Kapitel 14

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~Pov. Taehyung~
Nach insgesamt ein einhalb Stunden war der Film vorbei und widerwillig löste ich mich von Hoseok, um aufzustehen. Unsere Hände blieben allerdings ineinander verschränkt, was mich lächeln ließ. Wir kämpften uns durch die vielen Menschen, bis wir aus der Masse heraus kamen und auf einem Weg des Parks standen. „Wollen wir vielleicht noch einen kleinen Spaziergang machen? Nicht lange, vielleicht so zehn Minuten?", schlug er vor und sofort stimmte ich zu, während es in meinem Bauch flatterte und ich versuchte mein dauerhaftes Grinsen zu unterdrücken. Das würde wahrscheinlich einfach nur krank aussehen.

Gemeinsam liefen wir also den Weg entlang, der durch den großen Park führte, und hielten dabei Händchen. Es wurde immer dunkler, doch das störte mich keineswegs. „Wir sollten vielleicht zu die nach Hause. Hier kann es Nachts gefährlich sein.", meinte Hoseok nach einer Weile. „Du kannst mich doch sicher beschützen.", murmelte ich leise, da ich immer noch sehr nervös und dadurch auch vorsichtig mit solchen Sprüchen war. Er musste leicht lachen, löste seine Hand aus meiner und legte stattdessen einen Arm um mich. „Natürlich kann ich das. Und das werde ich auch. Wir sollten aber trotzdem zu dir, ich bekomme Hunger."

Ich stimmte zu und wir machten uns auf den Weg zu mir nach Hause. Da es aber nicht nur dunkel, sondern auch kalt wurde bekam ich schnell Gänsehaut und fing auch etwas an zu zittern. „Ist dir kalt?", fragte Hoseok besorgt und ich nickte etwas. Er nahm seinen Arm von mir, weswegen mir noch kälter wurden und ich nun meine Arme um mich schlang. Plötzlich fing der Ältere an seine Jacke auszuziehen, doch ich stoppte ihn:„Nein, du musst mir deine Jacke nicht geben! Sonst wird dir doch auch kalt. Lass es, mir geht's gut." „Mir wird aber nicht so schnell kalt und schnell krank werde ich auch nicht. Wir brauchen ja nicht mehr lange. Nimm sie bitte.", sagte er und hielt mir dann seine Jacke hin. Zögernd nahm ich sie und zog sie mir über. Sofort fing sie an mich zu wärmen, da sie von von Hoseoks Körpertemperatur aufgewärmt war. Er nahm meine Hand wieder in seine und so liefen wir, bis wir endlich bei mir ankamen.

Im Haus angekommen zogen wir unsere Schuhe aus und ich hing seine Jacke an einen der Kleiderhacken. „Was gibt es denn?", fragte Hoseok und ich nannte ihm den Namen des Gerichtes, bevor ich in die Küche ging und einen Topf mit Wasser füllte. „Klingt lecker. Bei was kann ich dir helfen?", fragte er und ich überlegte kurz. „Du kannst mir helfen die Soße rein zu machen.", meinte ich und stellte den Topf auf einer der vier Herdplatten, ehe ich diesen an machte. „Nehm erstmal Milch aus dem Kühlschrank.", befahl ich und holte einen neuen Topf, den ich dann ebenfalls auf eine Herdplatte stellte und an machte. Er stellte die Milch neben mich hin und ich kippte den Inhalt in den Topf. Dann holte ich alle Zutaten für die Soße aus dem Kühlschrank und stellte die neben den Herd.

„Eigentlich kannst du mir gar nicht so viel helfen.", meinte ich, während ich die Milch rührte. Auf einmal legten sich zwei Arme um meinen Bauch, weswegen ich etwas erschrocken zusammen zuckte und meinen Kopf so nach hinten drehte, dass ich Hoseok sehen konnte. Erst dann merkte ich wie nah er mir war und ich wurde nervöser. Wir sahen uns ein paar Sekunden lang an, als er dann meinte:„Weiter rühren." Ich guckte auf den Topf und merkte erst jetzt, dass ich aufgehört hatte zu rühren. Schnell rührte ich die Milch um und spürte, wie mir die Wärme in den Kopf stieg. Ich hoffte, dass Hoseok das nicht sah, doch als er plötzlich seinen Kopf auf meine Schulter legte erstarrte ich schon wieder, versuchte mich aber zusammen zu reißen, um nichts anbrennen zu lassen.

Als wir dann fertig gekocht hatten haben wir gegessen und dabei viel geredet und auch gelacht. Aus den eigentlich nur fünfzehn Minuten essen wurden mehrere Stunden reden. Als ich dann mal auf die Uhr sah musste ich erschrocken feststellen, dass es kurz vor Mitternacht war, was ich Hoseok auch sagte. „Echt schon? Wow, wie die Zeit mit dir verfliegt.", sagte er leicht lachend, während ich rot wurde. Wir standen auf und räumten gemeinsam den Esstisch und auch den Rest der Küche auf. „Du kannst in meinem Bett schlafen, ich geh dann auf die Couch.", meinte ich, doch er sah mich verwirrt an. „Wieso? Dein Bett ist doch groß genug für zwei." Ich wurde stutzig und sah ihn mit großen Augen an. Er musste wieder leicht lachen. „Du siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen. Krieg' ich Klamotten zum Schlafen?" „K-klar.", stotterte ich und lief voran die Treppen hinauf und in mein Zimmer. Ich suchte ihm einige Klamotten heraus und drückte sie ihm in die Hand, bevor ich mir meinen eigenen Schlafanzug nahm. „Ich geh' ins Bad mich fertig machen, dann gebe ich dir 'ne Zahnbürste. Du kannst dich ja schonmal hier umziehen.", sagte ich und er war einverstanden. Ich ging ins Bad und machte mich fertig. Dann lief ich wieder zum Zimmer und klopfte an. „Kannst rein kommen.", kam es von drinnen. Ich öffnete die Tür und sah ihn da in meinem Schlafanzug stehen. Und Gott, er sah so niedlich aus. „Ich habe dir eine Zahnbürste hingelegt.", sagte ich. Er bedankte sich und verschwand dann aus meinem Zimmer ins Bad. Gähnend lief ich zu meinem Schreibtisch um dort Klamotten auf den Stuhl zu legen, doch meine Augen weiteten sich, als ich die kleine Packung Testosteron Tabletten da liegen sah. Ich hatte sie vergessen weg zu legen! Verdammt! Was war, wenn Hoseok sie gesehen hatte? Er würde doch sonst was von mir denken! Aber wahrscheinlich hatte er es nicht gesehen, sonst würde er sich jetzt doch sicher anders verhalten. Genau! Er konnte sie gar nicht gesehen haben.

Das versuchte ich mir zumindest einzureden. Schnell verstaute ich sie in die Schublade von meinem Schreibtisch, legte meine Kleidung auf den Stuhl und legte mich schonmal in mein Bett. Ich machte das Licht mit meinem Handy ein wenig dunkler und legte mein Handy dann zur Seite. Wenige Minuten später kam Hoseok auch herein und legte sich zu mir ins Bett. Mein Herz schlug sehr schnell, doch ich versuchte es zu ignorieren und schaltete das Licht mit meinem Handy nun komplett aus. „Gute Nacht Hoseok.", murmelte ich leise und er erwiderte es.

