Kapitel 21

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~Pov. Hoseok~
Verzweifelt wischte ich mir die Tränen weg und versuchte mich wieder zu beruhigen. Ich war auf dem Weg nach Hause und musste noch einiges erledigen, also wollte ich mich davon abhalten erneut in einem Heulkrampf zu enden.

Ich hatte meine Kopfhörer in den Ohren und versuchte so einen klaren Kopf zu kriegen und mich so zu beruhigen, was wohl auch funktionierte. Plötzlich spürte ich aber eine Hand auf meiner Schulter, die mich etwas nach hinten zog. Sofort riss ich mich los und drehte mich um. Vor mir stand Jimin, was mein Herz zusammen ziehen ließ. „Wieso zur Hölle hast du mit Tae schluss gemacht? Und das über WhatsApp? Geht's dir eigentlich noch gut? Ihm geht es schon schlecht genug, da musst du auch nicht wegen so etwas mit ihm schluss machen!", schrie er mich fast schon an.

Genervt drehte ich mich um und wollte weiter gehen, doch Jimin drehte mich wieder zu sich und sagte:„Antworte mir gefälligst! Es ist schon erbärmlich genug von dir, dass du über WhatsApp schluss machst, dann kannst du mir aber auch sagen, warum du ihn ausgerechnet jetzt im Stich lassen musst!" „Man er ist doch selber Schuld! Dann braucht er sich auch nicht zu wundern, wenn jemand mit ihm schluss macht!" „Er ist nicht Schuld! Dazu gehört immer noch ein zweiter." „Ja und das bist du!", sagte ich aufgebracht.

Verwirrt und verständnislos sah er mich an, doch als ich gehen wollte hielt er mich wieder fest. „Wieso bin ich daran Schuld?", fragte er wütend. „Weil du mit ihm geschlafen hast verdammt!" Nun sah er mich völlig entgeistert an. „Wie kommst du denn darauf?", fragte er verwirrt. Ich löste seinen Griff von meinen Arm und verschränkte sie vor meiner Brust, ehe ich sagte:„Du brauchst gar nicht so tun, als ob du das nicht wüsstest. Ich bin am Morgen zu ihm gekommen, um ihm Frühstück zu machen und ihn vielleicht abzulenken, weil er mir geschrieben hatte, dass es ihm am Tag zuvor nicht gut ging. Ich habe in sein Zimmer geschaut, um zu gucken, ob er noch schläft. Was seh ich da? Euch beide nackt im Bett!"

Wieder brannten Tränen in meinen Augen und liefen mir über die Wangen. Ich versuchte erneut mich loszureißen, doch obwohl Jimin sichtlich geschockt war ließ er nicht locker. „Wir haben nicht miteinander geschlafen!", sagte er. „Bestreite es doch nicht.", schrie ich ihn fast schon an und andere Leute sahen uns etwas geschockt und erschrocken an, was mir aber herzlich egal war. „Wir haben nicht miteinander geschlafen! Wir haben nur gekuschelt!" „Ja klar! Wieso solltet ihr denn nackt in einem Bett kuscheln?!" „Wir waren nicht nackt! Und wir haben gekuschelt, weil es ihn verdammt scheisse ging, weil er ein Kind von dir hat!"

Meine Körper gefror, mein Herz schien für einen Augenblick stehen zu bleiben und meine Tränen hörten auf über meine Wangen zu laufen. Ich hatte mich verhört. Ich musste mich verhört haben! Doch dann sagte er:„Warte mal. Du warst also sauer auf ihn, weil du dachtest, dass er dich mit mir betrogen hätte?" Langsam nickte ich, war jedoch geistig nicht wirklich anwesend.

Ich konnte es nicht fassen. Tae war also wirklich schwanger. Von mir. Wir hatten ein Baby zusammen und das könnten wir auch gemeinsam großziehen. Es würde von uns laufen lernen, sprechen lernen, selber essen lernen. Auch wenn es unser derzeitiges Leben und unsere Zukunft völlig auf den Kopf stellen würde fing ich an zu lächeln. Nein, eher zu grinsen. Ich konnte es nicht fassen:Wir würden Eltern werden!

