Kapitel 15

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~Pov. Taehyung~
Langsam schlug ich meine Augen auf und brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, was letzte Nacht passiert war. Da mein Kopf gesenkt war blickte ich etwas auf und sah in das Gesicht von Hoseok. Er schlief friedlich, einige Haare waren ihm ins Gesicht gefallen. Doch das schien ihn nicht weiter zu stören, genau so wenig, wie die Tatsache, dass wir gerade eng umschlungen in einem Bett lagen. Langsam schloss ich meine Augen wieder und versuchte meinen beschleunigten Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Ich genoss noch einige Minuten die Nähe des Älteren, als sich dieser ein wenig bewegte und ich meine Augen wieder öffnete. Er hatte seine ebenfalls etwas geöffnet und lächelte mich sanft an. „Morgen.", murmelte er. Seine Stimme war rau und etwas tiefer, was mir eine feine Gänsehaut bescherte. „Morgen. Wie hast du geschlafen?", fragte ich zögernd. Ich wusste nicht so wirklich, wie ich mit der Situation gerade umgehen sollte, doch mir war klar, dass ich es genoss. „Wirklich gut. Und du? Konntest du einschlafen oder hast du noch geweint, ohne dass ich es mitbekommen habe?", fragte er und schüchtern schaute ich etwas weg. Mir war es unangenehm, dass ich vor ihm geweint hatte, gleichzeitig fand ich es aber unglaublich süß, dass er sich so um mich sorgte.

Plötzlich legten sich zwei Finger unter mein Kinn und drückten es hoch, sodass ich ihn ansehen musste. „Wehe dir ist es peinlich, dass du geweint hast. Das muss dir nämlich nicht peinlich sein, okay?" Zögernd nickte ich und er schloss seine Augen wieder und drückte mich fester an sich, was mein Herzschlag wieder erhöhte. Dennoch versuchte ich mich zu entspannen und zu beruhigen, weswegen ich meine Augen ebenfalls schloss und mich noch etwas fester an ihn kuschelte. „Warst du das Mädchen dann auf dem Bild im Wohnzimmer?", fragte er und zögernd nickte ich. Ich zuckte leicht zusammen, als ich plötzlich seine Hand in meinen Haaren spürte, entspannte mich aber wieder schnell, als er anfing durch sie zu fahren. „Als Mädchen warst du auch schon wunderschön.", murmelte er noch etwas schlafgetrunken. Ich spürte, wie mir die Wärme in die Wangen schoss und ich mich leicht stotternd bedankte. So lagen wir noch einige Minuten da, doch langsam glitt ich wieder in das Land der Träume.

„Tae, aufwachen.", wurde ich von einer sanften Stimme zaghaft geweckt. Ich grummelte und drehte mich auf die Seite. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, die anfing die Haut zu kraulen. Zufrieden seufzend streckte ich Hoseok den Arm hin, damit er weiter krauelte. Ich hörte ein leises Lachen, doch seine Hand verschwand, weswegen ich langsam die Augen öffnete. „Es gibt Frühstück.", sagte seine sanfte Stimme und nun sah ich das Tablett, auf dem einige Dinge standen, die ich aber schlecht erkannte. Langsam setzte ich mich auf und rieb mir ein Auge, als Hoseok mir schon das Tablett auf den Schoß stellte. „Oh mein Gott, wieso hast du das gemacht?", fragte ich leicht geschockt, als ich das ganze Essen sah. „Weil ich dir eine Freude machen wollte.", sagte er und ich wurde ein wenig rot. „Hast du schon gegessen?", fragte ich dann. „Nur ein wenig.", meinte er und ich sah ihn mit großen Augen an, nahm dann das Croissant und hielt es ihm vor den Mund. Er lachte leicht und biss vorsichtig ab, um nicht ganz so viel zu krümeln, was eh nichts brachte.

Gemeinsam aßen wir unser Frühstück und legten uns dann wieder ins Bett, um weiter zu kuscheln. „Wann hast du eigentlich gemerkt, dass du Trans bist?", fragte er nach einer Weile, was mich etwas überraschte. „Ungefähr als ich fünfzehn bin.", antwortete ich ihm. „Und bist du schon komplett ein Mann? Oder wie ist das?", fragte er und klang etwas vorsichtig. „Nein, ich hatte noch keine Operation. Ich kam nie wirklich dazu, wegen der Schule und so. Ich werde sie aber bald machen.", erklärte ich und war auch ein wenig zurück haltend. Ich wusste nicht, wie ich mit ihm darüber reden sollte. Er hatte zwar gesagt, dass es nicht schlimm wäre, doch vielleicht fand er es ja trotzdem komisch.

Es herrschte wieder einige Minuten Stille, dann fragte er:„Und wollen wir den Jungs schon erzählen, dass wir zusammen sind?" Damit meinte er wahrscheinlich die Jungs aus unserem Basketball Team. Ich zögerte, schüttelte dann aber den Kopf. „Lieber noch nicht.", sagte ich. „Okay, wenn du dazu bereit bist, dann sag es mir, ja?" Ich nickte und kurz danach spürte ich einen leichten Kuss auf meiner Stirn, was mich lächeln ließ.

So verweilten wir einige Zeit, als er dann sagte, dass er vielleicht nach Hause gehen sollte, da er noch einiges zu tun hätte. Ich wollte nicht, dass er schon ging, doch ich wollte ihn genauso wenig aufhalten, also löste ich mich von ihm, damit er aufstehen konnte. Er nahm sich seine Klamotten und zog sich im Bad um. Dann gingen wir gemeinsam nach unten zur Tür, wo er mir noch einen kurzen Abschiedskuss gab, wobei ich schüchtern lächelte. Wir verabschiedeten uns und dann war er schon verschwunden. Mein Lächeln blieb aber noch für Stunden.

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