Ich drehte mich zu ihm und erschrak, als ich sein Atem auf meinem Gesicht spürte und hielt die Luft an. Durch das wenige Licht, dass durch das Fenster schien, konnte ich ihn ein wenig erkennen. Er sah mich an, legte dann aber einen Arm um meine Hüfte und zog mich etwas näher an sich heran. Mein Herz schlug nun sicher doppelt so schnell wie normal, doch zum Glück schien Hoseok das nicht zu merken. Plötzlich beugte er sich nach vorne, nicht sehr schnell, aber auch nicht wirklich langsam, weswegen seine Lippen nah wenigen Sekunden auf meine lagen. Zögernd schloss ich die Augen und erwiderte den Kuss. Es war ein sanfter und unschuldiger Kuss, dennoch überzog eine angenehme Gänsehaut meinen Körper. Ich spürte wie seine Hand langsam unter meinem Oberteil verschwand, weswegen ich um einiges nervöser wurde, denn ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt machen sollte. Ich versuchte mich zu beruhigen und es vielleicht auch zu genießen, doch als seine Hand höher fuhr steigerte sich meine Nervosität noch mehr und ich biss ihm aus versehen in Lippe, was ihn nur kurz zum lachen brachte, ehe er mich weiter küsste. Plötzlich kam mir wieder in den Sinn, dass mein Körper ja nicht dem entsprach, was er sich unter meinem Körper vorstellte, weswegen ich schnell seine Hand fest hielt und das gerade noch rechtzeitig. Er löste unseren Kuss und ich öffnete meine Augen. „Was ist los?", fragte er. „I-ich will das noch nicht.", stotterte ich leise. Kurz schwieg er, sagte dann aber um einiges sanfter:„Ich muss dich mal was fragen. Also, ich hab vorhin die...diese Tabletten gesehen...kann es sein, dass du Trans bist?"

Von der einen Sekunde auf die andere war mein Körper wie gelähmt vor Schock. Ich starrte ihn mit großen Augen an und wusste nicht was ich sagen sollte. Mein Bauch wurde ganz flau, doch es war nicht, weil ich verliebt war, sondern es lag auch am Schock und mir wurde sogar ein wenig schlecht. „Sag mir die Wahrheit. Bitte.", flüsterte er schon fast und ich senkte meinen Blick, um ihn nicht ansehen zu müssen, nickte dann aber ganz zaghaft. Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten und sich ein Klos in meinem Hals bildet. Ich zuckte zusammen, als sich plötzlich zwei Finger an mein Kinn legten und meinen Kopf so wieder nach oben drückten. „Es ist okay, wirklich. Ich habe mich in dich verliebt, nicht in deinen Körper. Es ist nicht schlimm, wirklich. Ich werde dich unterstützen." Und erneut war ich geschockt und konnte nicht realisieren, was er gesagt hatte. „Tae? Sag doch was.", bat er besorgt und strich mir ein paar Haare, die mir in der Stirn lagen, hinters Ohr. „D-du hast dich in ich verliebt?", fragte ich verwirrt und er musste ein wenig grinsen. „Ja, habe ich. Ich hoffe, dass es dir genauso geht.", murmelte er und rutschte näher an mich heran, sodass dich unserer Oberkörper berührten. Und er wahrscheinlich mein schnell rasendes Herz spürte.

Plötzlich entfloh ein leises Schluchzen meine Kehle. Ich sah wie Hoseok die Augen aufriss, mich wenige Sekunden später aber in den Arm nahm, was ich sofort erwiderte. „Was ist denn los? Es ist doch alles okay.", sagte er und strich mir sanft über den Kopf. Mein Kopf lag auf seiner Brust und dort verweilte ich einige Sekunden, ehe ich mich wieder von ihm drückte. „N-nein ich bin nur u-unglaublich erleichtert.", flüsterte ich leise, doch er schien es trotzdem verstanden zu haben, denn er drückte mich noch etwas fester an mich. „Okay. Aber hör bitte trotzdem auf zu weinen, sonst weine ich mit.", sagte er leicht lachend, was ich erwiderte und mich vorsichtig etwas von ihm löste. Ich wischte mir mein Gesicht trocken und musste noch einmal kurz schniefen. „W-wir sollten schlafen.", meinte ich und er nickte. Er legte sich auf den Rücken und zögernd kuschelte ich mich an ihm, wobei mein Kopf auf seiner Brust lag und ich sein Herzschlag hören konnte, der sogar ziemlich schnell war. Ich musste ein wenig lächeln und schloss meine Augen, als er anfing mir durch meine Haare zu fahren. „Gute Nacht, Tae.", flüsterte nahe an meinem Ohr, wodurch sich meine Nackenhaare aufstellten. „Gute Nacht Hoseok.", sagte ich ebenfalls und schlief nach wenigen Minuten ein.

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