„Fuck!", hörte ich plötzlich Jimin sagen, was mich wieder in die Realität zurück holte und ich wischte mir meine Wangen trocken. Jimin tippte gerade wild auf seinem Handy herum, nahm es dann an sein Ohr, doch legte nach einigen Augenblicken wieder auf. Ich sah ihn etwas verwirrt an und fragte:„Was ist los?"

„Er dachte halt, dass du Schluss gemacht hast, weil er schwanger ist und du den Schwangerschaftstest auf dem Tisch gesehen hast. Er ist eben extremst traurig, verletzt und auch sehr verzweifelt gewesen und hatte dadurch dann die Idee abzutreiben, in der Hoffnung, dass du ihn wieder lieben würdest.", erklärte er so schnell, dass ich es erst nicht verstand.

Als ich dann aber realisierte, was er gerade gesagt hatte wurde mir unglaublich schlecht und mein Magen schien sich zu überschlagen. Er wollte abtreiben, weil er es falsch verstanden hatte. Weil ich ihm nicht den Grund für die Trennung gesagt hatte. Deswegen wollte er jetzt das Baby umbringen. Unser Baby.

„Ich muss sofort zu ihm! Wo ist er jetzt?", fragte ich panisch. Der kleinere nannte mir irgendeine Adresse, mit der ich nichts anfangen konnte. Deswegen nahm er mich dann an die Hand und wir rannten los. Das musste für Aussenstehende echt verdammt dämlich ausgesehen haben, jedoch war mir das in dem Moment echt egal.

Nach Minuten, die sich anfühlten die Stunden, kamen wir endlich beim Arzt an. Jimin lehnte sich hechelnd an die Wand während ich Sturm klingelte. Als dann endlich die Tür geöffnet wurde rannte ich die wenigen Treppen nach oben, wobei ich zwei Stufen auf einmal nahm. Dort angekommen ging ich sofort zur Rezeption und fragte völlig außer Atem:„Wo ist Kim Taehyung?"

Sie sah mich etwas perplex an, sagte dann aber, dass sie mir das nicht sagen dürfte. Da ich nicht sonderlich Lust und Zeit hatte weiter mit ihr zu diskutieren lief ich ins Wartezimmer, wo ich ihn nicht sehen konnte. Auf der Toilette war er ebenfalls nicht. Da ich mir nicht besser zu helfen wusste fing ich an die Behandlungsräume abzuklappern.

Sofort kam die Frau von der Rezeption zu mir und versuchte mich irgendwie zu beruhigen, doch als sie merkte, dass das nicht sonderlich viel brachte drohte sie mir sogar mit dem Sicherheitsdienst. Doch ich hörte nicht auf sie, bis ich plötzlich eine Tür öffnete und Tae sah. Er hatte verweinte Augen unter welchen dunkle Ringe zu erkennen waren. Außerdem hatte er ein Glas Wasser in der einen und eine Tablette in der anderen Hand.

Ich wollte auf ihn zu gehen, doch plötzlich wurde ich von zwei Männern an den Armen gepackt und sie versuchten mich aus dem Raum zu zerren. „Lasst mich los! Es geht hier um mein Kind!", rief ich, doch sie zogen mich weiter aus den Raum. Verzweifelt sah ich zu Tae, der völlig überfordert mit der Situation schien. „Tae, das war ein Missverständnis! Bitte tu es nicht, lass uns-" Bevor ich noch irgendetwas sagen konnte wurde die Tür zugeknallt. Die Männer redeten auf mich ein und meckerten an mir noch herum, doch ich bekam dies nicht wirklich mit. Zu sehr musste ich an Taehyung denken und betete, dass er die Abtreibung noch verhindern würde.

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