Kapitel 3

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~Pov. Taehyung~
Die Menge tobte bereits zum dritten Mal, als Hoseok einen weiteren Punkt für sein Team brachte. Er spielte wirklich gut und dies konnte ich auch beurteilen, da ich früher viele Jahre selber gespielt hatte. Allerdings hatte ich immer weniger Zeit, da die Schule und das Studium für mich in den Vordergrund rückten.

„Du machst gar nicht richtig mit!", beschwerte sich Jimin. „Was meinst du?", fragte ich verwirrt. „Du jubelst gar nicht richtig mit! Beim nächsten Mal zwinge ich dich." „Ich mache doch mit. Ich übertreibe halt nicht so sehr wie ihr.", argumentierte ich. „Im ernst, du musst richtig brüllen. Ist doch kein Wunder, dass Hoseok dich noch nie bemerkt hat, wenn du immer nur für dich alleine im stillen Kämmerlein sitzt." „Ich mag es aber still im Kämmerlein.", grummelte ich. „Ich mag es aber nicht, also wirst du mit machen!" Seufzend gab ich mich geschlagen.

Es wurden ungefähr noch 15 Minuten gespielt, als Hoseok erneut einen Korb warf. Da es kurz vor Ende war standen alle vor Begeisterung auf und jubelten laut. Jimin zog mich ebenfalls auf die Beine und gezwungenermaßen machte ich mit, was sogar Spaß machte. Plötzlich drehte sich Hoseoks Kopf zu mir und er schaute mir in die Augen, was mich sofort verstummen ließ. Dann lächelte er mich kurz an, drehte sich um und spielte weiter. Völlig aus der Bahn geworfen setzte ich mich wieder hin und hörte Jimin neben mir quietschen. „Oh mein Gott, er hat dich angelächelt! Das ist so süß!" Ich fasste mir an meine gewärmten Wangen und schüttelte den Kopf. „Das war nicht süß, das war peinlich!" Grinsend stach mir mein Bester Freund in die Seiten. „Doch das ist es!" Erneut schüttelte ich den Kopf. „Doch ist-" „Nein!" , schrie ich ihn fast schon an. Ab dem Zeitpunkt war alles ganz Still in der Halle und zögernd schaute ich mich um. Alle sahen mich und Jimin an und wenn ich meine alle, dann waren es auch alle. Beschämt sah ich auf meine Hände und nach einigen Sekunden kamen die Geräusche und das Gerede zurück, was mich erleichtert ausatmen ließ. „Okay, das war peinlich.", sagte Jimin und musste sich mit Zwang ein Lachen verkneifen. „Halt die Klappe!", zischte ich ihn leise an und als ich meine Hand auf meine Wange legte, war diese nicht mehr warm, sondern glühte regelrecht.

Vor den Toiletten wartete ich auf Jimin, der durch zu viel Cola dringend aufs Klo musste. Mir waren die zwei Geschehnisse immer noch peinlich und nur bei dem Gedanken begannen meine Wangen rot zu werden. Langsam drifteten mein Gedanken wieder zum lernen und angestrengt versuchte ich in meinem Kopf alles abzurufen, was ich heute gelernt hatte.

Ein Schnipsen vor meinem Gesicht brachte mich wieder in die Realität und erschrocken sah ich auf, da ich bis eben noch auf den Boden gesehen hatte. Ich erschreckte mich erneut, als ich Hoseok erkannte, der vor mir stand. „Ist alles okay?", fragte er besorgt. Schnell nickte ich, traute mich aber nicht etwas zu sagen, aus Angst, dass ich stottern würde. „Ich wollte dich fragen, ob wir vielleicht etwas reden wollen. Wir können uns auch was zu trinken holen, das ist für uns Spieler kostenlos." „Okay.", sagte ich und war überrascht, dass ich nicht gestottert hatte. „Cool. Komm mit.", sagte er lächelnd und nahm meine Hand, um mich mit zu ziehen. Sofort kribbelte meine Haut angenehm und kleine Stromschläge durchfuhren meinen Arm. Doch viel zu schnell war dieser Moment auch schon vorbei, als wir bei dem Stand ankamen, an dem Trinken und Essen verkauft wurde. Er befahl mir zu warten, was ich natürlich befolgte.

Nach kurzer Zeit kam er mit zwei Gläsern zurück und hielt mir einen hin. Ich nahm es dankend entgegen und trank einen Schluck. Sofort erkannte ich, dass es Sprite war. „Du hast gut gespielt.", murmelte ich leise und tippte mit meinen Zeigefinger gegen das Glas. Nur seine Anwesenheit machte mich so nervös, dass mir fast schon schlecht wurde. Zum Glück aber nur fast.

„Danke. Die anderen haben auch sehr gut gespielt, ich hab das nicht alleine geschafft." „Ich wünschte ich würde auch zu so einer Gruppe dazu gehören.", gestand ich. „Wieso? Du hast doch sicher irgendwas, wo du zu einer Gruppe dazu gehörst." „Nicht wirklich. Ich habe ein paar Freunde, die sehe ich aber selten und in einem Verein oder so etwas bin ich nicht. Das Studium hat für mich Vorrang." wieder war ich überrascht, dass ich ohne Stottern geredet hatte. „Kann ich verstehen. Es wäre schön, wenn du uns beitreten würdest. Wir könnten noch jemanden gebrauchen." „Okay.", gab ich zu verstehen, doch nun schwiegen wir wieder. Und irgendwie war es ein peinliches Schweigen.

Ich schaute auf meine Uhr und musste feststellen, dass ich langsam nach Hause musste. Dies sagte ich ihm auch. „Soll ich dich vielleicht begleiten? Wer weiß, was in der Dunkelheit alles passieren könnte." „Ich glaube ich schaffe das auch alleine.", murmelte ich peinlich berührt. „Ich kann dich aber gerne begleiten. Ich habe jetzt eh nichts zu tun." Zögernd stimmte ich doch zu. „Okay cool. Ich bringe kurz die Gläser weg, dann komm ich wieder." Ich nickte und schon war er verschwunden.

Da ich damit beschäftigt war ihm verträumt nach zu schauen bemerkte ich Jimin nicht, der sich neben mich gestellt hatte. Als er mir auf die Schulter tippte zuckte ich zusammen und sah ihn an. „Danke für's warten." „Tut mir leid, aber Hoseok hat mich gefragt, ob wir vielleicht etwas zusammen trinken wollen und etwas reden und ich-" Er unterbrach mich:"Was echt? Oh mein Gott! Tut mir leid, wo ist er denn?" „Er bringt gerade unsere Gläser weg. Er bringt mich gleich nach Hause." „Gut, dann will ich euch nicht weiter stören. Bye.", sagte er grinsend und lief davon. Kopfschüttelnd, aber etwas lächelnd, sah ich ihm nach. "Können wir?", fragte plötzlich eine Stimme nah an meinem Ohr und ich sprang vor Schreck etwas zur Seite. "'Tschuldigung. Ich wusste nicht, dass du so schreckhaft bist." Ich spürte, wie meine Wangen anfingen zu glühen, weswegen ich schnell weg schaute. "Schon gut. Und ja, wir können los gehen.", sagte ich peinlich berührt und zusammen liefen wir los.

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