frühstück und unterhielten uns über alles mögliche. Das einzige was mir irgendwie komisch vorkam war dass die Kellnerin uns die ganze Zeit seltsam musterte. Irgendwie sah sie so aus als würde sie uns erkennen, doch das ergab überhaupt keinen Sinn.

"Also was hast du heute vor? Möchtest du die Stadt erkunden oder in ein Weingebiet fahren? Was schwebt dir so vor?" fragte Thomas nachdem wir bezahlt hatten und durch die Straßen von Verona spazierten. Es war gerade mal zehn Uhr am Morgen und wir hatten jede Menge Zeit.

"Ich wollte gern in den Botanischen Garten, hier in der Nähe. Den Giardino Giusti." sagte ich und sah zu ihm auf. Hinter seiner Sonnenbrille sah ich kleine Lachfältchen an den Augen und er grinste breit.

"Ich dachte mir schon dass du den gerne sehen würdest. Dann soll es so sein." sprach er gewollt überschwänglich.

Wir machten uns auf den Weg zurück zum Auto und diesmal unterhielten wir uns die Fahrt über. Überall drang Musik durch die Straßen, die von Straßenmusikern durch die Umgebung gut in Szene gesetzt wurde.

"Ich bin ja nicht neugierig, aber was machst du eigentlich beruflich?" fragte ich nach einer Weile von Oberflächlichen Gesprächen, wie z.B über die Gegend oder meine missliche Lage.

"Nunja, sagen wir einfach ich arbeite in der Öffentlichkeit, doch es ist nichts besonderes." winkte er ab. Wieder schien er etwas zu verbergen.

"Was ist das denn?" hakte ich nach.

"Ich arbeite für einen Verlag." sagte er knapp und hielt den Blick auf die Straße gerichtet. Ich verstand und fragte nicht weiter nach.

Die restliche Fahrt verlief seltsam ruhig, also entschied ich mich dazu die Musik wieder aufzudrehen um die Stille gekonnt zu überspielen.

Mein Sommer in Italien mit Thomas SangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt